Knallharter Tarifkonflikt: Deutsche Bahn schlägt Lokführern neues Angebot vor - erste Zahlen genannt

Die Deutsche Bahn (DB) legt der GDL im Tarifstreit ein Angebot vor - inklusive Corona-Prämie. Jetzt liegt es an den Lokführern.
München/Berlin - Dieser Tarifstreit polarisiert Deutschland weit über die Branche hinaus: Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) fordert von der Deutschen Bahn (DB)* mehr Lohn für ihre Mitglieder. An vielen Bahnhöfen fahren als Druckmittel deutlich weniger Züge, vor allem im Fernverkehr. Und das nun schon seit Wochen. Mitten im Hochsommer. Mitten in der Coronavirus-Pandemie*.
Tarifstreik der GDL: Deutsche Bahn (DB) legt Lokführern neues Angebot vor
Jetzt kommt offenbar zumindest etwas Bewegung in die zähen und knallharten Tarifverhandlungen. So hat die Deutsche Bahn an diesem Mittwoch (1. September) den Lokführern ein neues Angebot vorgelegt. Es beinhalte eine Corona*-Prämie von bis zu 600 Euro und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 36 Monaten, wie aus Bahnkreisen verlautete.
Bislang hatte die Bahn eine Laufzeit von 40 Monaten angeboten und die Höhe der Prämie nicht beziffert. Das Angebot sei der GDL schriftlich unterbreitet worden, hieß es. Kurz zuvor hatte im Güterverkehr der dritte Streik der laufenden Tarifrunde begonnen.
Im Video: Neue Bahnstreiks der GDL - Was Reisende diesmal erwartet
Schon vor der vorigen Streikrunde in der vergangenen Woche hatte die bundeseigene Bahn eine Corona-Prämie in Aussicht gestellt und damit gehofft, den damaligen Arbeitskampf noch abwenden zu können. GDL-Chef Claus Weselsky hatte den Vorstoß aber kurz darauf abgelehnt und unter anderem kritisiert, dass die Bahn keine konkrete Zahl genannt habe. Die nun angebotenen 600 Euro Prämie entsprechen der Forderung der Gewerkschaft.
Bei der Laufzeit eines Tarifvertrags will die GDL allerdings 29 Monate erreichen. Außerdem will sie, dass die erste Tarifstufe von 1,7 Prozent noch im laufenden Jahr gezahlt wird. Eine Antwort Weselskys auf das Angebot der Bahn stand zunächst aus.
Deutsche Bahn (DB) legt GDL Angebot vor: Tarifstreik der Lokführer mitten in der Urlaubszeit
Seit diesem Mittwochnachmittag läuft die dritte Streikrunde im Güterverkehr, am Donnerstagmorgen, ab 2 Uhr, soll diese auf den Personenverkehr ausgeweitet werde. Unter anderem, während in den bevölkerungsreichen Bundesländern Bayern* (rund 13,1 Millionen Einwohner) und Baden-Württemberg* (rund 11,1 Millionen Einwohner) noch bis 14. September die Sommerferien mit vielen Reiserückkehrern und Urlaubern andauern. Insgesamt mehr als fünf Tage soll der Streik dieses Mal dauern. (pm) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA