Aus Angst vor harten Sanktionen? Putin bringt seine Mega-Yacht in Sicherheit

Im Hamburger Hafen bot sich gerade ein bislang einmaliges Bild: Die Mega-Yacht des russischen Präsidenten Wladimir Putin ankerte neben einer deutschen Marinekorvette. Doch das änderte sich schnell.
Hamburg - Gerade erst haben Amazon-Chef Jeff Bezos und seine Yacht in Rotterdam für Aufregung gesorgt, jetzt hat es auch das Luxusschiff des russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Schlagzeilen geschafft: Am Sonntag berichteten die Kieler Nachrichten, dass Putins Mega-Yacht Graceful im Hamburger Hafen liege.
Putin-Yacht: Reparaturen im Hamburger Hafen
Offenbar wurde sie von der Werft Blohm + Voss überholt - sie soll schon im September des vergangenen Jahres in deren Trockendock gesichtet worden sein. Laut den Kieler Nachrichten wurden an der Graceful zwei neue Balkone gebaut, das Unterboot gereinigt und die Motoren überholt.
Blohm + Voss wollte sich zu diesen Angaben offiziell nicht äußern und verwies auf Diskretion gegenüber den Kunden. Die Werft soll noch weitere Yachten russischer Unternehmer beherbergen. Aber auch die neue deutsche Marinekorvette Emden ankerte dort - direkt neben der nur sieben Meter kleineren Graceful.
Putin-Yacht: USA will im Ukraine-Konflikt knallharte Gangart
Besonders pikant: Aktuell werden wegen des Ukraine-Konflikts in der Nato Sanktionen gegenüber Russland, Putin und ihm nahestehende Menschen diskutiert*. „Wir haben spezifische Sanktionspakete gegen russische Eliten und ihre Familienmitglieder entworfen“, sagte US-Präsidentensprecherin Jen Psaki noch vor einer Woche in Washington D.C.. „Die Individuen, die wir identifiziert haben, gehören zum engsten Kreis des Kreml oder stehen ihm nahe und spielen eine Rolle im Entscheidungsprozess der Regierung.“ Auch die britische Außenministerin Liz Truss drohte mit Sanktionen und sagte: „Diejenigen im und rings um den Kreml werden sich nirgends verstecken können.“
Ob diese Drohungen bei Putin wirken? Seine Yacht ist jedenfalls schon nicht mehr im Hamburger Hafen zu sehen: Wie die Bild berichtet, dauerte es keine dreizehn Stunden nach der Veröffentlichung des Berichts, bis die Yacht die deutsche Hansestadt verließ. Am Montagmorgen soll die Graceful in den Nord-Ostsee-Kanal Richtung Ostsee und Russland gefahren sein.
*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.