Hartz IV: Materialen für Schule werden immer teurer – So viel Hilfe steht Ihnen zu

Auch die Kosten für Schreibwaren wie Hefte, Stifte und Bücher steigen an. Hartz-4-Beziehende trifft dies besonders stark. Doch es gibt Unterstützung.
Berlin – Jährlich 156 Euro erhalten Hartz-4-Beziehende im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets für die schulbezogenen Ausgaben ihrer Kinder. Doch dieser Zuschuss, das sogenannte Schulstarterpaket deckt bei weitem nicht die Kosten für Schulmaterialien, Bücher und Utensilien, die Kinder benötigen. Auch der regelmäßige Hartz-4-Anteil von 79 Cent pro Kind und Monat, der für diese Ausgaben gedacht ist, reicht nicht aus.
Einer Berechnung der Sparkasse zufolge liegen die Ausgaben bei der Einschulung im Durchschnitt bei 970 Euro. Für Schultüte würden, je nach Material und Modell, 10 bis 50 Euro plus 50 bis 200 Euro für die Füllung fällig. Ein hochwertiger Schulranzen schlage mit 70 bis 200 Euro zu Buche, je nachdem, ob es ein mitwachsendes Modell ist oder nicht.
Hartz 4 und Schulbesuche: Auch Schreibwaren und Bücher sind von der Teuerung betroffen
Accessoires wie Mäppchen, Brotdose und Co. kosten weitere 70 Euro. Für Verbrauchsmaterialien wie Stifte oder Bastelsachen müsse mit 100 bis 150 Euro gerechnet werden. Einen Schreibtisch erhält man für 150 bis 300 Euro. Wenn das Kind neue Kleidung und Schuhe benötigt, steigt der Betrag zusätzlich. Für die gesamte Schulzeit sollen die Kosten laut der Bank 21.000 Euro betragen.
Wie das Statistische Bundesamt erklärt, sind all diese Sachen nun auch von der aktuellen Teuerung betroffen. Demnach kosten Rucksäcke und Schultaschen etwa 4,7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, Stifte und Farbkästen sind um circa 5,2 Prozent teurer geworden. Die Kosten für Papier-Produkte, Schulhefte und Blöcke beispielsweise sind sogar um rund 13,6 Prozent gestiegen. Menschen, die auf Grundsicherung wie Hartz 4 angewiesen sind, leiden unter diesen Preisanstiegen besonders.
- Schultaschen: 4,7 Prozent teurer
- Stifte und Farbkästen: 5,2 Prozent teurer
- Schulhefte und Blöcke: 13,6 Prozent teurer
Diese Hilfen stehen Hartz-4-Beziehenden für den Schulbedarf zu
Kosten wie Nachhilfe und Schulausflüge sind in die obige Rechnung noch gar nicht inkludiert und stellen eine weitere Belastung für Eltern dar, die von Hartz 4 leben. Allerdings unterstützt das Jobcenter Betroffene mit zusätzlichen Hilfen für diese Art von Ausgaben. Wie die Arbeitsagentur erklärt, werden etwa die Kosten für Nachhilfe-Stunden übernommen, sofern entsprechende Nachweise und eine Bestätigung der Schule vorgelegt werden.
Diese Ausgaben fallen an | Mögliche finanzielle Unterstützung | Voraussetzung |
---|---|---|
Persönliche Schulmaterialien | Jährlicher Pauschalbetrag | Schulbescheinigung |
Nachhilfe | Kostenübernahme | Nachweis und Schulbestätigung |
Schulausflüge | Erstattung in voller Höhe | gemeinsam mit Hartz-4 beantragen |
Mittagessen in der Schule | Zuschuss möglich | |
Anfahrt | Zuschuss zur Monatskarte | keine Schule vorhanden, die näher am Wohnort liegt |
Schulbücher | finanzielle Unterstützung | Bundesland ohne kostenlose Schulbücher |
Quelle: arbeitsagentur.de |
Auch die Kosten für das Mittagessen in der Schule können bezuschusst werden. Für die Anfahrt zur Schule gibt es in der Regel einen Zuschuss zur Monatskarte, sofern es keine Schule gibt, die sich in fußläufiger Entfernung zum Wohnort befindet. Zusammen mit den Hartz-4-Leistungen können Eltern zudem Aufwendungen für Ausflüge und mehrtägige Klassenfahrten in voller Höhe beantragen. Hierzu müssen entsprechende Nachweise vorgelegt werden. Bei den Kosten für Schulbücher können ebenfalls Hilfen beantragt werden. Konkretere Informationen für das jeweilige Bundesland erhalten Betroffene in ihrem Jobcenter. (tk)