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Aleks Bleck erzählt auf seinem Youtube-Kanal alles über Chancen, Risiken und Renditen

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Aleks Bleck tritt nur selten selbst vor die Kamera. In diesem Video stellt er sich und seinen Kanal vor.	FOTOS/SCREENSHOTS: PV
Aleks Bleck tritt nur selten selbst vor die Kamera. In diesem Video stellt er sich und seinen Kanal vor. FOTOS/SCREENSHOTS: PV © pv

»Es ist nicht einfach, die Leute dazu zu bringen, sich in ihrer Freizeit mit ihren Finanzen zu beschäftigen«, sagt Aleks Bleck. Der 23-jährige Wöllstädter hat es geschafft. Tausende Menschen schauen seine Videos über langfristige Geldanlagen an.

Aleks Bleck lächelt in die Kamera: »Hallo und herzlich willkommen bei Northern Finance, mein Name ist Aleks.« So beginnt das Vorstellungs-Video auf dem Youtube-Kanal »Northern Finance«. Dahinter steckt ein 23-jähriger Wöllstädter. Aleks Bleck macht seit rund drei Jahren erfolgreich Videos über Finanzthemen.

»Ich beschäftige mich vor allem mit langfristigen Geldanlagen, mit P2P-Krediten und ETFs«, sagt Aleks Bleck. Zwei Begriffe, die oft für fragende Blicke sorgen. Er hat schnell eine Erklärung parat : »Peer-to-Peer-Kredite - abgekürzt P2P-Kredite - gehen direkt von Privatpersonen an Privatpersonen, ohne dass zum Beispiel eine Bank, als Vermittler auftritt.« Das funktioniere über Onlineplattformen. »ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die die Wertentwicklung eines Index, wie zum Beispiel des DAX, abbilden. Die günstigen Produkte ermöglichen es, in ganze Märkte zu investieren.«

Aleks Bleck investiert seit er 18 ist in beides. Seit drei Jahren bloggt er über seine Erfahrungen, auf Youtube und Instagram. »Viele investieren, ohne die genauen Risiken und die Chancen zu kennen und ohne zu wissen, ob sich das Ganze langfristig für sie lohnt.« Das möchte er ändern. Was als Hobby angefangen hat ist inzwischen sein Hauptberuf. Er beschäftigt sogar eine Mitarbeiterin.

Aleks Bleck von »Northern Finance« investiert, seit er 18 ist

»Ich fand Finanzen schon immer irgendwie interessant, auch in der Schule«, sagt Aleks Bleck. »Mit 18 wollte ich dann anfangen, zu investieren und habe mich gefragt, welche Möglichkeiten es außer Aktien noch gibt.« Zum Beispiel die P2P-Kredite. »Leider habe ich darüber nur wenige Infos gefunden und vor allem keine Videos.« Dabei lerne er gerne visuell. »Also dachte ich mir: Wieso gebe ich nicht mein Wissen in Videoform an andere weiter? Ich hatte mich ja sowieso schon eingelesen.« Gesagt, getan.

Nach seinem Studium mit dem Schwerpunkt International Business Administration konzentriert sich Aleks Bleck seit dem vergangenen Jahr ausschließlich auf »Northern Finance«. So heißen sein Youtube-Kanal und auch seine Internetseite. »Ich werde oft gefragt, woher der Name kommt«, sagt Aleks Bleck. »Wenn man eine Rendite über einem bestimmten Wert erzielt hat, wird im Englischen der Begriff ›return northern of‹ benutzt. Er steht in dem Sinne für eine bessere Rendite.« Außerdem sei seine Mutter in Finnland geboren.

16 500 Leute haben seine Videos abonniert. Eines der beliebtesten wurde über 190 000-mal angesehen. »Für Finanzvideos ist das schon sehr viel«, sagt Aleks Bleck. »Es ist nicht einfach, die Leute dazu zu bringen, sich in ihrer Freizeit mit ihren Finanzen zu beschäftigen.« Das sei auch vollkommen in Ordnung. »Allerdings sollte man nur in etwas investieren, das man auch versteht.« Und das lohne sich immer und in jedem Alter.

Aleks Bleck von »Northern Finance«: Mit Videos Geld verdienen

Aleks Bleck spricht nicht nur über Geld, er verdient damit auch welches. Zum einen mit Werbespots, die vor oder während seinen Videos geschaltet werden. Er bekommt aber auch Provision, etwa von Plattformen, wenn sich Neukunden über ihn anmelden. »Solche Links sind aber immer entsprechend gekennzeichnet, damit meine Zuschauer wissen, dass ich daran verdiene.« Transparenz sei ihm wichtig. »Ich nutze selbst alle Plattformen, die ich vorstelle. Ich spreche über nichts, das ich nicht selbst kenne.« Das komme gut an. »Ich sage offen meine Meinung, berichte über News und stehe voll hinter dem, was ich mache.«

Aleks Bleck steht in seinen Videos selten vor der Kamera. Er verwendet stattdessen viele Grafiken und Symbole und spricht den passenden Text dazu über ein Mikrofon ein - in möglichst einfachen Sätzen und mit ruhiger Stimme, der man gerne zuhört. Hinter den rund zehnminütigen Videos, die der Zuschauer am Ende zu sehen bekommt, stecken oft viele Stunden Arbeit.

Manchmal macht Aleks Bleck auch Interviews mit Gästen oder beantwortet im Livestream dringende Fragen, etwa angesichts der Corona-Krise. In einem Forum bei Facebook und in den Kommentaren zu seinen Videos tauscht er sich mit seinen Abonnenten aus. »Das ist mir auch sehr wichtig«, sagt Aleks Bleck. »Ich möchte, dass die Zuschauer am Ende besser entscheiden können, was sich für sie lohnt und was nicht. Um Investments für alle zugänglich zu machen, muss auch jeder sie verstehen können.«

Aleks Bleck von »Northern Finance«: Investieren trotz Corona?

Aleks Bleck beschäftigt sich in seinen Videos auch mit der aktuellen Corona-Krise. Die hat für ihn beruflich nicht viel verändert - »ich arbeite die meiste Zeit sowieso von zu Hause aus«, sagt er. Der Wöllstädter investiert auch weiterhin in seinen Sparplan. Aktuell erhalte er sogar mehr Anteile für sein Geld. »Ich finde es total interessant, die Entwicklung zu beobachten«, sagt er. »Aber auch ich weiß nicht, wie sich der Markt entwickeln wird.« Viele seiner Abonnenten seien unsicher. Wer langfristig investiere, müsse sich aber eigentlich keine Gedanken machen. Denn nach der Krise werde es wieder bergauf gehen. Generell gelte: »Bevor man sein Geld investiert, sollte man genug Rücklagen bilden.« Es sei sinnvoll, einige Monatseinkommen zur Seite zu legen. »Man sollte nur Geld investieren, auf das man verzichten kann.« So müsse man auch keine Angst haben, wenn es an der Börse mal schlechter laufe.

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