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Warnstreik bei Mahle: Höherer Lohn »mehr als notwendig«

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Wölfersheim-Berstadt (en). Bei den ersten Warnstreiks im diesjährigen Tarifstreit (die Friedenspflicht war am Samstagabend abgelaufen) war auch die Belegschaft der Berstädter Firma Mahle dabei. Am Montagmittag und noch einmal am frühen Abend sprach Gewerkschaftssekretär Stefan Sachs (Gießen) zu den Beschäftigten.

Dem 3-Prozent-Angebot der Arbeitgeber (bei 14 Monaten Laufzeit) stehen drei Forderungen der IG Metall gegenüber: Die Gewerkschaft will 6,5 Prozent mehr Lohn (bei 12 Monaten) durchsetzen, ferner die unbefristete Übernahme aller »geeigneten« Auszubildenden, und drittens die Reduzierung der Leiharbeit.

Die angebotenen 3 Prozent mehr in der Lohntüte seien eigentlich nur 2,57 Prozent, wenn man die Laufzeit berücksichtige, rechnete Sachs den Arbeitgebern vor. Genau so wichtig sei jedoch die Übernahme der Azubis. Es sei gerade jetzt, wo die Quantität zurückgehe, wichtig, den qualifizierten Nachwuchskräften eine Lebensperspektive zu bieten. Bei Mahle sei die Übernahme ein untergeordnetes Problem, erklärte Betriebsratsvorsitzender Thomas Raupach zwar anschließend, doch der bislang jährlich ausgehandelten betrieblichen Regelung ziehe er eine generelle vor. Das Lohnplus sieht Raupach als »mehr als notwendig« angesichts der Erfolgsbilanzen der Konzerne und der entsprechenden Aufschläge für die Manager.

Der Leiharbeit schließlich, die bei Mahle auch kein großes Problem sei, aber bei der Konkurrenz (die sich so Wettbewerbsvorteile verschaffe), will man mit einem Branchenaufschlag und mehr Mitbestimmung für die Betriebsräte beikommen.

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