Berstadt erinnert an Luther-Besuch
Eine alte Dorfüberlieferung besagt, dass Martin Luther im April 1521 in Berstadt war. Der einstige Dorflehrer Erich Emmel hatte dies in einem Text aufgearbeitet und Luthers Anwesenheit mit der Rast in einer Gaststäte sowie einer Predigt von der dortigen Treppe in einem Arbeitsschulbuch des Kreises Büdingen aus der Mitte der 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts publiziert. Emmel ordnet Luthers Besuch auf dem Weg zum Reichstag nach Worms ein. Es gibt jedoch eine zweite Theorie, die besagt, Martin Luther wäre auf dem Rückweg von Worms in Berstadt gewesen. Und dies wäre dann am 29. April 1521 gewesen, heute vor 496 Jahren.
Eine alte Dorfüberlieferung besagt, dass Martin Luther im April 1521 in Berstadt war. Der einstige Dorflehrer Erich Emmel hatte dies in einem Text aufgearbeitet und Luthers Anwesenheit mit der Rast in einer Gaststäte sowie einer Predigt von der dortigen Treppe in einem Arbeitsschulbuch des Kreises Büdingen aus der Mitte der 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts publiziert. Emmel ordnet Luthers Besuch auf dem Weg zum Reichstag nach Worms ein. Es gibt jedoch eine zweite Theorie, die besagt, Martin Luther wäre auf dem Rückweg von Worms in Berstadt gewesen. Und dies wäre dann am 29. April 1521 gewesen, heute vor 496 Jahren.
Nach Emmel war der ganze Ort zum Gasthaus gekommen, um den bekannten Mann und Kritiker der Kirche zu hören. Eine Aussage, die leicht nachvollziehbar ist. Nach Luthers Rede von der Gaststättentreppe aus soll er von der Bevölkerung triumphal verabschiedet worden sein.
In Erinnerung an dieses Ereignis haben sich der Arbeitskreis Dorfentwicklung, die evangelische Kirchengemeinde und die bürgerliche Gemeinde zusammengetan und nach dem Aufstellen einer Informationstafel direkt vor der Kirche eine weitere in der heutigen Oberpforte gegenüber dem einstigen Wirtshaus errichtet.
Am späten Donnerstagnachmittag wurde die Tafel von Pfarrerin Kerstin Tonn, Bürgermeister Rouven Kötter und dem AKD-Vorsitzenden Burkhard Käs in Anwesenheit einiger Bürger mit Sekt und Luther-Bier offiziell eingeweiht. Das Trio betonte die gemeinsamen Interessen für die Ortsgeschichte und die Stärkung der örtlichen Identität, wobei Kötter anfügte: »Ich bin sicher, Luther hat sich hier in Berstadt wohlgefühlt.« Die Schautafel informiert den Betrachter über Luthers Besuch im Ort und die bauliche Situation der ehemaligen Gaststätte mit der Luther-Treppe.
Nach der Eröffnung hatten Kirchengemeinde und AKD in die benachbarte Kirche zur zweiten Lesung über Luther eingeladen. Nach jener über den Ablassstreit im April 2016 lautete nun das Thema: »Luthers Zeit bis zum Reichstag in Worms.« Die Texte hatte der Pfarrer i. R., Erich Hinkel, ausgesucht. Die Texte trug bei der musikalischen Untermalung der Veranstaltung durch Sabine Kaizani, Daniela Müller und Andrea Stüber das Quintett des AKD, Silke Lietz, Dr. Astrid Möller-Seeling, Thomas Seeling, Eckhard Wolf und Erich Hinkel vor.
Rund 100 Zuhörer
Sie brachten den gut 100 Zuhörern jene bewegte Zeit vor rund 500 Jahren näher. Sie betonten, dass der damalige Mönch Martin Luther mit dem Anschlag der 95 Thesen an das Portal der Stadtkirche von Wittenberg den Geist der Zeit traf, die mehr Freiheit des Einzelnen forderte und gegen die Bevormundung der Kirchenhierarchie antrat. Seine Kritik an der damaligen katholischen Kirche fand aufgrund des neu erfunden Buchdruckes weite Verbreitung.
Luther geriet in Konflikt mit dem Kaiser, der in seinem Reich einen Glauben als die entscheidende Bande sah. Auf dem Reichstag in Worms 1521 sollte Luther widerrufen. Doch seine Standhaftigkeit verhinderte dies. So waren von den Lesern in der Berstädter Kirche auch Luthers Worte von Worms zu hören: »Hier stehe ich, ich kann nicht anders – Gott helfe mir, Amen.«