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Neue Impfstoffe in der Region verfügbar: Was jetzt zum Omikron-Booster wichtig ist

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Von: Christoph Sahler, Niklas Hecht

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In Hessen stehen an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe zur Verfügung. In der Wetterau steht hinter dem Einsatz des neuen Biontech-Impfstoffes allerdings noch ein Fragezeichen.

Friedberg - Rund 80 Prozent der Hessen sind bereits einmal gegen Corona geimpft. 8,5 Prozent von ihnen haben sich sogar schon für vier Impfungen entschieden. Nun gibt es die Möglichkeit, sich mit einem verbesserten Vakzin boostern zu lassen. Die Impfstoffe gegen das Coronavirus sind an die Omikron-Variante angepasst worden.

Seit dieser Woche sind die neuen Vakzine auch in Hessen auf dem Markt. Am Dienstag (13. September) wurde das Impfen mit dem neuen Impfstoff von Biontech und Moderna begonnen, der gegen die Omikron-Variante BA.1 entwickelt wurde. Auch im Wetteraukreis stehen die neuen Impfstoffe in Kürze zum Verimpfen bereit.

Corona-Impfstoff
Die Corona-Impfstoffe wurden an die Omikron-Variante angepasst. © Marijan Murat/dpa

Corona-Impfungen im Wetteraukreis: Ausreichende Mengen des neuen Impfstoffes fehlen bislang

Wie der Wetteraukreis auf Nachfrage mitteilt, werden die neuen Vakzine ab nächster Woche im zentralen Impfcenter in Reichelsheim angeboten. Anmeldungen können über das Online-Impfportal des Kreises vorgenommen werden. Für eine großflächige Impfkampagne mangelt es dem Wetteraukreis aber bis auf Weiteres an ausreichenden Mengen des neuen Biontech-Impfstoffes.

Von den 70 für die Kalenderwoche 37 bestellten Vials seien bislang nur neun geliefert worden. Für die 38. Kalenderwoche bestellte der Kreis die Höchstbestellmenge von 170 Vials. Auch hier geht die Verwaltung davon aus, dass nur eine Teilmenge geliefert wird. Zum Hintergrund: Aus einem Vial werden sechs Impfdosen generiert.

Hessen: Tausende wegen Covid krankgeschrieben

Wie wichtig die Impfung gegen das Coronavirus für jeden Einzelnen ist, zeigt auch eine aktuelle Auswertung der AOK Hessen, wonach die Gesamtzahl der wegen akutem Covid krankgeschriebenen Mitglieder der AOK Hessen mit 27.125 nie so hoch war wie im Juli 2022. Die Gesundheitskasse wertete gemeinsam mit dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) Daten von erwerbstätigen Mitgliedern aus. Dabei stellte sich auch heraus, dass von März 2020 bis Juli 2022 bei insgesamt 3.834 von 459.041 durchgängig erwerbstätigen hessischen AOK-Mitgliedern ein Long- oder Post-Covid-Syndrom diagnostiziert wurde. Gleichzeitig waren in dieser Personengruppe 105.135 Menschen an akutem Covid erkrankt. Das heißt: Immerhin 3,6 Prozent der an akutem Covid erkrankten durchgängig erwerbstätigen AOK-Mitglieder in Hessen wurden im Krankheitsverlauf auch mit Long- oder Post-Covid diagnostiziert.

Corona-Impfungen: Omikron-Booster im Impfcenter des Wetteraukreises oder bei Hausärzten

Abgesehen vom neuen Biontech-Impfstoff können im Wetteraukreis alle Personen eine zweite Auffrischungsimpfung, den sogenannten Booster, erhalten - unabhängig davon, wo sie die vorhergehenden drei Impfungen erhalten haben. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt die zweite Auffrischung aktuell nach drei Monaten für Personen über 60 Jahren, Bewohner von Altenheimen und Menschen mit Immunschwächekrankheiten, beziehungsweise nach sechs Monaten für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Das zentrale Impfcenter des Wetteraukreises unterstützt die Hausärzte bei der Durchführung der Corona-Impfungen.

Laut Bundesgesundheitsministerium wirken die neuen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna „deutlich besser gegen die derzeit vorherrschende BA.5-Variante als der Impfstoff der ersten Generation“. Insbesondere für Hochrisikogruppen könnten sie „ein entscheidender Faktor sein.“ Risikogruppen sollten demnach nicht länger mit einer Impfung warten.

Corona im Wetteraukreis: Europäische Kommission lässt weiteren Impfstoff zu

Inzwischen ließ die Europäische Kommission einen weiteren, an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff von Biontech zu, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag auf Twitter mitteilte. Er wirkt gegen die Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5, die das Infektionsgeschehen in Deutschland beherrschen. Dieser Impfstoff könnte auch bald in den Impfzentren und Arztpraxen angeboten werden. Dafür gibt es derzeit aber noch keine Termine. (nhe/csa)

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