Corona-Schutz hat Vorfahrt: Rosbacher Technologie auf IAA vertreten

Die IAA lockt derzeit PS-Liebhaber nach München - und auch ein Betrieb aus der Wetterau ist dort vertreten. In ausgestellten Fahrzeugen werden Desinfektionssysteme der Firma »DIOP« aus Rosbach eingesetzt.
Rosbach – Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) lockt PS-Liebhaber aus aller Welt nach München - und auch ein Betrieb aus der Wetterau ist dort vertreten. In ausgestellten Fahrzeugen werden mehrere Desinfektionssysteme der Firma »DIOP« aus Rosbach eingesetzt. Diese bestünden aus einem Vernebelungsgerät mit dazugehöriger Flüssigkeit und sollten für eine schnelle, unkomplizierte und gründliche Keimkontrolle der Innenräume sorgen, wie die Firma in einer Pressemitteilung schreibt. »Eine effektive Maßnahme, damit der Schutz vor Corona auf der IAA klar Vorfahrt hat«, heißt es weiter.
Die IAA ist Europas größte Fahrzeugmesse - mit entsprechend vielen Besuchern. Damit während der Pandemie die Ansteckungsgefahr beim Testsitzen und Probefahren so klein wie möglich gehalten wird, nimmt der Hygienedienstleister Olymp aus Heusenstamm das Desinfektionssystem von »DIOP« mit an Bord. Dabei handelt es sich um eine Desinfektion mit Hilfe von Wasserstoffperoxid. Mit dieser Methode sollen die Innenräume der Modelle von Marken wie Volkswagen und Cupra an den Messeständen und nach Probefahrten regelmäßig desinfiziert werden.
Desinfektionssystem aus Wetterau auf IAA: Einsatz auch in Bussen und Rettungswagen
Dabei werde die klassische »Wisch-Technik« mit Lappen und Desinfektionsmittel um eine automatisierte »Kaltvernebelung« ergänzt, wie DIOP mitteilt. Bei diesem normgeprüften Verfahren der Rosbacher Firma wird eine desinfizierende Wasserstoffperoxid-Lösung (H2O2) in Aerosolform durch ein Vernebelungsgerät in den Innenraum des Fahrzeugs geleitet. Bakterien, inklusive multiresistenter Erreger, Schimmelpilze und Viren, also auch Corona-Viren, könnten damit um »nahezu 100 Prozent« eliminiert werden. Deshalb stünden Wasserstoffperoxid-Verfahren auch auf der Liste der geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des Robert-Koch-Instituts.
Was das Verfahren laut »DIOP« insbesondere für die Pkw-Innendesinfektion geeignet mache, sei, dass der Wirkstoffnebel auch enge Lücken und schmale Ritzen erreiche. »Denn kleine Spalten und versteckte Winkel können bei allem Engagement des Personals mit reiner Handarbeit, Verrenkungen und spitzen Fingern kaum berücksichtigt werden«, sagt Thomas Nass, der als Desinfektor bei »DIOP« arbeitet. Deshalb werde die Kaltvernebelung bereits ergänzend in vielen Rettungswagen, Feuerwehr- und Polizeiautos sowie Bussen eingesetzt.
Desinfektionssystem aus Wetterau auf IAA: Kein Schaden am Material
Für die Firma Olymp, ein Dienstleister für Fahrzeughygiene, ist die Wirkung aber nicht der einzige Vorteil der Technologie. Geschäftsführer Michael Feik erklärt: »Eine manuelle Desinfektion dauert je nach Fahrzeug bis zu einer halben Stunde. Das ist bei rasch aufeinanderfolgenden Probefahrten wie auf der IAA eine große Herausforderung. Mit der Kaltvernebelung ist das nur noch eine Frage von wenigen Minuten.« Laut David Omoayere, Pressesprecher bei »DIOP«, dauert eine Anwendung je nach Größe des Autos etwa drei bis fünf Minuten.
Die Fahrzeuge nähmen dabei keinen Schaden, wird betont. »Wir betreuen insbesondere Anbieter von Luxusfahrzeugen. Bei ihnen sind hochwertige Materialien, zum Beispiel Wildleder, in den Innenräumen verbaut. Eine händische Desinfektion bereitete uns da bislang immer Bauchschmerzen«, berichtet Feik. Mit der Kaltvernebelung würden Mensch und Material nicht gefährdet. Das betont auch Nass von »DIOP«: Zum einen sei sie toxikologisch unbedenklich, da H2O2 zu Wasserstoff und Sauerstoff zerfalle. Zum anderen würden Elektrik und Oberflächen in den Fahrzeug-Innenräumen geschont - der Nebel verflüchtige sich und bilde keinen Film, den man aufwischen müsse. (pm/keh)