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Der Rosbach als bedrohliches Rinnsal

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Der Rosbach ist eigentlich nur ein kleines Fließgewässer, dessen Wachstum bei heftigen Regenfällen aber schon mal bedenkliche Ausmaße annimmt. 	(Fotos: lh)
Der Rosbach ist eigentlich nur ein kleines Fließgewässer, dessen Wachstum bei heftigen Regenfällen aber schon mal bedenkliche Ausmaße annimmt. (Fotos: lh) © Lothar Halaczinsky

Rosbach (sky). Müssen die Einwohner von Nieder-Rosbach Sorge haben, dass ihre Keller beim nächsten Starkregen (wieder) unter Wasser stehen? Eine Anwohnerin der Straße »Am Rosbach«, deren Haus in unmittelbarer Nähe zum gleichnamigen Fließgewässer steht, meint: ja.

Der Bach, der normalerweise nur ein kleines Rinnsal ist, sei von Pflanzen und Gräsern zugewuchert. Die Stadt würde zu wenig unternehmen, um das Bachbett zu pflegen. So könne es bei heftigen Regenfällen zu Überflutungen der angrenzenden Gärten und Häuser kommen.

Bürgermeister Thomas Alber ist erstaunt, dass das Thema gleich in die Presse ging, anstatt den Weg über die Rathausmitarbeiter zu suchen. »Es ist noch keine zwei Tage her, dass jemand bei uns anrief und uns auf den starken Bewuchs des Bachbettes aufmerksam machte«, sagt Bernhard Kais vom zuständigen Baumanagement. Angesichts der derzeit wuchernden Grünflächen hätten die Bauhofmitarbeiter alle Hände voll zu tun, da könne man nicht überall zugleich tätig werden. »Sollte aber an einer Stelle dringender Handlungsbedarf sein, sind wir für jeden Hinweis dankbar, damit die Mitarbeiter des Bauhofes tätig werden.«

Für Rosbachs Umweltberater und Ersten Stadtrat Heinz Sill haben die Pflanzen am Rosbach auch etwas Gutes. »Wir brauchen einen ausreichenden Bewuchs, damit die Böschungen gefestigt bleiben«, meint er. Zudem kontrollierten die Mitarbeiter des Bauhofes regelmäßig den Lauf des Rosbaches auf Hindernisse, die zu Wasserstaus führen könnten, und nähmen sie heraus.

Noch wichtiger seien allerdings die Maßnahmen, die erst vor vier Wochen abgeschlossen wurden: Der Drosselschieber am Regenrückhaltebecken in der Feldpreul, das Nieder-Rosbach vor Hochwasser schützen soll, wurde auf stärkere Wassermassen eingestellt. »Durch die geänderte Wasserverteilung kann der Wasserstand im Rosbach selbst bei Starkregen niedrig gehalten werden, weil das Becken mehr Volumen halten kann«, sagte Sill.

Überflutungen wie im Sommer vor zwei Jahren, als sich der Rosbach bis zu den Fundamenten der Wasserburg ausdehnte, könnten jedoch nie 100-prozentig ausgeschlossen werden. »Wir wissen nicht immer im Voraus, was das Wetter mit uns vorhat«, erklärt Sill. Vorsorge könne man allerdings treffen, und das sei nun erneut geschehen.

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