Mensa-Bau verzögert sich bis zum Herbst
Rosbach-Rodheim v. d. H. (sky). Wie lange wird es noch dauern, bis die Mensa an der Erich-Kästner-Schule in Betrieb genommen werden kann? Schon mehrfach wurde der Termin nach hinten verschoben. Unter Schülern, Eltern und Lehrern wächst die Skepsis, ob es bei der nun angekündigten Eröffnung kurz nach den Herbstferien bleiben wird.
Rosbach-Rodheim v. d. H. (sky). Wie lange wird es noch dauern, bis die Mensa an der Erich-Kästner-Schule in Betrieb genommen werden kann? Schon mehrfach wurde der Termin nach hinten verschoben. Unter Schülern, Eltern und Lehrern wächst die Skepsis, ob es bei der nun angekündigten Eröffnung kurz nach den Herbstferien bleiben wird.
»Wir haben gerade die offizielle Zulassung zur Ganztagsschule erhalten, jetzt brauchen wir dringend unsere Mensa«, sagt Schulleiter Joachim Pehlke. Im Juli 2009 hatten die Bauarbeiten bereits mit Verspätung begonnen. Als Fertigstellungstermin war Ende Januar genannt worden, was man dann auf den Schuljahresbeginn 2010/2011 korrigierte. Noch Mitte Juli hatte sich Schuldezernent Helmut Betschel-Pflügel zusammen mit Schulleiter Joachim Pehlke und Konrektorin Rita Sommerlad vor die Kameras gestellt und verkündet: »Der Bau schreitet voran, der Termin wird gehalten.« Nun müssen Politiker und Planer wieder Erklärungen für die Verzögerungen zu liefern. Wäre es nach Plan gegangen, stünden für die Schüler heute knapp 100 Sitzplätze zur Verfügung, um zur Tagesmitte Speisen und Getränke zu sich zu nehmen.
»Was da auf der anderen Straßenseite passiert, tut mir schon beim Angucken weh«, sagt eine Anwohnerin, deren Garten gegenüber der Baustelle liegt. Dort, wo eigentlich schon längst frisch zubereitete Speisen über die Theke gereicht werden sollten, bestimmen Bauschutt, Staub und allerhand Gerümpel die Szene. Von den Decken hängen Kabel, Heizkörper stehen unverpackt in den Ecken und warten auf ihre Montage.
Für Inge Voigt von der Betreuungsschule und Hortleiter Peter Lauer geht mit der erneuten Terminverschiebung tagtäglich wertvolle Zeit verloren: »Wenn wir den Platz in unserem provisorischen Container-Domizil auf dem Schulhof brauchen, um hier in zwei oder mehr Schichten den Mittagstisch zu reichen, kann in dieser Zeit weder an Hausaufgaben noch an Spielen gedacht werden«, klagt Lauer. Immerhin haben die Hort- und Betreuungsschul-Kinder gegenüber ihren Klassenkameraden einen erheblichen Vorteil: Ihnen wird von der FAB ein warmes Mittagessen geliefert, während sich die Schüler in den Pausen bei einem notdürftig improvisierten Kiosk nur Brötchen oder Brezeln kaufen können - Schlangestehen inklusive.
»Es ist ein Zustand, der schnellstmöglich zu beseitigen ist«, fordert Schulleiter Joachim Pehlke. Er ist nicht der Einzige, der sich über den chaotischen Anblick ärgert, der sich ihm jeden Tag aufs Neue bietet. Notfalls wolle er sogar das Angebot seiner Schüler annehmen, beim Aufräumen und Entrümpeln der Baustelle mitzuhelfen, sagte Pehlke. »Die Hauptsache ist, wir können endlich rein in unsere neue Mensa.«
Kritik von den Handwerkern
Ein Handwerker, der sich gerade mit neuem Material aus seinem Lieferwagen versorgt, wirkt ziemlich genervt: »Hier ist nichts koordiniert, da macht jeder, was er will - oder auch gar nichts«, schimpft er. Bei etwas mehr Umsicht und gegenseitiger Kommunikation hätte es besser und auch schneller laufen können, meint er. Schließlich würde beim Anbau an das Gebäude, in dem die Betreuungsschule untergebracht ist, auch alles reibungslos klappen. Schulleiter Pehlke bestätigt: »Da ist schon der Estrich verlegt. Es geht zügig voran.«
Kreisspressesprecher Michael Elsaß erklärt, warum der Mensabau nicht erwartungsgemäß fertiggestellt werden konnte: Der Rohbau hätte nicht rechtzeitig vor dem harten Winter durch Fenster und eine ausreichende Dachabdeckung verschlossen werden können. Deshalb habe man nicht wie geplant mit dem Innenausbau beginnen können.
In Rosbach hält sich dagegen hartnäckig das Gerücht, jemand habe vergessen, rechtzeitig die Fenster zu bestellen. »Erst hat es an allen Ecken reingeregnet, dann kam der harte Frost. Da kann sich doch jeder denken, dass so etwas einem Bau schadet«, meint die Nachbarin. Eine offizielle Stellungnahme des Kreises, ob es Bauschäden gegeben habe, gibt es nicht. Elsaß räumte jedoch Lieferschwierigkeiten bei den Fliesen ein, die das Bauende nun um weitere Monate nach hinten verschieben würden.
Schuldezernent Helmut Betschel-Pflügel ist erstaunt über die Unzufriedenheit in Rodheim. »Hier wird doch an vielen Ecken Grundlegendes verbessert«, meint er. Außerdem hätten die vielen Baustellen im Kreis aufgrund der Sonderinvestitions-Programme auch anderswo Verzögerungen mit sich gebracht.
In Rodheim bleibt die Skepsis. »Nach meinem Kenntnisstand kann die Mensa - selbst wenn sie innen fertig gestellt ist - erst dann endgültig in Betrieb genommen werden, wenn die Frage eines zweiten Fluchtweges gelöst ist«, sagt Pehlke. Wann das so weit sein wird, wisse er nicht, sagte der Schulleiter. Nachdem der Kreis die Planungen für eine Sommermensa und Terrasse an der nördlichen Gebäudeseite aus Kostengründen verworfen hatte, wird nun an einer neuen, abgespeckten Version gearbeitet. Eltern, Lehrer und Schüler hoffen, dass dies mit keiner neuen Terminverschiebung verbunden ist.