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Kinderbetreuung nun komplett in städtischer Hand

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Rosbach v. d. H. (sky). Nach Eingliederung der Betreuungsvereine an der Kapersburgschule Rosbach und der Erich-Kästner-Schule Rodheim in das städtische Betreuungsangebot wird nun auch die bislang von einem Privatverein getragene U 3-Einrichtung »Die Kleinen Posträuber« integriert.

Ab August soll die Gruppe mit den beiden Erzieherinnen in der Kita »Am Kirschberg« wohnen. Das teilte Bürgermeister Detlef Brechtel am Donnerstag mit. Damit liegt die Kinderbetreuung nun lückenlos (und auch einvernehmlich) in städtischer Hand.

Ferner kündigte Brechtel den Anbau einer Mensa und zwei weiterer Betreuungsräume an die 2004 errichtete Kapersburgschule an. Mittel in Höhe von 750 000 Euro seien bereits im städtischen Doppelhaushalt 2012/2013 bereitgestellt, weitere 375 000 Euro habe der Wetteraukreis (als Schulträger) eingeplant.

Alle drei Betreuungsvereine, die nun unter das Dach der Stadt geschlüpft sind, hatten in der Vergangenheit regelmäßige städtische Zuschüsse erhalten. Dennoch waren die Aufgaben in Zeiten steigenden Bedarfs, wachsender Kosten und Verwaltungstätigkeiten sowie Mittelkürzungen nicht mehr zu stemmen. Allein für 2013 hätten die »Kleinen Posträubern« mit einem Verlust von rund 30 000 Euro rechnen müssen. Den Erzieherinnen hätte man unter diesen Umständen keinen sicheren Arbeitsplatz mehr garantieren können und die monatliche Gebühr wohl weit über dem gelegen, was in städtischen Einrichtungen zu bezahlen ist.

Kostensparen durch Zusammenlegung war deshalb das Zauberwort: Unter der Trägerschaft der Stadt bleibt es für die insgesamt sieben Einrichtungen für Kinder von null bis zehn Jahren bei der Weitergewährung der Landeszuschüsse, jedoch entfallen zum Beispiel an der Kapersburgschule jährliche Verwaltungskosten von knapp 10 000 Euro. Dazu kommen Kostenersparnisse wie Versicherung, Telefon, Steuer- und Rechtsberatung. Auch im Personaleinsatz kann man nun flexibler planen, was sich auch auf die Betreuungszeiten (7 bis 17 Uhr) auswirkt.

Brechtel: Mensa-Neubau unumgänglich

850 Kinderbetreuungsplätze hält die Stadt derzeit bereit. Inbegriffen sind 140 Plätze an Hort und Betreuungsschule in Rodheim, und weitere 120 in Rosbach. »Der Bedarf ist steigend«, sagte Brechtel. Daher sei ein Mensa-Anbau an die Kapersburgschule, die zum 1. August als »Ganztagsschule nach Ma? an den Start gehen wird, unumgänglich. Noch im Mai wird man sich in den städtischen Gremien mit den Planungen beschäftigen. Erste Planungsskizzen konnte Brechtel zwar schon vorweisen. »Die sind aber alle noch nicht spruchreif.

« Fest steht, dass der Anbau an der Ostseite des Hauptgebäudes in Richtung Fahrenbach seinen Platz haben soll. Laut Brechtel soll bereits zum Jahresende mit dem Bau begonnen werden. Nur ein Jahr später rechnet er mit der Fertigstellung. »Ich strebe an, dass der Kreis für die Mensa 50 Prozent der Kosten übernimmt«, betonte Brechtel. Die andere Hälfte (und die Kosten für die Räume der Betreuungsschule) blieben dann bei der Stadt.

Wie Brechtel in diesem Zusammenhang noch einmal betonte, sei es ein unumgängliches Ziel, auch im Bereich der Kinderbetreuung Doppelausgaben durch zentrale Koordination zu vermeiden. Dies spare Kosten, die sich letztlich für alle rechnen würden, die auf die Angebote zugreifen möchten – oder gar auf sie angewiesen sind (Fotos: sky)

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