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Wirtin zieht sich zurück

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Krankheitsbedingt geschlossen: Zur Zeit ruht der Betrieb in der Bürgerhausgaststätte in Weckesheim.
Krankheitsbedingt geschlossen: Zur Zeit ruht der Betrieb in der Bürgerhausgaststätte in Weckesheim. © Walter Engel

Reichelsheim-Weckesheim (en). »Wegen Krankheit geschlossen« – so steht’s seit einigen Wochen an der Tür der»Bürgerschänke«. Das könnte hoffen lassen, dass die Schließung nur vorübergehend ist. Doch Pächterin Monika Dettmering macht nach 45 Jahren hinterm Tresen Schluss. Das Ende der Kneipe ist das aber nicht.

Sieben Jahre lang hat Monika Dettmering die »Bürgerschänke« bewirtschaftet, davor hatte sie die Ranstädter Bürgerhausgaststätte 16 Jahre lang in ihrer Obhut. »Schweren Herzens« bat sie kürzlich die Stadt, den Pachtvertrag aufzulösen. Das geschieht zum 30. November. »Gern hätte ich noch ein paar Jahre drangehängt«, betont die Gastwirtin aus Leidenschaft, doch die Gelenke machen nicht mehr mit. Eine neue Hüfte musste schon sein, und jetzt schmerzen die Knie so sehr, dass eine weitere Operation unumgänglich scheint. Von ihr wird es also in Zukunft keine XXL-Bratwurst mit hausgemachter Currysoße für 7 Euro 80 mehr geben.

Dass im Ort gemunkelt wird, wirtschaftliche Gründe seien der wahre Grund für die Schließung, ärgert sie genauso wie Büroleiter Horst Wenisch von der Stadtverwaltung: »Dafür kenne ich sie zu gut.« Die Gerüchte beziehen sich auf Dettmerings Tätigkeit im »Anglerheim« am Wölfersheimer See. Dort hat vor wenigen Wochen ihr Sohn das Restaurant übernommen, ein paar Stunden in der Woche hilft die Mutter, bis der Betrieb läuft. Schließlich ist bis Ende November nebenher auch noch die Weckesheimer Lokalität zu räumen.

In der »Bürgerschänke« lag das Hauptaugenmerk auf dem Mittagstisch, naturgemäß war das Restaurant daher unter der Woche kein Anlaufpunkt der Einheimischen. Doch insgesamt kamen nach Dettmerings Worten so viele Gäste, dass sich das Restaurant gut halten konnte.

Hinzu kamen Feiern von Vereinen und Privatleuten – die nun ihrem Nachfolger in der Vorweihnachtszeit zu einem gelungenen Start verhelfen dürften. Denn dass der Betrieb pünktlich wieder aufgenommen wird, steht für Horst Wenisch fest.

In den Zeitungen der Region hatte man Anzeigen aufgegeben, parallel dazu Brauereien auf die vakante Gaststätte aufmerksam gemacht. Bis zum Donnerstag lief die Bewerbungsfrist, und laut Wenisch stehen auch einige Kandidaten bereit. Auf wen die Wahl fällt, wird der Magistrat wohl in dieser Woche entscheiden.

Wenisch geht fest davon aus, dass die »Bürgerschänke« zum 1. Dezember ihre Pforten wieder öffnet, vielleicht sogar schon etwas früher.

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