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RomanTisch bietet 2012 mehr als nur Vorlesen

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Reichelsheim (kai). »Stein und Reim in Reichelsheim – und das Ei ist auch dabei« haben die »Mittendrin«-Frauen ihre diesjährige RomanTisch-Reihe getauft.

Was vor vier Jahren mit Lesungen an ungewöhnlichen Orten begann und in den folgenden Jahren zwei Preise beim Wettbewerb »Ab in die Mitte« einheimste, hat sich inzwischen zu einem kulturellen Höhepunkt in Reichelsheim entwickelt. Auch im fünften Jahr haben sich die engagierten Frauen einiges Ungewöhnliches ausgedacht.

Zum Auftakt heißt es am Sonntag, 12. August: »Ein Hai fraß eine Orgel«. Burkhard Kampschulte wird Gedichte vortragen, Ralf Schäfer begleitet ihn auf der Orgel. Los geht es um 17 Uhr in der Heuchelheimer Kirche.

Ein sechsstündiger Ausflug zum Basalt steht eine Woche später am 19. August an: Per Bus geht’s nach Michelau in den Steinbruch, den Lothar Keil vorstellen wird. Nach einem gemeinsamen Mittagsmahl liest Autorin Adelheid Fuchs aus ihrem bisher unveröffentlichten Buch »Basalt«. Ihre fiktiven Erzählungen spielen im Vogelsberg zwischen 1880 und dem Zweiten Weltkrieg. Dazu hat sie sich das Dorf »Rösslerhöhe« ausgedacht, in dem sie die Eigenheiten der Bewohner, das bäuerliche Leben, die Landschaft und die Jahreszeiten detailreich schildert.

»Japan zu Gast in Reichelsheim« heißt es am darauffolgenden Wochenende. Am 25. und 26. August verwandelt sich das Bürgerhaus in eine japanische Szenerie. Der Bonsaiarbeitskreis nördliche Wetterau gestaltet die Räume, eine Lesung mit den typischen japanischen Haiku-Gedichten von Erich Fechter sowie Texten zur Geister- und Gespensterwelt der Japaner mit Gitta Seckel steht am Samstag um 19 Uhr auf dem Programm. Während der Bonsai-Ausstellung am folgenden Tag bespricht Gestalter Martin Sturm aus Schifferstadt die Gewächse, dazu gibt er Tipps rund um die Pflege und Entwicklung.

Am Sonntag, 9. September, gibt es zwischen 14 und 17 Uhr den ersten Reichelsheimer Kunstspaziergang unter dem Titel »Steinchen um Steinchen verzettelt die Welt«. Die Künstler Alf Seckel, Leni Wagner, Stephan Aul, Hanni Schäfer, Detlef Kleinen und Axel Fahl zeigen ihre Werke, die aus und mit Steinen gestaltet wurden.

Genuss steht am Sonntag, 16. September, 15 Uhr im Bürgerhaus Heuchelheim im Fokus. »Da wird aus Kuchen Musik«, verspricht Organisatorin Karin Lauer. Das Ventrio der Oper Frankfurt spielt vom zeitgenössischen französischen Komponisten Jacques Leclair vier Stücke, die nach Leckereien aus der Patisserie benannt sind: Apfeltorte, Biskuitrolle, Butterhörnchen und Bienenstich. Carla Kleinau liest das Märchen von Clemens von Brentano »Gockel, Hinkel und Gackeleia«. Den Kuchen stellt Tortenmacher Karl-Heinz Eisenmann aus Florstadt her.

»Komm mit in die Steinzeit« laden die »Mittendrin-Frauen« gemeinsam mit der Jugendpflege Reichelsheim-Florstadt für Freitag, 19. Oktober, ein. Archäotechniker Wulf Hein und Cornelia Lauxmann bringen Kindern von acht bis zwölf Jahren das Leben in der Steinzeit näher. Sie zeigen rund um den Reichelsheimer Teich, wie vor zwei Millionen Jahren Feuer entfacht und gejagt wurde. Gemeinsam mit dem Nachwuchs wollen sie Knochennadeln, Steinmesser, Speere, Musikinstrumente, Ledertaschen und Schmuck herstellen.

Ein Balladenabend mit Texten von Goethe bis Fontane mit Flötenspiel von Ulrike Sinapius, Gesang von Maren Rawlings und Julia Bärsch gibt es am Freitag, 2. November, 20 Uhr in der Kindertagesstätte Holzwurm. Die Texte rezitieren die »Mittendrin«-Frauen, Ralf Schäfer begleitet am Piano.

Mit einer Autorenlesung von Dirk Lorsen aus »Tirkan und Rokal, die Steinzeitjäger« endet im Reichelsheimer Jugendraum am Samstag, 10. November, 15 Uhr das RomanTisch-Angebot.

Die Karten für die Veranstaltungen kosten zwischen 3 und 7,50 Euro – sie werden ab 18. Juni im Vorverkauf bei neun-zieht-an, Bingenheimer Straße 21, angeboten. Zuversichtlich sind die »Mittendrin«-Frauen, auch in diesem Jahr wieder die Reichelsheimer begeistern zu können. »Jede von uns trägt Ideen zum Programm bei«, verrät Lauer. Auf eines verzichteten sie bewusst: Eine Bewerbung beim Wettbewerb »Ab in die Mitte«. Die Anforderungen seien für die achtköpfige Gruppe zu hoch. »Die Verwaltungsarbeit, die dahinter steckt, ist immens«, sagt Lauer. »Wir machen das alles ehrenamtlich und möchten selbst Spaß an unserem Programm haben«, ergänzt Monika Repp.

Lauer verspricht: »Solange wir Ideen haben, machen wir weiter. Fürs nächste Jahr ist uns schon wieder einiges eingefallen.«

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