Pappelhof von Bundesministerium ausgezeichnet
Reichelsheim/Berlin (pm/dab). Der Pappelhof in Beienheim ist von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner mit dem Förderpreis Ökologischer Landbau 2013 ausgezeichnet worden.
Der Preis, den insgesamt drei besonders innovative, biologisch wirtschaftende Betriebe erhielten, wurde am Freitag bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin verliehen.
»Ich freue mich, dass der ökologische Landbau ständig neue Lösungen und innovative Konzepte entwickelt, von denen die gesamte Branche profitiert«, sagte Ministerin Aigner in ihrer Laudatio. »Die Teilnehmer an unserem Wettbewerb haben eindrucksvoll den Ideenreichtum und die Innovationskraft des deutschen Ökolandbaus unter Beweis gestellt. Die Konzepte der drei Preisträger zeigen, wie hervorragend man Ökologie und Ökonomie verbinden kann.« 51 Betriebe hatten sich beworben.
Der Pappelhof Wollinsky und Preuß GbR in Beienheim ist für sein wirtschaftliches Engagement in der Region und sein ausgeklügeltes Energiekonzept mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden, der mit 7000 Euro dotiert ist. Das Besondere am Pappelhof ist sein betriebliches Gesamtkonzept: Auf dem Hof arbeiten mehrere Betriebe zusammen und ergänzen sich; das sind neben den Erzeugern ein Direktvermarkter, ein Hofladen und eine Töpferei.
67 Arbeitsplätze
Betriebsleiter Götz Wollinsky übernahm 1995 den elterlichen Aussiedlerhof. Mit seinem Kollegen Rüdiger Preuß setzt er in enger Zusammenarbeit mit dem Vermarktungsunternehmen Querbeet von Thomas Wolff und Frank Deltau auf ein gemeinsames Arbeiten und Leben auf dem Hof. Der landwirtschaftliche Betrieb bewirtschaftet mit neun Mitarbeitern 42 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche: Während Wollinsky auf Kartoffeln und Getreide spezialisiert ist, kümmert sich Preuß um die ganzjährige Möhrenvielfalt. Darüber hinaus werden in Beienheim verschiedene heimische Gemüse- und Obstsorten angebaut. Querbeet vermarktet die Bio-Erzeugnisse. So sind am Wirtschaftsstandort Pappelhof in den verschiedenen Betrieben 67 Arbeitsplätze in Voll- und Teilzeit entstanden.
Zentrales Ziel der Betriebsleiter ist es, die regionalen Strukturen des Ökolandbaus zu stärken, was dem Pappelhof in Kooperation mit dem Vermarkter Querbeet sehr gut gelungen ist, wie das Bundesministerium findet. Diese Gemeinschaft ist inzwischen der führende Anbieter regional erzeugter Biolebensmittel im Rhein-Main-Gebiet.
»Wir leben Bio«
Darüber hinaus wurde für den Pappelhof ein wegweisendes Energiekonzept entwickelt, das den Betrieb nahezu unabhängig von externen Versorgern macht. Den Strom aus einem hofeigenen Blockheizkraftwerk, mehreren Solaranlagen und Beteiligungen an drei Windkraftanlagen nutzt der Betrieb größtenteils für den eigenen Bedarf. Geheizt werden die Wohngebäude und Büros über ein Nahwärmenetz mit einem Holzscheitkessel und der Abwärme des Blockheizkraftwerkes.
»Die Verleihung dieser bundesweit bedeutenden Auszeichnung bestätigt unseren konsequent umgesetzten Weg der Nachhaltigkeit«, freut sich Wolff. »Unser nachhaltiges Engagement ist weit mehr als eine zukunftsfähige Wirtschaftsweise – wir leben Bio und setzen ökologische Grundsätze auf allen Ebenen um.«
Den ersten Preis in dem Wettbewerb erhält das Weingut Wilhelm Zähringer in Heitersheim in Baden-Württemberg für seine Pionierleistungen im ökologischen Weinbau, den dritten Platz belegt die Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle in Rosenfeld in Baden-Württemberg für ihr Innovationen rund um die ökologische Bienenhaltung und die Bekämpfung der Varroa-Milbe.