1. Wetterauer Zeitung
  2. Wetterau
  3. Reichelsheim

»Lokalen Handel unterstützen«

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Redaktion

Kommentare

»Neun«-Geschäftsführerin Sabine Hünlein (r.) und Bürgermeisterkandidatin Lena Herget-Umsonst in der Kinderschuhabteilung von »Neun - Schuhe und Mode«.	FOTO: PM
»Neun«-Geschäftsführerin Sabine Hünlein (r.) und Bürgermeisterkandidatin Lena Herget-Umsonst in der Kinderschuhabteilung von »Neun - Schuhe und Mode«. FOTO: PM © pv

Reichelsheim (pm). »Reichelsheimer Unternehmen haben viel zu bieten. Wenn wir wollen, dass das so bleibt, müssen wir unsere Geschäfte als Kunden unterstützen. Nicht nur in Krisenzeiten, aber insbesondere dann«, appelliert Bürgermeisterkandidatin Lena Herget-Umsonst (SPD) in einer Pressemitteilung an ihre Mitbürger. »Die derzeitige Krise können wir am besten überstehen, wenn wir zusammenhalten und uns gegenseitig den Rücken stärken.« Lokal einzukaufen, sichere Arbeitsplätze vor Ort und die Lebensqualität in der Stadt. »Amazon, Zalando & Co. zahlen in Reichelsheim keine Steuern. Sie bieten keine Arbeitsplätze in unserer Stadt, und sie unterstützen unsere Vereine nicht. Der lokale Handel macht das alles und hat daher unsere Unterstützung verdient.«

Besonders die Traditionsgeschäfte, beispielsweise das Unternehmen »Neun - Schuh und Mode« in der Bingenheimer Straße der Kernstadt, stehen laut Herget-Umsonst für Vertrauen in Qualität und geben einer Stadt ein Gesicht. »Hier denkt man nicht von Quartal zu Quartal, sondern von Generation zu Generation.« Das Schuhhaus werde mittlerweile in dritter Generation geführt. Herausforderungen habe es immer gegeben, aber eine Situation wie die coronabedingte Schließung vom 18. März bis zum 20. April hätten die Verantwortlichen noch nie erlebt.

Über die Auswirkungen der Corona-Krise und die Ideen der Firma Neun, die sozusagen aus der Not heraus entstanden sind, tauschte sich Herget-Umsonst kürzlich mit Geschäftsführerin Sabine Hünlein aus. »Von Anfang an war uns der Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden am wichtigsten. Wir suchten nach kreativen Lösungen, um das Geschäft dennoch am Laufen zu halten. Wir haben schließlich auch eine wirtschaftliche Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und deren Familien«, sagte Hünlein. »Eine besondere Stärke, auf die wir aufbauen konnten, ist unsere persönliche Beratung.« Darauf hätten die Kunden auch während der Ladenschließung nicht verzichten müssen. Denn Hünlein hatte einen Beratungs- und Lieferservice eingerichtet. Über WhatsApp oder per Telefon konnten die Kunden ihre Wünsche äußern. Kleidung und Schuhe wurden ihnen dann per Bild oder Video präsentiert. Die Lieferung übernahm die Chefin oft selbst.

Herget-Umsonst betonte die Innovationskraft des örtlichen Einzelhandels: »Ich glaube, dass unsere örtlichen Händler diese herausfordernde Situation nutzen können, um die Kundenbindung zu stärken und gleichzeitig die Vorteile des Internets und der Digitalisierung in ihre Abläufe zu integrieren.« Damit erhielten die Kunden den bequemen Service, den sie aus dem Internethandel gewohnt sind, und gleichzeitig die hohe Qualität der Beratung der lokalen Unternehmer. »Letztlich stärken wir damit unsere ganze Stadt.«

Firmenverzeichnis auf Stadthomepage

Die beiden Frauen tauschten sich auch über Maßnahmen der lokalen Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings aus. Angeregt wurde ein Unternehmerverzeichnis auf der städtischen Homepage, eine Plattform zum Austausch für Gewerbetreibende und vor allem ein direkter Kontakt ins Rathaus. »Ich werde einen engen Kontakt zu unseren Geschäften halten, auch außerhalb von Krisen- und Wahlzeiten. Dabei sind mir regelmäßige Besuche besonders wichtig«, versprach Herget-Umsonst für den Fall ihrer Wahl. »Jeder Unternehmer im Ort wird innerhalb von 24 Stunden einen Termin, einen Besuch oder einen Anruf erhalten, wenn er ein Anliegen oder einen Vorschlag hat.«

Auch interessant

Kommentare