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Frauen »Mittendrin« kehren steinreich nach Hause zurück

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Reichelsheim (pm). Die Frauengruppe »Mittendrin« hat sich auf besondere Weise auf ihre »Roman-Tisch«-Reihe vorbereitet. Diesmal zog es sie in ein Gebiet, wo es von Steinen nur so wimmelt. Denn diese spielen unter dem Titel »Stein und Reim in Reichelsheim« literarisch und musikalisch eine besondere Rolle.

Ziel der Exkursion war Eichstätt im Altmühltal. Die Stadt »gehört nicht zu den großartigen, doch zu den köstlichen Dingen«, beschrieb Theodor Heuss die geistliche Residenzstadt, die ihr barockes Aussehen bis in die heutige Zeit bewahrt hat. Nach der Ankunft im Gästehaus der Benediktinerinnenabtei St. Walburg konnten sich die Frauen bei einem ersten Spaziergang davon überzeugen: Anmut und Flair sind an jeder Ecke zu spüren.

Für den Abend hatte sich Karin Lauer als Organisatorin der Reise ein besonderes Ziel ausgesucht. In einer in der 420 Meter langen Tropfsteinhöhe, dem »Schulerloch«, fand ein Erlebnisabend mit Candlelight-Dinner statt. Empfangen wurde die Gruppe 55 Meter über der Talsohle mit einem »Fledermausblut-Drink«. Aber nicht nur deshalb stockte einem der Atem. In einem riesigen Saal warteten festlich gedeckte Tische auf die Besucher, unzählige Kerzen und dezente Lichtspiele ließen den Ort wie eine Zauberhöhle aussehen. Eingepackt in dicke Jacken, ließ sich das Publikum bei minus 5 Grad kulinarisch verwöhnen und von den »HöhlenKlangWelten« verzaubern.

Herrliches Sommerwetter erwartete die Gruppe am nächsten Morgen. Steinerne Zeugen aus der Vergangenheit wurden besichtigt. Beeindruckend der Dom mit seiner barocken Westfassade, dem Pappenheimer Altar und der Buchenhüller Madonna aus Kalkstein sowie die ehemals fürstbischöfliche Residenz. Zu den schönsten Plätzen Europas zählt der Residenzplatz, dessen Barockensemble Weltruhm erlangte. Moderne Baukunst prägt die einzige Katholische Universität im deutschsprachigen Raum, die mit viel Glas den Blick auf die Altmühl freigibt. Nach einer Mittagsrast auf dem Freigelände der Mensa ging es hoch hinauf zur Willibaldsburg, wo sich das Museum für Ur- und Frühgeschichte befindet.

Der letzte Tag begann mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche St. Walburg und der Besichtigung der Gruftkapelle der Heiligen Walburga. Der weitere Weg führte in einen Steinbruch aus der Jurazeit. Dort machten die Frauen die Bekanntschaft von Dendriten, einer Auskristallisation von Eisen- und Mangan-Oxiden auf Gesteinsflächen. Kleine Landschaftsbilder, dem Aussehen nach wie Eisblumen auf einer Fensterscheibe, geben den Gesteinsplatten ihr wunderbares Aussehen.

Dies löste eine wahre Sammelwut aus, und »steinreich« und voller vielfältiger Eindrücke begab sich die Gruppe im nunmehr noch schwerer beladenen und von Monika Repp chauffierten »Verein-o-mobil«-Bus der Stadt Reichelsheim auf die Heimreise.

Derart eingestimmt, wollen die Frauen »Mittendrin« dem Publikum ihrer »RomanTisch«-Reihe bei »Stein und Reim in Reichelsheim« vielfältige Unterhaltung bieten. Start der acht Veranstaltungen ist am Sonntag, 12. August. Das Programm ist unter www.stadt-reichelsheim.de nachzulesen. Karten sind erhältlich bei »Neun zieht an«, Telefon 0 60 35/33 59.

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