Familienabend mit Witz, Tanz und viel Spaß
Reichelsheim-Weckesheim (kai). Eine gelungene Mischung aus Tanz, Show, Büttenreden und Sketchen gab es am Wochenende beim Familienabend der Weckesheimer Feuerwehr zu sehen. Das Publikum im zweimal ausverkauften Bürgerhaus belohnte die Fastnachtsaktiven mit Jubel, Applaus und Helau.
Besonders viel davon gab’s für die Ranzengarde. Elf »Tanz-Legastheniker«, wie Ranzengardist Jörg E. Heinzig die Truppe bezeichnete, zeigten zwei hübsche Auftritte.
Trainerin Daniela Zicka hatte die Männer der Ranzengarde auf ihren Auftritt vorbereitet. Die Garde ist seit 30 Jahren auf der Bühne präsent. Dafür widmeten die Organisatoren ihr den diesjährigen Orden. Den gab es auch für die Sommerbachspatzen, die seit drei Jahrzehnten mit Stimmungsliedern für den Start ins närrische Programm sorgen. Die Orden, Unikate aus Metall, sind von Thomas Piee gestaltet, entworfen und produziert worden. Selbstverständlich, dass »Der Ranzengarde ihr Mariechen«, Büttenrednerin Regine Rieß, ihren Männern eine fulminante Laudatio schenkte, gespickt mit viel Selbstironie und Tanzeinlagen. »Die meisten von ihnen sind schon alt, für die bin ich die einzige halt, an meinem Busen können gleich drei Ranzen schmusen«, plauderte Rieß.
Einen gelungenen Einstieg in die Bütt lieferte Neuling Judith Langhans ab: Witzig und resolut analysierte sie die Zeit mit ihrem extrem sparsamen Ex. Über den Billig-Urlaub lästerte sie: »Wir flogen in Düsseldorf ab, da war’s 60 Euro günstiger, die 58 Euro fürs Taxi vom Bahnhof zum Flughafen hatte er nicht kalkuliert.« Bald war die Liebelei vorbei. Ihr Rat für eine gute Beziehung: Ein Mann, der im Haushalt hilft, der nie betrügt, der viel Spaß macht und gut im Bett ist. »Das wichtigste aber: Sie dürfen nichts voneinander wissen.«
Auch das Weckesheimer Original Sandra Heinzmann zog’s in die Bütt. Diesmal als gewichtige Stewardess, die nur noch im Jumbo mitfliegen kann. Und auch das Ehepaar Brettschneider (Katja Ranft und Klaus Mörschel) lieferte sich einen witzigen Schlagabtausch über sein Eheleben.
Schön anzuschauen waren die Tanzdarbietungen: Mit Pyramiden aus jungen Tänzerinnen begeisterten die Red Angels. Perfekt war ihre Schwarzlicht-Show, in der sie leuchtende Stäbe durch die Luft wirbelten, mal Kreise, mal Wellen schreibend. Vielfältig präsentierten sich die Blue Flames, mit Showtanz auf höchstem Niveau und fastnachtstypischem Gardetanz. Einzigartig war auch ihr Ausflug in die Eiszeit.
Die Oldies kommen auf Krücken
Die Lacher hatten die Oldies auf ihrer Seite, als sie mit Gehhilfen und Krücken ein Tänzchen wagten. Der Clou: Fit wie ein Turnschuh warf Paul Törmer die Krücken fort, um zum Handstand anzusetzen. Moral von der Geschicht’: Ganz so alt sind die Oldies immer noch nicht.
Die etwas andere Art des Reis-transports führten die Ranzengardisten als Chinesen auf. Im Anschluss heizten die Pflaumen in Mini-Dirndl die Stimmung an, tanzten perfekt auf Partylieder vom Ballermann.
Den Unterschied beim Duschen zwischen Frau und Mann zeigten die Golden Girls (Sandra Heinzmann, Gabi Hertel, Monika Rabenau und Cornelia Repp), bevor sich die »Franzenkracher«, trainiert von Lena Bierwirth, vielfältig in den Schrittfolgen und temporeich präsentierten. Zum Finale marschierte die Ranzengarde als Funkenmariechen auf.
Wehmut kam auf, als die Moderatoren Regine Rieß und Holger Strebert die Veranstaltungen ausklingen ließen und mitteilten, der nächste Familienabend sei noch nicht gesichert. Der Grund: Das Bürgerhaus muss saniert werden, das braucht Zeit. Möglicherweise findet die Show im nächsten Jahr Unterschlupf in einem Nachbarstadtteil. Die Moderatoren versprachen: »Ganz bestimmt sehen wir uns in zwei Jahren hier wieder.«