Dachstuhlbrand wohl durch Rakete verursacht
Wetteraukreis (dab/kai). Von einer relativ ruhigen Silvesternacht sprach Polizeioberkommissar Sven Schaumburg am Sonntag gegenüber der WZ. Die Kollegen seien zwar ständig unterwegs gewesen. Es sei aber nichts Außergewöhnliches passiert.
»Es waren nur die ganz normalen Sachverhalte, die wir in einer Silvesternacht haben: mal eine Schlägerei, mal Leute, die wegen Ruhestörung angerufen haben, weil noch spät in der Nacht Böller geworfen wurden.« In der Leitstelle Friedberg zählte man von Mitternacht bis zum Nachmittag 230 Einsätze.
Wenn’s nur Lärm gewesen wäre, der in der Nacht zum neuen Jahr für Aufregung sorgte, wären die Bewohner eines Hauses an der Riedstraße in Heuchelheim sicher froh gewesen. Eine Rakete war wohl dafür verantwortlich, dass der Dachstuhl kurz nach Mitternacht in Brand geraten war.
Binnen weniger Minuten sausten die freiwilligen Feuerwehren aus Heuchelheim, Weckesheim, Beienheim, Reichelsheim und Dorn-Assenheim herbei. Zur Unterstützung kamen Einsatzkräfte aus Bad Nauheim mit Drehleiter-Fahrzeug und Wärmebildkamera. Schon als die Helfer anrückten, hatten die Hauseigentümer den Brand gelöscht.
Minuten vorher hatte Nachbar Hermann Michel gestutzt, als er das Feuerwerk beobachten wollte: Er sah Funkenflug auf dem Dachboden des Nachbarhauses und alarmierte umgehend die Feuerwehr. »Die Vermutung liegt nahe, dass den Brand eine Silvesterrakete ausgelöst haben könnte«, sagte Stadtbrandinspektor Michael Paulencu.
Die Feuerwehrleute sorgten dafür, dass der Qualm aus dem Haus ziehen konnte und untersuchten das Dach mit der Wärmebildkamera nach Glutnestern. »Es wurden keine gefunden«, erklärte Paulencu, so dass er den Einsatz nach noch nicht einmal einer Stunde für beendet erklären konnte.
Polizisten angegriffen
Nicht mit zuviel Knallerei, sondern mit zuviel Alkohol hatte ein 29-Jähriger aus Bad Vilbel in der Silvesternacht zu kämpfen. Die Nacht muss für ihn schon unglücklich begonnen haben, denn zunächst wurde er, aus unbekannten Gründen, Opfer einer Körperverletzung, von der er blutende Platzwunden an Kopf davontrug. Danach randalierte er vor einer Gaststätte in der Frankfurter Straße und beschädigte dabei auch parkende Autos. Als die Streife eintraf, flüchtete der Mann zu Fuß, konnte aber nach einer kurzen Verfolgung eingeholt werden.
Aufgeben wollte der polizeibekannte Mann nicht: Er griff den ihn verfolgenden Polizisten an, konnte aber durch den Einsatz von Pfefferspray außer Gefecht gesetzt werden. Auch während der Festnahme widersetzte sich der 29-Jährige den Polizisten und verletzte einen von ihnen durch einen Fußtritt. Nach der Blutnentnahme verbrachte er den Rest der Nacht im Marienkrankenhaus, wo seine Wunden behandelt wurden.