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Nach »Irritationen«: Nauheimer Straße bleibt zu

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Ober-Mörlen (en). Ein bürgernaher Bürgermeister auf dem Weg zu einem bürgernahen Kompromiss - die Wortführerin der Demonstration vom letzten Mittwoch, AWO-Vorsitzende Waltraud Neisel, wurde Anfang der Woche von Rathauschef Sigbert Steffens mit der Ankündigung überrascht, am bevorstehenden Wochenende werde die Nauheimer Straße wieder für den Durchgangsverkehr freigegeben. Vorbehaltlich der Ausschuss-Zustimmung am Mittwochabend zwar - aber dass von den Gemeindevertretern nun plötzlich ein Nein kommen würde, war nicht zu erwarten.

Ober-Mörlen (en). Ein bürgernaher Bürgermeister auf dem Weg zu einem bürgernahen Kompromiss - die Wortführerin der Demonstration vom letzten Mittwoch, AWO-Vorsitzende Waltraud Neisel, wurde Anfang der Woche von Rathauschef Sigbert Steffens mit der Ankündigung überrascht, am bevorstehenden Wochenende werde die Nauheimer Straße wieder für den Durchgangsverkehr freigegeben. Vorbehaltlich der Ausschuss-Zustimmung am Mittwochabend zwar - aber dass von den Gemeindevertretern nun plötzlich ein Nein kommen würde, war nicht zu erwarten.

Aus all dem wird aber nichts: »Die Nauheimer Straße bleibt gesperrt«, hieß es gestern Vormittag plötzlich.

»Rückzug vom Rückzug«, räumt Bürgermeister Steffens gegenüber der WZ ein. Nachdem er sich nach langem Überlegen entschieden gehabt habe, den protestierenden und Unterschriften sammelnden Bürgern und den unisono auf Öffnung beharrenden Gemeindevertretern mit der Öffnung einer der beiden gesperrten Straßen entgegen zu kommen, sei er nach genauso langen Abwägungen, einer erneuten Abstimmung mit dem Gemeindevorstand, Beratungen in der Verwaltung und einer nochmaligen Prüfung der Rechtslage zu dem Schluss gekommen, dass es aus Gründen der Verkehrssicherheit keine Alternative zum Fortbestand der Sperrung gebe.

Zumal die unvorhergesehenen und unaufschiebbaren Reparaturarbeiten an der Hasselhecker Straße so gut wie abgeschlossen seien und man zur Verfügung stehende Haushaltsreste dafür aufgebraucht habe.

Schilder zugehängt

Dass das Zuhängen der Verbotsschilder mit Säcken am Mittwochabend kein Sabotage-Akt war, sondern schon im Vorgriff auf die (zu diesem Zeitpunkt noch geplante) Aufhebung der Sperrung von der Gemeinde vorgenommen worden war, bezeichnete Steffens gestern als »Teil der Irritationen der letzten Tage«, für die er die Verantwortung übernahm.

Sowieso nichts geändert hätte sich auch im Fall der Durchfahrtserlaubnis an der Einstellung des Rathauschefs dazu: Er sieht den Fortbestand der Sperrung als den richtigen Weg hin zum großen Ziel Umgehungsstraße.

Wie der kürzlich erreichte Durchbruch bei der Trassensuche für die B 275a aussieht, sickert derweil langsam durch: Da sich laut Steffens die Nachbarstadt Bad Nauheim nicht an der Planung beteiligt und deshalb wohl der Anschluss an die neue B 3 bei Ockstadt kurz- und mittelfristig nicht möglich sein wird, will man die Trasse von der heutigen B 275 vor dem Westrand des Dorfes bis zur A 5 kurz unterhalb der Raststätte Wetterau führen.

Dort soll der bisherige Durchgangsverkehr auf die Autobahn auf und an der heutigen Ober-Mörler Ausfahrt wieder abfahren. Dann könnten die Usinger und die Frankfurter Straße zurückgebaut werden.

Eine Bundesstraße entlang der Autobahn komme fürs Ministerium nicht in Frage, betonte Steffens.

Das ist zwar noch Zukunftsmusik, in den nächsten Jahren wird sich mit einiger Sicherheit noch nichts tun. Aber nach wie vor gilt für Sigbert Steffens: »Vom Verkehrsaufkommen her wird es keine Umgehungsstraße geben ohne die Sperrung der Straßen über den Berg.« Deshalb wäre, so der Bürgermeister, auch die Öffnung der Nauheimer Straße nur eine Öffnung auf Zeit gewesen.

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