Natur am Rande der Großstadt

Kraft tanken und entspannen: Der »Obsthof am Steinberg« in Nieder-Erlenbach ist der Lieblingsplatz von Gesine Otto am Rand der Wetterau.
Seit ihrer Kindheit hat Gesine Otto, Leiterin des Theaters Alte Mühle in Bad Vilbel, ein Faible für Obstbäume und Obstplantagen, durch Besuche auf den Kirschplantagen in Kiel, den Apfelplantagen im Alten Land und den Weinbaugebieten in der Pfalz. Deshalb gefällt es ihr auch auf dem Obsthof Schneider in Nieder-Erlenbach so gut. »Seit meinem ersten Besuch komme ich regelmäßig mit Freunden und meiner Familie her. Ich verbringe hier immer wieder eine schöne Zeit. Der Obsthof ist nur einen Steinwurf von meinem Büro entfernt und auch von zu Hause aus gut erreichbar.«
Otto ist viel herumgekommen. »Ich habe aus privaten und beruflichen Gründen in 16 verschiedenen deutschen Städten gewohnt«, sagt sie. Und jetzt hat sie am Rande der Wetterau ihren Lieblingsplatz in der Region entdeckt.
Gegründet wurde der »Obsthof am Steinberg« 1965 von Albert und Waltraud Schneider durch die Pflanzung eines Apfelhains. Äpfel und Birnen aus dem 16. bis 21. Jahrhundert bilden die Basis des Obstanbaus. Sohn Andreas übernahm den elterlichen Betrieb 1993. Und stellte ihn bereits ein Jahr später auf kontrolliert biologischen Anbau nach EG-Verordnung um. Die Pflanzenpflege erfolgt seitdem mit anerkannt biologischen Naturpräparaten. Die Baumstreifen und die Erdbeerfelder werden maschinell bearbeitet und von Hand gehackt. Gedüngt wird mit Pferdemist, Kleegras und Apfeltrester-Kompost.
8500 Obstbäume mit vielen fast ausgestorbenen SOrten
Auf den Obstwiesen des einzigen, familiengeführten Bio-Obsthofes auf Frankfurter Stadtgebiet stehen auf 15 Hektar mehr als 250 Sorten in 24 Obstarten. Von diesen handelt es sich bei mehr als 110 Sorten um teils sehr alte, fast ausgestorbene Arten. Ein Viertel der 8500 Obstbäume werden auf Streuobstwiesen kultiviert.
»Der Obsthof ist ein rundum schönes Anwesen mit sympathischen Leuten. Hier gibt es ausgezeichnete Apfelwein- und Saftspezialitäten. Ich habe bereits alle Obstsäfte durchprobiert. Einer ist leckerer als der andere«, sagt Otto. Neben den Obstsäften möge sie auch den Apfel-Secco und das Essen sehr gern. »Mein Favorit ist die Bratwurst«, schwärmt Otto. Sie schätzt die lockere Atmosphäre in der 1999 eröffneten Schoppenwirtschaft sowie das Sitzen unter und inmitten der Apfelbäume auf der Streuobstwiese.
Die Gäste holen sich ihre Essen und Trinken an der Ausgabe selbst. Auch bei Veranstaltungen mit live Musik kommt keine Hektik auf. »Die musikalische Bandbreite ist groß, die Bands spielen ohne Verstärker, so ist es nie aufdringlich laut. Die Musiker sitzen auf den Bänken am Tisch und spielen, die Stimmung ist jedes Mal wieder total entspannt«, sagt Otto. »Viele bringen auch ihre Hunde mit, die dann mit den Kindern zwischen den Obstbäumen spielen. Hier ist Platz für jeden, es gibt keine Begrenzungen.«
Blick auf Taunus, Frankfurt und die Wetterau
Jeder Besucher wähle seinen Platz zum Entspannen, zum Kräfte tanken oder um mit Freunden zu feiern - in der Sonne oder im Schatten. »Man kann an den Tischen Platz nehmen, sich eine Decke mitbringen und sich unter die Bäume legen sowie durch die Plantage spazieren.« Grandios seien die Ruhe und der Ausblick - je nach Standort -auf Taunus, die Frankfurter Skyline, auf Bad Vilbel und in die Wetterau.
Zu den Favoriten von Gesine Otto gehören das Blütenfest, die kulinarischen Lagenwanderungen durch die Obstwiesen oder die Apfel-Wanderung im Sortengarten zu den historischen Apfelsorten. »Man fühlt sich auf dem Obsthof wie mitten auf dem Land. Ruhe, Vogelgezwitscher, Natur, Romantik und Bullerbü-Feeling pur. Bei jedem Besuch entspanne ich mich, tanke neue Kräfte, genieße den Blick auf die Streuobstwiesen und die leicht hügelige Landschaft. Zudem ist der Obsthof ideal für Ausgangs- oder Endpunkt für Wanderungen oder Radtouren durch die Gemarkung«, sagt Otto.
Weiter Infos zum Obsthof am Steinberg (Am Steinberg 24, Nieder-Erlenbach) unter www.obsthof-am-steinberg.de.