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Verstärkung im Karbener Rathaus

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Bürgermeister Guido Rahn (r.) und die neuen Fachbereichsleiter (v. l.) Georg Klein, Daniela Wüstenbecker und Heiko Heinzel.
Bürgermeister Guido Rahn (r.) und die neuen Fachbereichsleiter (v. l.) Georg Klein, Daniela Wüstenbecker und Heiko Heinzel. © Janine Stavenow

Karben (jas). Eine Schonfrist gab es nicht. Für Daniela Wüstenbecker, Georg Klein und Heiko Heinzel ging es schon während der Einarbeitungszeit in die Vollen. Zu viel Arbeit hatte sich durch Vakanzen in der Stadtverwaltung angehäuft, zu viele aktuelle Projekte und Prozesse laufen derzeit, um es gemütlich angehen zu lassen.

Und so sind die drei neuen Fachbereichsleiter, die seit Anfang Oktober im Rathaus und bei den Stadtwerken das Mitarbeiter-Team komplettieren, schon mittendrin in der Materie ihres jeweiligen Aufgabengebiets.

Bei einem kurzen Vorstellungsgespräch der etwas anderen Art gab das Trio im Beisein von Bürgermeister Guido Rahn, Erstem Stadtrat Otmar Stein, Stadtrat Michael Ottens und Verwaltungsleiter Hans-Jürgen Schenk Auskunft über den eigenen beruflichen Werdegang, Aufgaben, Ziele und auch über Privates.

»Es ist ein riesiges Aufgabengebiet, das auf sie zurollt«, sagte Rahn zur Leiterin des neuen Fachbereiches Kinderbetreuung, Daniela Wüstenbecker. 1400 Betreuungsplätze für Kinder zwischen einem und zehn Jahren bietet die Stadt derzeit an. Grund genug, den Bereich der Kinderbetreuung aus dem vorherigen Fachbereich auszugliedern und ein eigenes Aufgabengebiet daraus zu machen. Die 48-Jährige Diplom- und Sonderpädagogin, die in Ockstadt lebt, ist ab sofort für 87 Mitarbeiter und sieben städtische sowie zehn Kitas freier Träger zuständig.

Lange Aufgabenliste

Nach Stationen bei der Jugendhilfe und in der Behindertenarbeit war die Mutter zweier erwachsener Kinder zuletzt für das Modellprojekt »Familienstadt mit Zukunft« des hessischen Sozialministeriums im Einsatz. »Die Schwerpunkte, die in Karben gesetzt werden, passen zu meinen Wertigkeiten. Kinderbetreuung ist für eine familienfreundliche Stadt das A und O.« Nach Aufgaben braucht Wüstenbecker nicht lange suchen. Zum einen gilt es, Liegengebliebenes aufzuarbeiten, zum anderen müssen unter anderem weitere Mitarbeiter eingestellt, die Tagespflege organisiert und ein neuer Bedarfsplan auf Grundlage des Kinderförderungsgesetzes erstellt werden. »Eine komplizierte Rechnerei. Wir müssen nachweisen, dass der Personalschlüssel stimmt«, sagte Rahn. Auch die Schülerbetreuung wird eines der Themen sein, mit dem sich die Ockstädterin beschäftigen wird. Hinzu kommen die Organisation von Fortbildungen für Erzieher sowie das Abrechnen mit den Städten, in denen Karbener Kinder Kitas und Horte besuchen. »Wir zahlen zum Beispiel jährlich 120 000 Euro für 20 Kinder, die in Frankfurt in den Kindergarten gehen«, informierte Rahn.

Als kaufmännischer Leiter verstärkt seit Anfang Oktober Georg Klein die Stadtwerke. Der 46-Jährige ist seit 26 Jahren im Bereich Buchhaltung tätig, arbeitete zunächst bei den Stadtwerken in einer nordhessischen Gemeinde, dann sechs Jahre in der Tourismusbranche, schließlich als Finanzbuchhalter sowie im Controlling bei einem amerikanischen Unternehmen. Es folgte ein Wechsel als Controller zu einem deutschen Dienstleistungsunternehmen.

Auch bei den Karbener Stadtwerken wird sich der Frankfurter, der in seiner Freizeit gerne Rad fährt und kocht, um die Buchhaltung kümmern, nach Optimierungsmöglichkeiten suchen und mittelfristig auch die Jahresabschlüsse, die momentan extern erstellt werden, anfertigen. »Wir waren bereits gut aufgestellt, aber es gibt immer Sachen, die man noch besser machen kann«, sagte Rahn. Ottens betonte im Zusammenhang mit den Neueinstellungen, dass die Stadt nicht etwa den Personalplan aufgestockt habe. »Wir müssen nach wie vor sparen. Die Positionen waren unbesetzt.

« Positiv bewerte er, dass es gelungen sei, Fachwissen aus der freien Wirtschaft in die öffentliche Verwaltung zu holen. »Die Gefahr ist nämlich, dass sich ein Tunnelblick entwickelt.«

Als Quereinsteiger kam auch der 37-jährige Heiko Heinzel nach Karben, der die Leitung des Fachbereiches Stadtplanung, Bauen und Verkehr übernommen hat. Der studierte Stadtplaner und -entwickler arbeitete beim Düsseldorfer Planungsamt, bevor er zu einem privaten Planungsbüro im Rhein-Main-Gebiet wechselte und dort im Auftrag verschiedener Kommunen schwerpunktmäßig die Bereiche Stadtsanierung und -entwicklung abdeckte.

Um die Stelle in Karben bewarb sich der Vater eines einjährigen Jungen mit dem Ziel, wieder konzentrierter ein Gebiet zu bearbeiten. Schon nach wenigen Wochen ist Heinzel, der die Stadt bereits per Rad erkundet hat und Petterweil vom Handball her kennt, tief in die Stadtplanung eingetaucht. Das bedeutet viel Arbeit: Derzeit laufen 20 Bauleitverfahren, zahlreiche Projekte sind in Planung.

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