Stadt Karben vergibt Friedhofspflege an Firmen

Bürgermeister Guido Rahn hat angekündigt, die Stadt Karben werde die Friedhofspflege in allen Stadtteilen an Fremdfirmen vergeben. Was sind die Gründe für diesen Sinneswandel?
Karben (pe). Wie sich die Zeiten ändern. Im Jahr 2010 hatte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) in der Stadtverordnetenversammlung noch mitgeteilt, durch die Vergabe der Pflege von Friedhöfen an Fremdfirmen spare man kein Geld ein und man sei mit den Leistungen auch nicht zufrieden. Jetzt hat Rahn angekündigt, dass die Friedhofspflege im gesamten Stadtgebiet zukünftig an Fremdfirmen vergeben werden solle. Welche Gründe gibt es dafür?
Schauen wir kurz zurück: Seinerzeit hatte die Stadt etwa Arbeiten auf dem Kloppenheimer Friedhof an eine Fremdfirma vergeben. Doch unter dem Strich war man mit dem Resultat nicht zufrieden. Pressesprecher Dominik Rinkart teilt auf Anfrage dazu mit, vor dem Jahr 2010 seien sehr viele Leistungen »sehr kurzfristig extern vergeben« worden, ohne dass es Erfahrungen mit der Fremdvergabe und deren Kontrolle gegeben habe. Die Erfahrungen, die damals mit den entsprechenden Firmen gemacht worden seien, seien nicht zufriedenstellend gewesen.
Allerdings hätten in den vergangenen Jahren bei verschiedenen Maßnahmen, die »outgesourct« wurden, deutlich positivere Erfahrungen gesammelt werden, teilte Rinkart weiter mit. »Wir haben uns sukzessive auf den weiteren Einsatz externer Firmen umgestellt, da die Fremdvergabe ohne gewisse Kontrollen vor Ort nur schwerlich funktioniert.«
Fachkräftemangel bemerkbar
Stellt sich doch die Frage, ob der Bauhof diese Arbeiten nicht mehr erledigen kann. Das bejaht der Sprecher der Stadt. In der Tat sei es in Karben so, wie in vielen anderen Berufsbereichen. »Der akute Fachkräftemangel macht sich auch in der Stadt Karben und beim Bauhof bemerkbar. Die Stadt Karben schreibt regelmäßig Stellen im Bauhof aus - aktuell schon länger die eines Landschaftsgärtners - doch der Stellenmarkt ist weitestgehend leer gefegt«, hat Rinkart aus dem Fachbereich erfahren.
Abfalleimer leeren,
Hecken schneiden
Bei den aktuell extern vergebenen Leistungen handelt es sich nach seinen Angaben um unterschiedliche Aufgaben, die von der Leerung der Abfalleimer über die Pflege von Staudenbeeten bis hin zur Rasenpflege der Friedhöfe und dem Heckenschnitt gehen.
Zudem würden im Bereich der Baumpflegearbeiten Aufgaben extern vergeben, da hierfür beispielsweise Baumkletterer benötigt werden. »Es gibt also auch extern vergebene Tätigkeiten, die wir als Stadt gar nicht oder nur schwerlich selbst erfüllen können«, so der Sprecher der Stadt Karben.
Die Freien Wähler hatten zu diesem Themenkomplex zur Sitzungsrunde vor der Sommerpause eine Anfrage an die Stadt eingebracht. Aus den Antworten des Bürgermeisters geht hervor, dass die Stadt in diesem Jahr fünf Fremdfirmen mit der Grünflächenpflege beauftragt habe. Für die Fremdleistungen seien 131 600 Euro ausgegeben worden. Generell sei man zufrieden mit der Pflege. Sollten jedoch Mängel festgestellt werden, würden diese zeitnah vom städtischen Bauhof beseitigt, antwortete Rahn.