Neue Technik, größere Auswahl

Karben-Petterweil (mi). Als wäre Christian Rach am Werk gewesen, der bei RTL mit dem Vorher-Nachher-Konzept im gastronomischen Bereich Erfolge feiert . Nach dem tragischen Freitod der Vorbesitzerin gibt es nun einen Neuanfang für den »Nahkauf«-Laden. Inhaber Detlef Dehmer hat viele neue Ideen verwirklicht.
»Die Technik ist nagelneu, das Bezahlsystem auch, und wir haben das Sortiment erheblich ausgeweitet. Zudem war der Fußboden desolat«, erläutert Detlef Dehmer, der im Sommer den »Nahkauf« in Petterweil in einem recht tristen Zustand übernommen hatte und ihn seitdem in ein helles, modernes Lebensmittelgeschäft verwandelt hat.
Darüber freuten sich bei einem Ortstermin unter der Regie von Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz auch die Karbener Stadtverordneten Carsten Hess, Claudia Heider, Gerhard Christian und Albrecht Gauterin. Entschuldigen ließ sich bei diesem Treffen der erkrankte Stadtrat Otmar Stein, der nach dem tragischen Freitod der Geschäftsinhaberin Sabine Lenz mit großem Einsatz für eine Nachfolge-Lösung gekämpft hat.
Herzenssache
Wie Phönix aus der Asche sei er bei diesen Bemühungen wieder aufgetaucht, meinte Dehmer, der das Geschäft schon einmal zehn Jahre geführt hatte und es dann im Jahr 2009 an Sabine Lenz übergab.
Die Entscheidung für eine Rückkehr sei eine Herzenssache gewesen, erklärte Dehmer, der auch Läden in Bad Homburg sowie in Frankfurt in der Hanauer Landstraße und in Seckbach besitzt. Aus diesen wolle er sich allerdings in nächster Zeit zurückziehen und sich ganz auf die Aufgaben in Petterweil konzentrieren. »Ich gehe langsam auf die 60 zu und will es von hier aus ein bisschen ruhiger angehen lassen«, so der 58-Jährige, der privat gerade einen Umzug nach Bad Vilbel plant.
Albrecht Gauterin bedankte sich bei ihm dafür, dass er für die Nahversorgung in Petterweil viel Geld in die Hand genommen habe, um den »Nahkauf« zu modernisieren. Dehmer:
»Wir haben das Produktspektrum unter anderem auch um einige neue Artikel aus dem Bio- und Gesundheitsbereich erweitert. Das alles ist allerdings auf einer Laden- fläche von nur 300 Quadratmetern gar nicht so einfach.«
Dehmer selbst sitzt nun nicht mehr im Keller vor seinem Computer, sondern in einem schicken Büro, in dem einst die Pfandflaschen gesammelt wurden. Für diese hat er nun moderne Pfandautomaten angeschafft. Derweil ist es ihm mit der EDV möglich, das Kaufverhalten der Petterweiler genau zu analysieren, um die gewünschten Artikel stets frisch und ausreichend in den Regalen zu haben. Dabei helfen ihm zwei Vollzeit-Angestellte und fünf Aushilfen.
Erleichtert zeigten sich in der Schlange vor der Kasse auch viele ältere Kunden, für die es problematisch gewesen wäre, in die Großmärkte nach Karben oder Bad Vilbel zum Einkaufen zu fahren. So bedankte sich Dehmer abschließend bei den Politikern für die »schnelle und unbürokratische Hilfe«, die diesen Neustart ermöglicht habe. Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz war das schon mit ihrem Korb zwischen den Regalen verschwunden, um den Wochenend-Einkauf zu erledigen.