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Die nächste Vollsperrung

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Das gefällt Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach gar nicht: Die Ortsdurchfahrt Burg-Gräfenrode muss für zwei Wochen voll gesperrt werden.
Das gefällt Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach gar nicht: Die Ortsdurchfahrt Burg-Gräfenrode muss für zwei Wochen voll gesperrt werden. © Holger Pegelow

Karben (pe). Es wird spannend für die Stadt Karben: Mitte der Woche wollen Vertreter von Behörden erörtern, wie die Verkehrsführung im Raum Karben/Wöllstadt/Niddatal ab Mitte August laufen wird. Denn die Durchfahrt von Burg-Gräfenrode muss für zwei Wochen gesperrt werden. Aber wo der Verkehr dann fließen soll, ist völlig unklar.

Angefangen hat alles ganz harmlos Ende April. Da war der Auftakt zu den Bauarbeiten, in deren Rahmen die Durchfahrt abschnittsweise halbseitig gesperrt werden musste. Die Stadtwerke lassen auf rund 400 Metern im Ortskern die Trinkwasserleitung erneuern und gleichzeitig zwei Entwässerungskanäle. Da es dort in den vergangenen zehn Jahren immer wieder zu Schäden gekommen war und kleinere Reparaturen durchgeführt werden mussten, haben die Stadtwerke die große Lösung beauftragt.

Doch was im Laufe der vergangenen zweieinhalb Monate folgte, ahnte anfangs niemand. »Da, sehen Sie, alles kaputt«, zeigt Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach auf die Rinnsteine. Teilweise sind sie abgesunken, teilweise kaputt, stellenweise gar nicht oder kaum noch vorhanden. Die Straßenränder haben mächtig gelitten. Durch das Aufreißen der Fahrbahndecke waren plötzlich die Regenentwässerungsrinnen an den Straßenrändern freigelegt – mit fatalen Folgen. Weil es in der Ortsdurchfahrt eng zugeht und die Baustelle Platz benötigt, fahren die bis zu 6000 Fahrzeuge, die täglich hier rollen, über die Seitenrinnen. »Die haben sich gelöst und sind nun total kaputt«, sagt der Leiter des Fachdienstes Stadtpolizei, Uwe Axtmann. Sein Fachdienst wird einer derjenigen sein, der bei dem Behördentermin in Friedberg dabei sein wird.

Keine Ausweichmöglichkeit

Es geht um nicht weniger als die Verkehrsführung im Bereich Karben/Wöllstadt/Niddatal. Denn so viel ist sicher: Burg-Gräfenrode muss eine neue Straßenoberfläche erhalten. Dazu muss die Ortsdurchfahrt, die jetzt noch abschnittsweise wenigstens halbseitig befahrbar ist, für voraussichtlich zwei Wochen voll gesperrt werden. Das Datum, bis wann die Arbeiten fertig sein müssen, steht schon fest: der 19. September. Dann wird nämlich die Durchgangsstraße im Nachbarort Kaichen gesperrt. Die Verkehrssituation wird deshalb brisant, weil sowohl die B 45 zwischen Nieder-Wöllstadt und Kaichen als auch die B 3 in Karben wegen Bauarbeiten halbseitig gesperrt sind. Den Autofahrern bleibt mithin bald keine Ausweichmöglichkeit mehr, wenn jetzt auch noch Burg-Gräfenrode dichtgemacht wird.

Am Mittwoch geht es also darum, wo die Fahrzeuge zwischen Mitte August und Anfang September rollen müssen. »Das sind täglich rund 6000 Fahrzeuge«, weiß Axtmann, auch in der Ferienzeit. Die Planungshoheit für die Verkehrsführung liegt nach Angaben von Hessen Mobil bei der Stadt Karben. Die Sprecherin der Landesstraßenbehörde, Daniela Czirjak, sagte auf WZ-Anfrage, »dass die Arbeiten in der Ortsdurchfahrt Burg-Gräfenrode durch die Stadt Karben erfolgen. Ihre Fragen zu einer möglichen Vollsperrung in Burg-Gräfenrode und einer damit verbundenen Umleitung kann Ihnen daher nur die Stadt Karben beantworten«.

Dennoch wurde im Vorfeld bekannt, dass Hessen Mobil die Autos durch die parallel verlaufende Wetterauer Straße führen möchte. Das lehnt die Stadt ab. »Wir können nur die große Lösung anbieten«, sagt Axtmann. Die Stadt wird vorschlagen, den überörtlichen Verkehr von Groß-Karben über Heldenbergen und Kaichen zu führen. Man darf gespannt sein, ob die Behörde mitmacht. Denn eins ist klar: Da es sich um Landes- und Bundesstraßen handelt, geht nichts ohne Hessen Mobil. Sprecherin Czirjak: Ihre Behörde werde zur Entscheidungsfindung »beitragen«.

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