Künftig zwei Grundmodule
Karben (pe) Die Stadt plant, im kommenden Kita-Jahr für die Betreuung der Mädchen und Jungen in den städtischen Kindertagesstätten zwei Grundmodule anzubieten. Das geht aus den Mitteilungen von Bürgermeister Guido Rahn in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung hervor. Es gebe bei einem Teil der Eltern den Wunsch nach einer Änderung der Betreuungszeit.
Aktuell dauert das Grundmodul von 6.45 Uhr bis 12.45 Uhr. Doch Eltern wünschen sich eine Zeit von 8 bis 14 Uhr. »Damit wäre ein Mittagsverpflegungsplatz für alle Kinder gesichert«, heißt es in den Mitteilungen. Der Weg zur Umsetzung dieses Wunsches solle im kommenden Kita-Jahr in Angriff genommen werden. Es seien also zwei Grundmodule angedacht, sodass auch Familien, die kein Mittagessen wünschen, berücksichtigt würden.
Corona-Tests in Lolly-Form
Wie Rahn weiter mitgeteilt hat, stelle die Stadt kindgerechte Corona-Testes zur Verfügung - als Lolly-Tests. Seit 11. Mai seien diese Tests verfügbar, Eltern könnten sie bei den Kita-Leitungen abholen und die Kinder einmal wöchentlich zu Hause testen. »Die ersten Fünfer-Sets sind bereits ausgegeben worden, und eine Nachbestellung von 60 Fünfer-Sets ist bereits erfolgt«, heißt es in den Mitteilungen weiter. Was die Corona-Tests für Mitarbeiterinnen angeht, wurde mitgeteilt, dass diese die Möglichkeit hätten, zwei Selbsttests pro Woche durchzuführen. »Das Angebot wird von einer erheblichen Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt«, so die Auskunft aus dem Fachbereich.
Hortbetreuung bis zu vier Euro teurer
Auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung am Donnerstagabend stand auch die neue Gebührenordnung für die Kitas (diese Zeitung berichtete). Während die neuen, ab August geltenden Gebühren mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 1,5 Prozent im Ausschuss einstimmig zur Annahme empfohlen worden sind, gab es im Stadtparlament sechs Enthaltungen der Grünen sowie eine Gegenstimme der Linken. Die 1,5 Prozent sind der Betrag, um den die Gehälter des Kita-Personals nach der neuen Tariferhöhung angestiegen ist
In dem Artikel aus dem Ausschuss für Jugend, Soziales und Kultur waren die monatlichen Bruttokosten eines Kita-Platzes genannt worden. Ohne allerdings zu erwähnen, dass die Eltern diese Beträge gar nicht zahlen. Rahn weist die Redaktion darauf hin, dass auch in der neuen Gebührensatzung unverändert stehe, dass die Stadt Zuschüsse zu den tatsächlichen Kosten eines Kita-Platzes gibt und diese je nach Einkommen von 67,5 Prozent bis zu 85 Prozent Zuschuss betragen, bis zur Übernahme der restlichen 15 Prozent Kosten durch den Wetter- aukreis bei Geringverdienern.
Konkret bedeutet dies: U3- Grundmodul: für sechseinviertel Stunden an fünf Tagen eine monatliche Erhöhung um drei Euro bis zu fünf Euro für Eltern mit 120 000 Euro Einkommen. Die Kita-Grundbetreuung bis zu sechs Stunden sei ohnehin kostenfrei. Bei der Hortbetreuung betrage die Steigerung im Monat zwischen zwei und vier Euro.
Die Linke Gabi Faulhaber lehnte die Gebührenerhöhung ab und forderte, in Stufe 1, den niedrigen Einkommen, keinerlei Erhöhung und in Stufe 2 nur eine geringe Erhöhung vorzunehmen. Ab Stufe 3 unterschiedliche Gebührenerhöhungen. Dazu antwortete der Bürgermeister, die Stadt habe bereits eine Staffelung der Gebühren nach Einkommen. Geringverdiener zahlten nur 15 Prozent der monatlichen Kosten, Höherverdienende nahezu das Doppelte.
Kommt anderes Gebührensystem?
Rahn deutete an, dass es in der Verwaltung Überlegungen gebe, ein anderes Gebührensystem zu erarbeiten, da derzeit der Aufwand für die Neuberechnung aller Gebührenbescheide sehr hoch sei. Wenn das neue System ausgearbeitet sei, werde man es in den Gremien vorstellen.