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Karbener Hallenfreizeitbad auf Erfolgskurs

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Von: Holger Pegelow

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Alexander Marx hat im Hallenfreizeitbad die Aufsicht. Hier teilt er gerade das Schwimmerbecken für den Schulsport ab. Dann lernen die Schüler daS Schwmmen, gleichzeitg können Erfwachsene ihre Bahnen ziehen. Foto: Holger Pegelow
Alexander Marx hat im Hallenfreizeitbad die Aufsicht. Hier teilt er gerade das Schwimmerbecken für den Schulsport ab. Dann lernen die Schüler daS Schwmmen, gleichzeitg können Erfwachsene ihre Bahnen ziehen. Foto: Holger Pegelow © pe

In Karben hat die Politik trotz hoher Verschuldung entschieden, das Bad zu modernisieren. Inzwischen trägt diese Entscheidung Früchte. Für dieses Jahr wird sogar ein neuer Rekord angepeilt.

Carolin Beck hat einen großen Plan an der Wand hängen. Darauf ist verschiedenfarbig markiert, welcher Kurs wann im Hallenfreizeitbad stattfindet. Viel Platz ist dort nicht mehr. Vor allem an den Vormittagen ist das Bad gut frequentiert. Denn dann kommen die Schulen zum Schwimmunterricht. Sie kommen beileibe nicht nur aus Karben, sondern auch aus der näheren Umgebung. Beispielsweise aus Bad Vilbel. Erst recht, seitdem in der Nachbarstadt das alte Hallenbad im Kurpark abgerissen wurde, aber noch nicht einmal der Grundstein für ein neues Kommunalbad gelegt worden ist. Vor allem dienstags und donnerstags sind so viele Schüler im Wasser, »dass es im Bad richtig laut wird«, weiß sie.

Dennoch: Ab dem nächsten Schuljahr, für das jetzt schon die Planungen laufen, hat sie noch Kapazitäten frei. Denn die Ernst-Reuter-Schule vom Heilsberg, die einst angefragt hatte, weicht ins Bad nach Enkheim aus. »Doch für diese Lücke haben wir schon Anfragen von der Kennedy-Schule und dem Georg-Büchner-Gymnasium aus Bad Vilbel sowie der Eichendorfschule aus Niddatal.« Zusammen mit dem Wetteraukreis werde man überlegen, welche Schule dort hineinkommt.  

Rund 88 000 Bade- und Saunagäste

Trotz des fehlenden Schwimmbads in der Nachbarstadt macht der Anteil der Badegäste aus Schulen und Vereinen an der Gesamtzahl der Badegäste nicht so viel aus: 9877 Schüler nutzten das Bad im Jahr 2018, 1294 oder 13 Prozent davon kamen aus Bad Vilbel. Die Gäste, die einem Bad Vilbeler Verein angehörten, machten im vergangenen Jahr 5,7 Prozent der gesamten Kursgäste aus.

Insgesamt zählte die Betriebsleitung des Bades rund 88 000 Bade- und Saunagäste, 6,85 Prozent mehr als im Jahr zuvor. »Dieses Jahr wollen wir die Besucherzahl auf 90 000 steigern«, kündigen Carolin Beck und der kaufmännische Leiter der Stadtwerke Karben, Georg Klein, an.

Trotz der gesteigerten Gästezahl hat man im Hallenfreizeitbad noch Kapazitäten frei. »Wer es sich einteilen kann, sollte mal nachmittags zwischen 15 und 17 Uhr kommen«, rät Beck. Dann sei das Bad fast leer, es seien nur wenige Gäste da. Abends nehme die Besucherzahl wieder zu, wenn die Berufstätigen kämen.  

Optimismus trotz Preiserhöhung

In diesem Jahr hoffen die Verantwortlichen trotz der beschlossenen Preisanhebung von 50 Cent je Einzelticket, die Gästezahl im Schwimmbad und in der Sauna steigern zu können. Dafür lässt man nichts unversucht. So findet in diesem Jahr erstmals ein Tauchkurs statt: Die Tauchschule Büdingen wird Schnuppertauchkurse anbieten. »Wir sind immer wieder innovativ«, sagt Klein. Und das Bad und die Sauna stünden allen Altersgruppen offen.

Durch die Verkürzung der allgemeinen Öffnungszeiten von einer halben Stunde, erhofft man sich, abends mehr Zeit für Kurse herausholen zu können. Ab 19 Uhr seien weitere Kurszeiten möglich, sagt Beck. Viermal könne ein Reha-Kurs angeboten werden und je einmal Aquafitness und Kraultraining. Der allgemeine Badeschluss sei dann um 19 Uhr, der Kurztarif gelte bereits ab 18 Uhr.

Am Montag, 1. April, wird trotz dass das Bad geschlossen hat, einiges los sein. Denn dann wird die Kassentechnik auf die neuen Preise umgestellt. Gleichzeitig wird an den Automaten eine neue Taste »Kinder/Jugendlicher ermäßigt« eingeführt.

Geldwertkarte künftig drei Jahre gültig

»Damit sehen wir künftig, wie viele Kinder und Jugendliche das Bad besuchen«, sagt Klein. Bislang gebe es nur eine »Ermäßigt«-Taste für Kinder, Jugendliche, Schwerbehinderte zusammen. In diesem Zusammenhang stellen die Verantwortlichen klar, dass Kinder ab fünf Jahren Eintritt bezahlen müssten. Somit Kinder bis zum vollendeten vierten Lebensjahr freien Eintritt hätten.

Außerdem bittet die Leitung darum, zu beachten, dass die Geldwertkarte nur noch drei statt bislang fünf Jahre gültig sei. Man passe die Geltungsdauer den gesetzlichen Fristen an. Das bedeute aber nicht, dass das alte Restguthaben nun nicht mehr gültig sei. »Erst wenn eine neue Karte gekauft wird oder eine alte wieder aufgeladen wird, zählen die drei Jahre.«

Insgesamt sei die Entwicklung des Hallenfreizeitbades sehr positiv. Die damalige Entscheidung, das Bad zu sanieren, sei richtig gewesen. Und sei der Wiedereröffnung im März 2014 gehe es stetig bergauf. Und Beck sagt beim Blick auf die gesamten Angebote im Hallenfreizeitbad: »Wir geben dem Slogan – Karben, hier lässt sich’s leben – eine gesunde Bedeutung.«

Info

Fürs Schulschwimmen wichtig

Das Karbener Hallenbad hat große Bedeutung für das Schulschwimmen. Nach Angaben von Bürgermeister Guido Rahn nutzen aktuell 15 Schulen das Bad zum Schwimmunterricht. Hierunter sind neben allen Karbener Schulen auch die Bad Vilbeler sowie Schulen aus Rodheim, Wöllstadt und Ilbenstadt. Im Februar seien dadurch rund 1200 Schülereintritte zusammengekommen. Positiv findet Rahn, dass die meisten Besucher Verständnis für die starke Nutzung durch die vielen Schüler und die dadurch bedingten Einschränkungen hätten. Zurzeit betreibe Karben das einzige Hallenbad in der südlichen Wetterau. Auch deshalb wäre es wichtig, dass Karben zum Mittelzentrum heraufgestuft werde, denn die Stadt müsse die finanziellen Belastungen alleine tragen.

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