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Holger Dannat ist der neue Leiter der Stadtbücherei

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Karben (dit). Die Erfolgsbilanz der Stadtbücherei präsentierten Bürgermeister Guido Rahn und Büchereileiterin Ursula Hauer im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag. Vorgestellt wurde bei dieser Gelegenheit der neue Büchereileiter Holger Dannat, der zum 1. Juli die Nachfolge von Hauer antreten wird.

Zugegen waren auch die ehrenamtliche Bücherei-Betreuerin Regina König-Amann und Kulturstadtrat Philipp von Leonhardi. Die Stadtbücherei im City-Center und die Außenstellen in Petterweil, Rendel und Burg-Gräfenrode erfahren regen Zuspruch. Die Ausleihezahlen stiegen im Jahr 2011 auf 96 209 an. Das sind rund 1500 Ausleihen mehr als 2010. Verzeichnet wurden 27 203 Besuche, 628 davon entfielen auf Kinder bis zwölf Jahre. Der Bestand wurde von 41 893 Medien auf 42 238 vergrößert.

Von einer durchweg erfreulichen Entwicklung sprach Rahn. »Mit Blick auf Stellenplan und Etat können wir zufrieden sein.« 30 Prozent der Ausleihen würden in den Ortsteil-Bibliotheken verzeichnet. »Viele Kinder kommen über diese kleinen Büchereien zur Zentralbücherei.« Bewährt habe sich die samstägliche Öffnung der Stadtbücherei.

Hauer, die sich seit dem 1. Mai in der Freistellungsphase der Altersteilzeit befindet, sich aber bereit erklärt hat, die Übergangsphase bis zum Eintritt ihres Nachfolgers zu begleiten, betonte: »Die samstägliche Öffnungszeit ist optimal und wird besonders von Familien und Berufstätigen begrüßt. Oft schauen komplette Familien vorbei. Schon die dreimonatige Probephase war exorbitant.« Hauer hob hervor, dass nicht ausschließlich die Ausleihezahlen von Bedeutung seien. »Mit 27 203 Besuchern zeigen die Büchereien einen sozialen Gemeinschaftsort mit einer Nutzungsfrequenz an, von der viele andere öffentliche Einrichtungen nur träumen können.« Eine Stärke der Karbener Büchereien sei es, einen Begegnungsraum für alle Teile der Gesellschaft bereit zu stellen, »ohne Hemmschwellen und ohne Hindernisse«. Der Umzug der Petterweiler Stadtteilbücherei vom Souterrain des Albert-Schäfer-Hauses in die erste Etage sei ein Gewinn für die Leserschaft und eine Aufwertung der Bibliothek. In Rendel und Burg-Gräfenrode seien mit Muriel Menzel und Christiane Betz Mitarbeiterinnen für die Urlaubsvertretung gewonnen worden, sodass diese Außenstellen nun ganzjährig montags geöffnet seien.

»Mit einer Zentralbücherei in bester Lage, wenngleich beengt, und drei Stadtteilbüchereien können wir eine sehr leser- und familienfreundliche Bibliothekslandschaft vorweisen«, so Hauer.

Rahn verwies auf das große Engagement von Ursula Hauer, die 15 Jahre lang die Leitung der Stadtbücherei innehatte. Hauer, die von 1983 bis 1995 die Petterweiler Stadtbücherei ehrenamtlich führte und 1993/94 eine Ausbildung zur Bibliotheksassistentin absolvierte, resümierte: »Es war nicht nur harte Arbeit, die Liebe zum Buch und die Freude am Umgang mit den Menschen überwog.« Als sie die Leitung der Stadtbücherei von Elke Hauer übernahm, habe sie gesagt: »Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.« Für sie sei ein Buch pure Freude. Während ihrer gesamten Tätigkeit habe sie stets versucht, Kindern diese Freude zu vermitteln und ihnen den Zugang zu Büchern zu erschließen. Dies wird Hauer, der es mit Unterstützung ihres dreiköpfigen Teams gelang, die Stadtbücherei »mitten im Karbener Leben« zu platzieren, weiterhin als ehrenamtliche Leiterin der Petterweiler Bibliothek tun. Und auch die Lesenacht während der Mädchenaktionstage wird sie in diesem Jahr voraussichtlich noch durchführen.

Der seit 1995 in der Ludwigsburger Stadtbibliothek wirkende Holger Donnat fasste seien ersten Eindrücke in lobende Worte: »Frau Hauer hat die Bibliothek tadellos und zielgruppenorientiert geführt.« Den intensiven Kontakt zu Schulen und Kindergärten möchte der 44-jährige Familienvater gerne fortsetzten. Den persönlichen Faktor möchte er weiter ausbauen. Weiteres Potenzial, um neue Leser zu gewinnen, sieht er in digitalen Angeboten. »Durch einen Online-Katalog haben Nutzer die Möglichkeit, den ganzen Bestand zu recherchieren«, so Dannat, der auch auf die Möglichkeit der »Onleihe« von E-Books verwies. Laut Bürgermeister Rahn wird die Software für einen Online-Katalog in absehbarer Zeit zur Verfügung gestellt. Angetan zeigte sich der Rathauschef von der Aussicht, dass die Ausbildung von Büchereikräften künftig vor Ort von dem dafür qualifizierten neuen Leiter der Stadtbibliothek übernommen werden kann.

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