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Falscher Mitarbeiter von Microsoft und Stadtwerke ergaunern Geld

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Von: Redaktion

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© Marc Müller/dpa

Betrüger haben in Bad Vilbel und Karben in den vergangenen Tagen ihr Unwesen getrieben und mit dreisten Tricks Senioren um ihr Geld gebracht. Die Polizei gibt Tipps.

Mit einem Schaden von bislang 250 Euro ging ein Betrug am Dienstag möglicherweise gerade noch glimpflich aus. Gegen 14 Uhr erhielt ein 64-jähriger aus Karben einen Telefonanruf von angeblichen Mitarbeitern der Firma Microsoft. Dem Mann wurde erklärt, dass sein Computer gehackt worden sei und er diesen unbedingt vor fremdem Zugriff schützen müsse.

Der Karbener war verängstigt und befolgte die Anweisungen des Anrufers, um eine »Fernwartung« vorzunehmen. Hierdurch wurde den Betrügern der Zugriff auf den Rechner ermöglicht und sie konnten Überweisungen veranlassen und Bestellvorgänge tätigen. Nachdem das Gespräch mit dem unbekannten Anrufer und die Fernwartung mehrere Stunden dauerte, schöpfte der Karbener schließlich doch Verdacht. Daraufhin informierte er seinen Sohn und sperrte mit diesem Konten und Karten, um weiteren Schaden zu verhindern.

Wie die Polizei mitteilt, gehen Betrüger mit dieser Masche meist sehr geschickt vor und es gelinge ihnen, das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen. Häufig sprechen sie Englisch oder mit Akzent.

87-Jährige von falschen Stadtwerke-Mitarbeiterin um 1500 Euro betrogen

Eine 87-jährige Seniorin aus Bad Vilbel hatte am Dienstag Besuch von angeblichen Mitarbeitern der Stadtwerke an ihrer Haustür. Diese beiden Männer wiesen die alte Dame darauf hin, dass sie einen neuen Stromzähler brauche und drohten damit, den Strom sofort abzuschalten, wenn die Frau nicht gleich 1500 Euro bezahlen würde. Weil die Forderungen massiv waren und die Seniorin befürchtete, plötzlich ohne Strom und Heizung dazustehen, gab sie den Männern das geforderte Geld. Tatsächlich handelte es sich allerdings nicht um Mitarbeiter der Stadtwerke, sondern um dreiste Gauner. Im vorliegenden Fall handelte es sich bei den Tätern um einen zirka 50-jährigen, kräftigen Mann. Dieser war mit einer blauen Jacke bekleidet und sprach deutsch. Der zweite Täter war etwa Mitte 30, schmal, hatte eine dunkle Hautfarbe und trug eine dunkle Jacke.

Weil immer wieder diese Art des Dienstleistungstricks versucht wird, ergehen bereits Warnungen der Stadtwerke Bad Vilbel. Diese weisen darauf hin, dass Mitarbeiter kein Bargeld kassieren und über einen Firmenausweis verfügen. Durch einen Anruf bei der Zentrale der Stadtwerke, Tel.: 0 61 01/5 28 01, kann geklärt werden, ob der Arbeiter wirklich von dort kommt.

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Tipps von der Polizei

Damit weitere Betrügereien verhindert werden, gibt die Polizei Tipps: Die Firma Microsoft tätigt keine solchen Anrufe, es handelt sich in diesen Fällen immer um Betrüger. Der beste Schutz, bei solchen Anrufen sei, das Gespräch sofort zu beenden, keine unbekannten Programme auf dem PC installieren und niemals sensible Daten an fremde Anrufer übermitteln. Sollte jemand auf die Masche reingefallen sein, empfiehlt es sich, den Computer sofort vom Internet zu trennen. Die Täter hätten durch spezielle Software die Möglichkeit sämtliche Aktionen auf dem Computer zu beobachten und persönliche Daten auszuspionieren. Ratsam sei es, so die Polizei, die Kreditkarte und das Konto sofort sperren zu lassen und Anzeige zu erstatten.

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