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Beim »Hock« stehen die Zapfhähne still

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Karben (cf). Vor verschlossenen Türen stehen derzeit die Gäste der Äppelwoi-Wirtschaft »Hock« im Karbener Stadtteil Rendel. Die traditionsreiche Speisegaststätte hatten die Inhaber Martina (55) und Gerhard (58) Krempasky vor 13 Monaten an ihre Nachfolger Thorsten Schmidt (43) und Monika Schwäbig (46) verpachtet. Doch nun informiert ein Schild, dass neue Pächter gesucht werden.

»Liebe Gäste, die Gaststätte Hock ist bis auf weiteres geschlossen. Wir sind bemüht, einen geeigneten Pächter zu finden.« Dem Vernehmen nach soll es private Gründe für die Schließung der Rendeler Traditionsgaststätte geben.

Qualifikation, Konzept und Vorstellungen der neuen Pächter hatten gepasst. Ein langfristiger Pachtvertrag wurde geschlossen. Und die Pächter verwöhnten erstmals die 120 Schoppepetzer und Gäste aus der Region in der Gaststube am 4. Mai 2011 in eigener Regie. Seit dem 1. Juli ist die Traditions-Speisegaststätte und Äppelwoi-Wirtschaft »Hock« geschlossen. Die Pächter übergaben das Lokal an die Inhaber.

Auf einem Aushang und im Internet suchen die Inhaber jetzt nach einem neuen Pächter. Damit das »Stöffche«, das seit 112 Jahren beim »Hock« selbst aus Kelteräpfeln von Bäumen der familieneigenen Streuobstwiese gekeltert wird, wieder vom Bembel ins »Gerippte« der Gäste fließt. Beim »Hock« wie die Gaststätte erst im Volksmund und seit 1999 auch offiziell heißt, wird Wert auf Tradition und Qualität gelegt. Das fängt beim Stöffche an, geht über die Gerichte auf der Karte bis zur Einrichtung.

Die Rendeler Gaststätte ist eines der Lokale, wo urige Gemütlichkeit die Atmosphäre bestimmt. Das schätzen die vielen Stammgäste ebenso wie zufällige Besucher. Und die freuten sich darauf, ihr in den 20 alten Holzfässern im kühlen Keller gereifte »Stöffche« im Hof genießen zu können. Begründet hat die Gasthaustradition der Urgroßvater von Martina Krempasky, Friedrich Wilhelm Hock. Er hatte das Gasthaus »Sport-Eck« wie das Lokal bis vor 13 Jahren zumindest offiziell hieß, am 17. Juli 1900 geöffnet. Zum Betrieb gehörte eine Metzgerei, Kino und Saal. Die letzten beiden wurden vor einigen Jahren geschlossen. Die Krempaskys führten ihre Gaststätte 17 Jahre lang bis kurz vor Weihnachten 2010 weiter.

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