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Alle wollen das Glockentierchen sehen

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Von: red Redaktion

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Begehrt beim Rundgang in der Kläranlage ist der Blick ins Mikroskop. © Red

Karben (pm). Eine Initiative der Karbener Grünen öffnete am 12. November die Tore der städtischen Kläranlage. 15 Interessierte bekamen die Gelegenheit, an einer informativen Führung mit dem Leiter der Anlage, Michael Kratz, teilzunehmen.

Der Rundgang begann in der Leitwarte, dem Herz der Anlage, und führte in viele wichtige Bereiche mit sperrigen Namen: ins Regenwasserpumpwerk, zur Lamellenfeinsiebanlage, zum Sand- und Fettfang, der Blockheizanlage und zu den verschiedenen Klär- und Schlammbecken, deren Funktionen Kratz fachkundig erläuterte. Hoch hinaus ging es auf die Faultürme, wo der Klärschlamm bei 38 Grad ausgefault wird. Das dabei freigesetzte Methangas dient der Strom- und Wärmeerzeugung.

Anlage soll erweitert werden

Am Ende des Rundgangs konnten die Teilnehmenden mithilfe eines Mikroskops die für die Klärprozesse verantwortlichen winzigen Organismen entdecken, zum Beispiel die sogenannten Glockentierchen.

Im Verlauf der Veranstaltung erfuhr die Gruppe von Verbesserungen, welche die Kläranlage umweltfreundlicher machen sollen. Bereits beim städtischen Umweltgespräch im September waren diese Modernisierungen Thema: Das Werk soll demnächst auf 65 000 Einwohnergleichwerte erweitert werden, um die Anforderungen durch die gewachsene Einwohnerzahl und das Gewerbe in Karben zu bedienen. Die Errichtung einer Fotovoltaikanlage mit einem Solarfaltdach über dem Abwasserbehandlungsbecken sei geplant. Zudem sollen die Nutzung der Abwasserwärme am Auslauf sowie ein drittes Blockheizkraftwerk kommen.

Grüne loben Birgit Scharnagl

»Die Stadt ermöglichte es uns, eine spannende Veranstaltung durchzuführen«, bedankte sich die Co-Sprecherin des Ortsverbands, Beate Knigge. »Es ist schön zu hören, dass die Kläranlage modernisiert werden soll. Als grüne Opposition sehen wir es als unsere Aufgabe an zu schauen, ob die Versprechen, die Karbener Kläranlage umweltfreundlicher und effizienter zu machen, auch umgesetzt werden.« Offensichtlich habe das stete Anmahnen von Verbesserungen, vor allem durch die Stadtverordnete Birgit Scharnagl, dazu beigetragen, die Kläranlage in den Fokus der Stadt zu rücken, ergänzt sie erfreut.

Die Partei zeigte sich nach eigenen Angaben zudem sehr zufrieden mit dem großen Interesse an der Veranstaltung. »Wir hätten mindestens zwei Führungen voll bekommen«, freut sich Knigge und ergänzt: »Unsere Fraktion hatte offensichtlich den richtigen Riecher, als wir Anfang des Jahres einen ›Tag der offenen Stadt‹ beantragten, der einen Blick hinter die Kulissen der Karbener Infrastruktur ermöglichen soll«. Zudem werde so die Verbindung der Karbenerinnen und Karbener mit ihrer Stadt gestärkt. Der Antrag wurde vom Stadtparlament mehrheitlich angenommen. Darum können mehr Menschen darauf hoffen, bald spannende Einblicke in wichtige Karbener Einrichtungen zu erhalten.

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