Unwetter in der Wetterau: Harte Nacht für die Feuerwehren

Die Nacht auf Sonntag hat es in der Wetterau in sich gehabt. Ein heftiges Unwetter zog über den Landkreis. Zahlreiche Feuerwehr-Aktive waren im Einsatz. Vor allem wegen voll gelaufener Keller.
Es war eine turbulente Nacht für die Feuerwehren in der Wetterau. Laut Kreisbrandinspektor Lars Henrich waren 300 bis 350 Einsatzkräfte in der Nacht auf Sonntag ausgerückt. Ein Feuerwehr-Mitglied wurde verletzt, kam zur Untersuchung in ein Krankenhaus, musste aber nicht stationär aufgenommen werden.
Insbesondere vollgelaufene Keller waren die Folge des Starkregens, der beispielsweise in Butzbach 80 Liter pro Quadratmeter ausmachte. Am Samstagabend habe der Schwerpunkt der Gewitterfront und des Starkeregens etwa um 22.30 Uhr in den Butzbacher Stadtteilen Hoch-Weisel, Fauerbach, Ostheim und Hausen-Oes gelegen, sagte Henrich. Erhebliche Wassermengen und zudem Schlamm seien dort in Keller eingedrungen. Am Ortsrand von Hoch-Weisel habe Wasser und Geröll von Feld und Wald in Richtung der Gebäude gedrückt. Insgesamt habe es in Butzbach rund 50 Einsatzstellen gegeben.
Familie mit Hund aus Auto befreit
Auch in Rosbach musste die Feuerwehr Keller leer pumpen. Henrich sprach von fünf bis acht Einsatzstellen. Um die 30 voll gelaufene Keller seien es im Karbener Stadtteil Petterweil gewesen, wobei es sich um einen kompletten Straßenzug gehandelt habe. Laut Karbener Feuerwehr handelt es sich um die Falkensteinstraße, wo die Zahl der Einsatzstellen bis zum Sonntagmittag bereits auf 46 angestiegen sei.
Die Bad Nauheimer Feuerwehr sah sich mit einer ganz anderen Lage konfrontiert- allerdings war auch hier der Starkregen die Ursache: Auf der A 5 hatte sich in der Baustelleneinfahrt zwischen Raststätte Wetterau und Anschlussstelle Friedberg Wasser angesammelt. Die Folge: Sechs Fahrzeuge waren durch die Wassermassen eingeschlossen. Aus einem Auto mussten vier Menschen und ein Hund befreit werden, Das Auto war nicht mehr fahrbereit. Für diesen Einsatz standen auch die Rosbacher Feuerwehr-Kameraden in Bereitschaft.
1000 Sandsäcke für Butzbach
In dieser Unwetter-Nacht zeigte sich wieder, wie gut die gegenseitige Unterstützung der Feuerwehren funktioniert. So schickten die Bad Vilbeler etwa 1000 Sandsäcke und einen »Abrollbehälter Starkregen« des Landes Hessen nach Butzbach. Der in Dauernheim stationierte »Gerätewagen Hochwasser«, vom Katastrophenschutz des Landes Hessen wurde ebenfalls nach Butzbach gebracht, Das Fahrzeug enthält Pumpen, Schläuche und Industriesauger.
Nach Angaben der Polizei in Friedberg sind an mehreren Stellen in der Wetterau Landes- und Bundesstraßen überflutet worden. Etwa um 2.50 Uhr sei ein »riesengroßer See« auf der B 455 von Rosbach in Richtung Friedberg kurz vor der Anschlussstelle Ockstadt gemeldet worden. Dort war daraufhin die Bad Nauheimer Feuerwehr im Einsatz.
Laut Kreisbrandinspektor Henrich dauerte das Unwetter in der Wetterau etwa von 22 bis 2.50 Uhr. Er gehe aber davon aus, dass, die Feuerwehren vor Ort bis 5 oder 6 Uhr morgens im Einsatz gewesen seien.
Neben dem großen Engagement der Einsatzkräfte und der Tatsache, dass niemand schlimm verletzt worden ist, gibt es eine weitere positive Nachricht: Laut KBI hat nirgendwo in der Wetterau ein Blitzeinschlag für Schäden gesorgt.