Strengere Kontrollen: Keine Rucksäcke auf der Seewiese

Friedberg/Wettenberg (pm/sha/so). Als Reaktion auf die Anschläge in Bayern hat die Stadt Friedberg die Sicherheitsmaßnahmen für die Konzerte des Friedberger Konzertsommers auf der Seewiese erhöht. So müssen sich Besucher auf Einlasskontrollen einstellen, die zu Wartezeiten führen können.
Das Mitbringen größerer Gepäckstücke und technischer Gegenstände (wie Rucksäcke, Notebooks, Tablets) ist untersagt. Die Konzerte und Veranstaltungen finden bis 27. August im Zirkuszelt auf der Seewiese statt.
Wie angespannt die Sicherheitslage derzeit ist, verdeutlicht der Fall vom Wochenende aus dem Kreis Gießen. Bei den Golden Oldies in Wettenberg hatten gut 70 000 Menschen fröhlich und friedlich gefeiert. Um ein Haar wäre das Festival vorzeitig beendet worden. Seit am Sonntag bekannt wurde, dass es eine anonyme Bombendrohung gab, ermitteln Beamte der Abteilung Staatsschutz der Kriminalpolizei. War das eine ernst zu nehmende Drohung? »Es ist noch viel zu früh, hier eine Einschätzung abzugeben«, sagte Polizeisprecherin Sylvia Frech am Montag. Die Ermittler stünden erst am Anfang.
Der anonyme Text, der zwei Gießener Tageszeitungen geschickt worden war, endete mit einer dreimaligen Wiederholung des arabischen Ausrufs »Allah ist der Größte!« – geschrieben mit lateinischen Buchstaben. Wie berichtet, hatten Polizeibeamte nach Bekanntwerden dieser Drohung – trotz verstärkter Präsenz – auf dem Festivalgelände keine Bomben oder anderes zündfähiges Material gefunden.
Es habe »aufgrund der kriminalistischen Erfahrung mehrere Gründe« gegeben, weshalb die Polizei sich dagegen entschieden habe, durch eine Räumung des Geländes womöglich eine Massenpanik mit Verletzten zu provozieren.
Der Verfasser der mutmaßlich von einem ausländischen Anbieter abgeschickten E-Mail ist noch nicht identifiziert. Er muss mit bis zu drei Jahren Haft rechnen.