Blick auf die Wetterau von oben: „Erinnerung für immer“

Bei idealen Bedingungen genießt Manfred Witt, Sieger des WZ-Gewinnspiels, seinen Preis: Einen privaten Wetterau-Rundflug im Leichtflugzeug.
Wetteraukreis – Rolf Weinert gibt Gas. Die Piper rollt über die Startbahn und hebt ab. An Bord ist WZ-Leser Manfred Witt. Sein Rundflug führt über Seen und Dörfer, Äcker und Wälder.
Es geht schnell. Reichelsheim-Butzbach: fünf Minuten. Durchschnittsgeschwindigkeit: 99 Knoten. Wenige Minuten später kreist das Leichtflugzeug über Friedberg. Im Norden ist der Adolfsturm in Miniatur-Form zu sehen, dahinter die Saline in Bad Nauheim, und der Johannisberg wirkt aus rund 900 Metern Höhe wie eine kleine Anhöhe. Pilot Rolf Weinert steuert Richtung Westen; über Rosbach und die A 5, vorbei am Winterstein Richtung Feldberg im Taunus. Neben ihm sitzt Thorben Witt, dahinter sein Großvater Manfred Witt.
Wetterau: Leser gewinnt Rundflug im Leichtflugzeug
Er hat vor über zweieinhalb Jahren, kurz vor der Corona-Pandemie, bei einem Gewinnspiel der Wetterauer Zeitung mitgemacht – und einen Rundflug über die Wetterau gewonnen. Der Termin mit dem Anbieter Heli-Flight in Reichelsheim war schon ausgemacht, Witt startklar, doch dann ist der Flug abgesagt worden. Wegen Corona auf unbestimmte Zeit verschoben. Bis jetzt.
Los geht es am Samstag am Reichelsheimer Flugplatz an der Zentrale von Heli-Flight. Der Luftfahrtdienstleister bietet neben Flugschule und Luftrettung u. a. Rundflüge an – mit Helikoptern sowie mit Kleinflugzeugen. Pilot Weinert und seine Passagiere fliegen mit einer Piper PA-28, ein einmotoriges, viersitziges Leichtflugzeug.

Wetterau: Ideale Bedingungen für Rundflug
Ob es Wunschziele gibt, fragt der Pilot vor dem Start. Die Friedberger Kernstadt, sagt Manfred Witt, da er dort wohnt. Sein Enkel würde gerne sein Zuhause in Wölfersheim von oben sehen.
Das Wetter könnte für einen Rundflug nicht besser sein. Keine Wolke am Himmel, dafür aber viel Betrieb in der Luft. In Reichelsheim starten an diesem Samstag zahlreiche Flugzeuge und Hubschrauber, ebenso wie auf den umliegenden Flugplätzen in Butzbach oder in Neu-Anspach.
Bevor es losgeht, erklärt der Pilot die Maschine. Weinert ist schon lange in der Luft unterwegs. »Seit 1989 und über 4000 Flugstunden.« Er ist begeistert vom Fliegen, vor allem von der Technik dahinter, »dem Zusammenspiel«. Hauptberuflich ist er Ingenieur, in Reichelsheim bildet er hauptsächlich Flugschüler aus.

Wetterau-Rundflug: Vom Nordwesten über den Taunus vorbei am Großen Feldberg
Die Gegend rund um den Flugplatz kennt er bestens: Während er das Kleinflugzeug ruhig steuert (es ist nur ein bisschen wackelig) gibt er seinen Passagieren via Headset genaue Informationen zu den darunterliegenden Orten.
Seine Lieblingsstrecke in der Umgebung, erzählt Weinert, liegt zwischen dem Feldberg und dem Hoherodskopf. Dorthin bringt er auch Manfred Witt und Enkel Thorben: Nach einem Rundflug über die nordwestliche Wetterau geht es über den Taunus vorbei am Großen Feldberg. Dessen Gipfel liegt in rund 880 Meter Höhe; die Piper fliegt noch mal an die 150 Meter höher. Weit im Süden, hinter der Skyline, sind die Landebahnen des Frankfurter Flughafens zu sehen.

Gewinner über Wetterau-Rundflug: „Erinnerung für immer“
Die Maximalhöhe am Samstag sind 3422 Fuß – umgerechnet etwa 1040 Meter. Nach über 30 Minuten bringt Weinert die Maschine in Reichelsheim wieder sanft zu Boden. Die Passagiere sind begeistert. »Es war ein tolles Erlebnis«, sagt Thorben. Der Blick aus der Luft einerseits. Andererseits sei es sehr spannend gewesen, die vielen Anzeigen im Cockpit zu beobachten.
Großvater Manfred Witt hat auch viel Freude gehabt. »Die Erinnerung daran wird für immer bleiben«, sagt er. »So etwas erleben zu dürfen ist Glück.«
Wer Lust bekommen hat, seine Heimat von oben zu erkunden, der kann bei einem Flugclub in der Wetterau auch selbst einen Flugschein machen.