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Schwarze 7 bietet närrische Pauschalreise

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Friedberg (har). Ein »All-inclusive-Angebot« mit tollen Büttenreden, Gesangseinlagen und Tanzshows bietet die KV Schwarze 7 seit Jahren seiner großen närrischen Anhängerschaft in fünf ausverkauften Sitzungen. Das galt auch für die Premiere des aktuellen närrischen Sitzungsmarathons am Samstag im Albert-Stohr-Haus. Das passende Kampagnen-Motto: »Narrentreiben – ultimativ, Schwarze 7, all inclusive«.

Seit 14 Jahren beinhaltet das närrische Kompaktangebot die Hausband »Take Seven«, die schon vor Sitzungsbeginn für gute Stimmung sorgte. Auch der Tanz des Nachwuchses, der als Cowgirls über die Bühne wirbelte, ist fester Bestandteil des Inklusivangebots. Nach dem Einzug des Elferrats verkündete Präsident Markus Bach das Motto und begrüßte einige Ehrengäste, die an der närrischen Pauschalreise teilnahmen.

Mit dem Tanz der acht Gardemädchen in ihren schicken blauen Uniformen folgte ein Augenschmaus, der entsprechend bejubelt wurde. »Kirchturmhahn« Theo Hölper beleuchtete die große und kleine Politik im Land, von der Wiederwahl der »Bundesmutti Angela« bis hin zum »Fettnapf-Jumping« von Peer Steinbrück. Das alles konnte Präsident Obama dank NSA live am Handy des Protokollers mithören.

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Zuvor waren die beiden blutjungen »Superstars« Zoey Straka und Mia Dorenkamp von einer kleinen Hexe (Amy Straka) aus einer Kiste herausgezaubert worden. Für ihre Rettung dankten sie mit einem flotten Tanz zur Pippi-Langstrumpf-Melodie. Erstmals nicht allein in die Bütt stieg Martina Pfannmüller. Zusammen mit Ehemann »Pfanni« Dirk als »Hobby-Handwerker mit zwei linken Händen« berichtete sie von ihrer Hausrenovierung, die er sich mit Ockstädter Hochprozentigem schön trank. Das gemeinsame Fazit des Ehepaars: »Alte Häuser, junge Weiber sind die besten Zeitvertreiber« konnte mancher Narr im Saal mit einer Lachträne im Auge nachvollziehen.

Nach den Amateur-Handwerkern war es »Profi« Stefan Kraus als »Meister vom Bau«, der für weitere Lachsalven sorgte. Während der »Senior nur dirigiert« musste er selbst die Arbeit auf der Baustelle machen und sich dabei noch mit seinem »Sachsen-Import Loddar« aus Leipzig herumärgern.

Schon beim Einzug umjubelt wurde »DJ Karl« alias Carlo Wend, der die Narrhalla in eine Disco verwandelte. Sein »Üfüfü-Party« für »Breakdancer auf Krücken« brachte nicht nur die Ü-55-Riege zum Toben. Mit einem Mix aus Büttenreden und kurz eingespielten Schlagern sowie Oldies machte der »Fachmann fürs betreute Tanzen« die Narrhalla zur »Rolator-Meile«. Ovationen und Zugabe-Rufe waren der Lohn für den Büttenstar, der den Saal noch einmal »Ritzamba« singen ließ. Vom Schlager ging es weiter zum klassischen Rock mit den großen Hits von Queen, die das Showballett gekonnt tänzerisch umsetzte. Ein Auftritt von Freddy Mercury (Damian Pospiech) durfte nicht fehlen.

Den Schlusspunkt des ersten Teils setzen alljährlich die »Seebachstelzen«. Die Gesangstruppe unter der Leitung von Sitzungspräsident Markus Bach beleuchtete den Niedergang der Kaiserstraße ebenso gekonnt wie die Affäre um Tebartz-van Elst. Doch auch der Blödsinn kam nicht zu kurz: »Wir singen hoch, wir singen tief, manchmal singen wir auch schief«, intonierten die zehn Männer, deren Kultsong von den »Friedberger Weibern« lautstark mitgesungen wurde.{newPage}

Elvis höchstpersönlich

Nach der Pause übernahm Mathias Schäfer das närrische Regiment. Sofort wurden die Lachmuskeln der Besucher auf eine harte Probe gestellt. Pfarrer Stefan Wanske und Kaplan Sebastian Goldner gaben Urlaubstipps: oben rum in gewohntem Schwarz, weiter unten urlaubsgemäß in Bermuda-Shorts und Badeschlappen.

Und dann kam er wieder: Der »King« höchstpersönlich. Christian Nüchter war erneut in die Rolle von Elvis Presley geschlüpft. Zum weißen Bühnenanzug hatte er Gummistiefel angezogen und beklagte sich über die »Stones und Schutt« auf seinem Platz mitten in der Stadt. Nur das »Café Rund« – die öffentliche Toilette – ist ihm geblieben, beklagte er sich in einem Mix aus Hochdeutsch, Hessisch und Englisch. Alle Elvis-Klassiker sang Nüchter live, begleitet von »Take Seven«. Erst nach der Zugabe »Ich will Fleischwurst« (»In the Ghetto«) beruhigte sich das närrische Volk etwas.

Aber nur kurz, denn Rosi Schäfer ließ in ihrem Vortrag kein gutes Haar an den Männern, die sie als »Tragik der Schöpfung« erkannt hat. Sie zeigte auf, was passiert wäre, wenn Gott oder die Heiligen Drei Könige Frauen gewesen wären. »Im Hafen der Ehe legen auch Kriegsschiffe an«, erkannte die »Fachfrau in Sachen Männer«.

Ein gestandener Mann ist sicher der »Ockschter« Gerhard Kraus, der es in seiner eigenen Art einmal mehr schaffte, das närrische Auditorium mit seinen alltäglichen Erlebnissen zu »Uiuiui«-Gesängen hinzureißen. Das »Fastnachts-Schwergewicht der Schwarze 7« (Schäfer) lief mit seinen Erzählungen rund um das Eheleben mit seiner »Geli« zur Höchstform auf.

Den Schlusspunkt der fünfstündigen Show setzte das Männerballett mit einer tänzerischen Reise nach Hamburg. Die furiose Show der »Damen« und Matrosen wurde von den Besuchern stürmisch gefeiert. Nach dem Finale war noch lange nicht Schluss. »Take Seven« spielte zum Tanz auf, an der Sektbar herrschte Hochbetrieb.

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