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Schwarze-7-Sitzung: Alarmstimmung im Stohr-Haus

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Friedberg (bf). Fünf Stunden Lachen ohne Ende, dazu tolle Tanz- und Showeinlagen – dafür stehen seit Jahrzehnten die fünf immer ausverkauften Sitzungen der KV Schwarze 7 im Albert-Stohr-Haus. Am Samstagabend war es wieder so weit, und die Hausband »Take 7« stimmte die Narrenschar mit »Mitmach-Liedern« ein.

Dann öffnete sich der Vorhang, und die Kindergruppe begeisterte mit einem Disco-Tanz. »Narrenalarm im närrischen Bau – da sin mer dabei, Schwarze 7, Helau« ist das diesjährige Motto, das Sitzungspräsident Markus Bach nach dem Einmarsch des Elferrats verkündete. Die nächsten fünf Stunden wurden so zu einer Alarmübung für die Lachmuskeln der Narrenschar, darunter Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender sowie viele Parteien- und Vereinsvertreter.

Überwiegend verantwortlich für diesen närrischen Daueralarm ist Multitalent Rosi Schäfer, die viele Reden schreibt, anderen Vortragenden den »letzten Schliff« gibt, auch selbst in die Bütt steigt und diesmal feststellte: »Das weltgrößte Problem ist die Existenz des Mannes, der nie erwachsen wird.« Da schrillten die Alarmglocken der männlichen Besucher, während sich die Frauen freuten. Doch Schäfers Vortrag war nur eine von vielen »Bütten-alarmübungen«, zu denen seit Jahren »Kirchturmhahn« Theo Hölper zählt. Er eröffnete nach dem Auftritt der Gardemädchen den Büttenreigen mit einem ironisch-bissig-witzigen Protokoll, in dem er das aktuelle politische Geschehen glossierte.

Da gab es den ersten großen Lachalarm. Ein Garant für unendliches Lachen ist Frederic Schäfer. Obwohl noch jung an Jahren, ist er ein »Alter« in der Bütt und hat nur zwei Probleme: die Frankfurter Eintracht und die Schule. Beides lässt sich für den Jungstar bestens kombinieren.

Das war alles andere als ein Fehlalarm, und dies galt auch für Martina Pfannmüller, die als »Miss Slimfast« ihr »Bauchfett« bekämpfte und so für Narrenalarm auf höchster Stufe sorgte. Ein Garant für Zwerchfell-Alarm ist der Schwarze-7-Mann vom Bau; Stefan Kraus, der mit seinem Gesellen Loddar, dem »Emigrant aus Leipzig«, so manche total verrückte Situation spielend meisterte. Da war Lach- und Uiuiui-Alarm an der Tagesordnung. Für Partyalarm vor der Pause zuständig war DJ Carlo, alias Carlo Wendt, der König aller Ü50-Partys. Mit Party-Hits brachte er den Saal zum Grooven. Pfarrer Stefan Wanske kam im »kleinen schwarzen Kampfanzug« auf die Bühne und versprach, in Zukunft gesund zu leben, obwohl er sich als begnadeter Koch outete.

Bei Kardinal Lehmann erkämpfte er eine Kaplansstelle, denn »in Friedberg die Pfarrei ist ein Fall für zwei«.

In besten »hessischem Englisch« erzählte Justin Wild alias Christian Nüchter über seine Erlebnisse als »Ockschter Eierboy from the Hinkelstall«, der von seiner Lisbeth splitternackt vor die Tür gesetzt wurde. »Puddelnaggisch ohne Hemd« sang er zunächst, um sich dann auf dem Elvis-Platz in den King of Rock ’n’ Roll zu verwandeln. Schließlich war es wieder der »Ockschter« Gerhard Kraus, der den Schlusspunkt der närrischen Büttenalarme setzte. In seiner einmaligen Art erzählte er von seinem Enkel Luca, seiner Geli und seinen Arztbesuchen voller Verwechslungen sowie seinen Erlebnissen mit einem »Eipott« und anderen modernen technischen Errungenschaften.

Zwischendurch entführte das mittlere Showballett die Besucher in den Süden, und die Seebachstelzen sorgten für musikalischen Alarm, sangen sie doch von Gesundheitsreform und Diätenwahn. Der Knaller war das zum Kulthit gewordene Loblied auf die Friedberger Frauen samt den Ockschter Weibern mit ihren begnadeten Leibern. Die Lachmuskeln strapazierte auch das Männerballett, das als Bauarbeiter über die Bühne wirbelte. Eine Alarmübung der besonderen Art zelebrieren seit Jahren Manfred Weber und Rainer Goy. Weber umgarnte zunächst als Wolfgang Petry und dann als singender Bajuware eine blonde Schönheit, und schließlich tanzten beide gemeinsam zu »Ich sing ein Lied für di«. Den Schlusspunkt der närrischen Alarm-Show setzte das große Showballett mit einem Tanz zum Thema »Liebe und Herz«.

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