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»Radio Henry« geht auf Sendung

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Von: Isabell Steinhauer

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»Ihr hört Radio Henry – Euer Schulradio«, so klingt es jeden Freitag in der großen Pause an der Friedberger Henry-Benrath-Schule. Dann sind die Schüler auf Sendung.

Montags ist Radiotag an der Henry-Benrath-Schule. Morgens trifft sich der Wahlpflichtkurs der siebten Klasse mit Lehrerin Moni Redling, um die nächste Sendung aufzunehmen, mittags dann die freiwillige Radio-AG mit Lehrer Paul Schneider mit Schülern verschiedener Altersstufen. Beide Kurse wechseln sich ab, wenn die neue Sendung in der großen Pause ausgestrahlt wird. Eine halbe Stunde dauert die freitägliche Sendung.

Nachdem die Schule sich erfolgreich beim Hessischen Rundfunk um ein Coaching beworben hatte, nahmen die Schüler an einem dreitägigen Workshop des HR-Projektes »school.fm« teil und bekamen Einführungen in Radiotechnik und Moderation. »Die Schüler lernten den Umgang mit Mischpult und Mikrofonen und das Aufnehmen und Schneiden von Beiträgen mit den entsprechenden Programmen, die uns der HR zur Verfügung gestellt hat«, sagt Moni Redling.

Zur Programmgestaltung gehörten ganz unterschiedliche Themen, besonders beliebt bei den jüngeren Schülern sei das Quiz: »Eines nannten wir ›geheimnisvoller Lehrer‹, da musste der Lehrer anhand von Geräuschen erraten werden. Beispielsweise, welches Geräusch er macht, wenn sein Lieblingsteam verliert«, erzählt Loana.

Umfrage zu Bayern gegen Paris

Samy und Oliver haben einen Beitrag und eine Umfrage zum Fußballspiel Bayern München gegen Paris Saint-Germain gemacht. Ein spannendes Thema für die beiden »Fußballprofis«, nachdem die Bayern im September klar verloren hatten. Jetzt müssen sie noch ihre Abmoderation aufnehmen. Baran ist der Techniker im Team, er sitzt an Laptop und Mischpult, schneidet die Beiträge und sucht die passenden Songs aus. Lehrerin Moni Redling und Loana helfen bei der Formulierung und der Moderation. Loana ist die Topmoderatorin des Teams, »daher dürfen sie und ein weiterer Schüler aus der AG zu einem Moderationskurs mit Ariane Wick zum Hessischen Rundfunk fahren«, sagt Moni Redling. Oliver fragt gleich, wann er mit Samy den nächsten Beitrag machen darf – »Vor Kurzem wollten die Jungs noch überhaupt nicht ans Mikrofon«, erinnert sich Redling. Die Schüler lernten im Radio-Kurs unglaublich viel.

Eigenes Equipment muss her

Anna und Tamara planen gerade eine Weihnachtsumfrage zum Thema »Geschenke«, Raniem und Manel unterstützen sie bei den Fragen. Sie haben ein mobiles Aufnahmegerät, damit interviewen sie ihre Mitschüler. Währenddessen sitzen Paul und Elias am PC und schreiben einen neuen Beitrag. Thema ist die Verlegung der Radioausstrahlung in die Schulbibliothek. Nach Abschluss des Projektes müsse die Technik zurückgegeben werden, allerdings plane man bereits die Anschaffung des eigenen Equipments.

Am Ende des HR-Projekts reicht jede Schule einen Beitrag ein, die beste Sendung werde dann vom Hessischen Rundfunk ausgewählt.

Info

Drei Fragen an die Schulleiterin

Wie entstand die Idee zu »Radio Henry«?

Tanja Wesemann: Ein Pausenradio gab es schon vorher, aber auf einer qualitativ ganz anderen Ebene, denn es wurde nur Musik gespielt. Durch »school.fm« wurde das Projekt aufgewertet. Wir sind übrigens die einzige allgemeinbildende Schule, die an diesem Projekt teilnimmt, die anderen sind Privatschulen.

Was bedeutet das Radio für die Schule und die Schüler?

Wesemann: Mit den Textbeiträgen vermitteln die Radiomacher wichtige Schulinformationen, sie erreichen mit den Themen viele Schüler. Wir legen an unserer Schule außerdem viel Wert darauf, dass die Schüler aktiv an der Schulgestaltung mitarbeiten. Mit »Radio Henry« können unsere Schüler selbst Verantwortung tragen und die Schule mitgestalten. Das ist etwas, was Schülern ein Leben lang in Erinnerung bleibt.

Wird »Radio Henry« eine dauerhafte Einrichtung?

Wesemann: Auf jeden Fall. Gerade schaffen wir bessere räumliche Voraussetzungen für unsere Radiomacher. Im ehemaligen Kiosk wird der neue Regieraum entstehen, dann können die Schüler das Radio nicht nur hören, sondern auch live zuschauen. Die Übertragungsboxen wurden von der Aula in die Bibliothek verlegt, da es hier in der Pause ruhiger ist und die Schüler besser zuhören können.

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