„Schnell und energetisch optimiert“: Ovag plant Windpark Winterstein

Erneuerbare Energien dort erzeugen, wo sie auch benötigt wird: Das gilt als zukunftsweisender Trend. Die Ovag will nun einen Windpark in Winterstein entwickeln.
Friedberg – Der Klimawandel, aber auch der Krieg in der Ukraine und die damit sichtbar werdenden Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern aus dem Ausland sowie die steigenden Energiepreise haben der Debatte um saubere, sichere, bezahlbare und regional bereitgestellte Energie neuen Rückenwind verliehen.
„Wir sehen vor diesem Hintergrund umso mehr die Notwendigkeit eines schnellen und energetisch optimierten Ausbaus der Nutzung erneuerbarer Energien wie etwa der Windkraft“, erklären die Ovag-Vorstände Joachim Arnold und Oswin Veith. Diesen Ausbau will der heimische Energieversorger in der Wetterau weiter gestalten und die Möglichkeiten durch einen örtlich und regional getragenen Windpark Winterstein unter dem Motto „Erneuerbare Energie aus der Region für die Region“ realisieren.
Windparks in der Wetterau: Ausbau gemeinsam mit Kommunen voranbringen
Für das Windvorranggebiet „Winterstein“ haben die Kommunen Friedberg, Rosbach und Ober-Mörlen die kommunalpolitischen Weichen Richtung Ausbau gestellt. Für die Ovag „ein wichtiger Schritt in Richtung Akzeptanz“ des Windparks. Die Ovag wolle einen energetisch optimierten Ausbau gemeinsam mit den Kommunen voranbringen. Der Windpark soll dank eines Beteiligungsmodells den Kommunen und ihren Bürgern zugutekommen.
Wie viele Windräder das Unternehmen am Taunuskamm plant, ist unklar. Die Windkraft-Befürworter einer breit aufgestellten Bürgerinitiative, des „Bündnis Winterstein“, gehen von bis zu 20 Anlagen auf der 414 Hektar umfassenden Gesamtfläche aus. Man begrüße die „mit unseren Zielen überwiegend deckungsgleichen“ Bemühungen der regional beförderten BI, teilt die Ovag mit.
„Das Bündnis wie auch wir wollen aus diesem vom Land Hessen ausgewiesenen und vom Hessen- und Bundesforst unterstützten „Vorranggebiet Windkraft“ die höchstmögliche energetische und regionale Wertschöpfung erzielen.“
Alle Akteure an einem Tisch: Energieagentur soll moderieren
Zu den positiven kommunalpolitischen Entscheidungen der jüngsten Zeit habe ohne Zweifel auch die Beharrlichkeit des „Bündnisses Windkraft Winterstein“ beigetragen. Kontakt zu den Kommunen Friedberg, Ober-Mörlen und Rosbach bestünden seitens der Ovag bereits seit Jahren. Jetzt gelte es, alle Akteure an einen Tisch zu bringen. Die Ovag erhofft sich zur Begleitung des Prozesses eine Moderation durch die Landes-Energieagentur (LEA). „Wir würden es begrüßen, wenn die LEA als objektiver Moderator aller partikularen Interessen eine vermittelnde Rolle übernehmen würde“, so die beiden Ovag-Vorstände weiter.
„Das Thema der Nutzung erneuerbarer Energien auf dem Winterstein ist nicht neu. Als regionaler Energieversorger mit festen Wurzeln in der Wetterau liegt das Vorranggebiet quasi vor unserer Haustür. Wir verfolgen, begleiten und befördern auf verschiedenen Ebenen schon lange die Entwicklungen und haben viele gute Ideen im Gepäck. Auf den Tag X, an dem die örtlichen Kommunen nach mehrjährigen intensiven Diskussionen öffentlich grünes Licht signalisiert haben, haben wir uns intensiv vorbereitet.“
Vorreiter und Pionier in Sachen Windkraft: Symbolische Bedeutung für die Region
Als Versorger mit Hauptsitz in Friedberg habe und behalte man den Winterstein immer im Blick und wisse gerade als kommunal getragenes Unternehmen auch in der heutigen Zeit um seine nicht nur symbolische Bedeutung für die Region.
„Die Ovag ist auf dem Gebiet der Windkraft in Hessen unbestrittener Pionier und Treiber. Vor 30 Jahren errichteten wir im Vogelsberg als eines der ersten Energieversorgungsunternehmen in einem deutschen Mittelgebirge unseren ersten Windpark. Diese langjährige Erfahrung wie auch unsere große Nähe zur Region und deren Bewohnern soll gewinnbringend für das Projekt Windpark Winterstein eingesetzt werden“, erläutert Dr. Hans-Peter Frank, Ovag-Abteilungsleiter Energieerzeugung und Geschäftsführer der für sie projektentwickelnden Gesellschaft Hessenenergie, die Motivation der Ovag auf dem Gebiet Erneuerbare Energie aus Windkraft.
Zumal dort im Vorranggebiet nicht nur optimale Rahmenbedingungen herrschten. Auch in technischer Hinsicht habe sich seit den Anfangsjahren mit deutlich optimierten Anlagen viel getan. Essenziell sei es, auf dem arbeitsreichen Weg, der nun bevorstehe, möglichst alle positiv gesinnten Kräfte einzubinden - das Land Hessen, die Kommunen und vor allem die Wetterauer. (red)