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Silvester in der Wetterau: 32 Einsätze für die Feuerwehr

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Von: Hedwig Rohde, Christoph Agel

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Feuerwerk an Silvester.
Feuerwerk an Silvester. © IMAGO/PaetzelPress/Nico Paetzel

Die Neujahrsnacht in der Wetterau war für die Polizei angesichts der Vielzahl an Anrufen turbulent. Besonders wichtig war allerdings die Suche nach einer vermissten Seniorin aus Bad Nauheim.

Update vom Sonntag, 1. Januar, 16.55 Uhr: Für die Wetterauer Feuerwehren hätte die Neujahrsnacht schlimmer ausfallen können. Auch wenn die 32 Einsätze in der Wetterau einen deutlichen Aufwand darstellten. Fast alle fielen sie in die Kategorien Kleinbrand, brennende Hecke, brennender Mülleimer oder Baum. Wichtigste Nachricht: Laut Kreisbrandinspektor Lars Henrich wurden keine Verletzten gemeldet. Vier der 32 Einsätze fanden vor Mitternacht statt, wobei einer gegen 20 Uhr in Rosbach gar nichts mit einem Brand zu tun hatte. Dort wurde die Feuerwehr hinzugerufen, weil eine Person mit gesundheitlichen Problemen aus dem Haus gebracht werden musste, was dem Rettungsdienst aufgrund der baulichen Gegebenheiten nur mit Hilfe der Feuerwehr möglich war.

Entwarnung beim Dachstuhl

Ein größerer Einsatz wurde zunächst im Büdinger Stadtteil Diebach am Haag vermutet, wo von einem Dachstuhlbrand die Rede war. Die Feuerwehr konnte aber Entwarnung geben, nachdem sie etwa zwei Quadratmeter des Daches geöffnet und den Bereich mit einer Wärmebildkamera kontrolliert hatte. Das Ergebnis: Kein Feuer gefunden.

Die meisten Einsätze – nämlich zehn – gab es in Bad Vilbel. Außerdem rückten die Kameradinnen und Kameraden – neben den bereits genannten Einsätzen – viermal in Florstadt, je dreimal in Bad Nauheim und Niddatal, je zweimal in Butzbach, Friedberg und Nidda und je einmal in Altenstadt, Limeshain, Ranstadt und Wölfersheim aus.

Grundsätzlich sei es eine durchschnittliche Silvesternacht wie vor Corona gewesen, lautete am Mittag des 1. Januar die Bilanz von Kreisbrandinspektor Henrich. Es sei relativ mild und trocken gewesen, in den vergangenen Jahren habe es Frost oder Schnee gegeben, was in den Vorjahren ein bisschen die Brand-Entstehung verhindert habe.

Silvester in der Wetterau: Turbulente Nacht für Polizei

Update vom Sonntag, 1. Januar, 15.17 Uhr: Wie war die Lage in den Krankenhäusern des Gesundheitszentrums Wetterau? Unter dem Strich »normal« bis »ruhig«: Am Neujahrstag hatten die Notaufnahmen der drei GZW-Krankenhäuser in Friedberg, Bad Nauheim und Schotten statt besonderer Vorkommnisse eher »das Übliche« zu melden. Mit anderen Worten: Es wurde (wieder) gefeiert, aber offensichtlich mit Bedacht.

»Wir haben noch immer zu tun, um die Fälle von heute Nacht abzuarbeiten«, berichtete Gabriela Pietrzyk, Fachpflegekraft in der Notaufnahme des Bürgerhospitals Friedberg. Silvestertypisch waren während der Nacht vor allem die Betrunkenen, die mit unterschiedlichen Problemen zur Notaufnahme kamen. Ansonsten glich das Spektrum der Krankheitsbilder einem normalen Tag und reichte von Schlaganfall über Covid-Erkrankungen und Lungenentzündungen bis zum Ausschluss eines Herzinfarktes.

Ebenso wie die Kolleginnen und Kollegen in Friedberg zählte das Team der Notaufnahme am Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim während der Nacht insgesamt 22 Fälle. Aus Sicht der Pflegekräfte bemerkenswert: Zwar wurde in der Stadt ordentlich geböllert, aber offensichtlich glücklicherweise unfallfrei, denn in der Notaufnahme war keine einzige Böllerverletzung zu verzeichnen, und auch übermäßiger Alkoholgenuss war kein Problem. Stattdessen brachten die insgesamt 18 Rettungswagen, die die Notaufnahme ansteuerten, Patienten mit Sturzverletzungen, zum Beispiel mit Oberarmbrüchen und gebrochenen Handgelenken, oder mit Blutungen im Magen-Darm-Trakt, wie Pfleger Steffen Milke am Neujahrsmorgen berichtete. Einen guten Job machten dabei Christine Winkler und Julia Pschirrer, die nach dem krankheitsbedingten Ausfall einer Kollegin das nächtliche Patientenaufkommen ganz alleine bewältigten.

Noch am Morgen konnte Susan Gallasch, Krankenschwester in der Notaufnahme des Kreiskrankenhauses Schotten, die Bilanz der Silvesternacht kaum glauben: »Es war sehr ruhig, nach 21.30 Uhr kam kein Patient mehr«, lautete ihre Zusammenfassung. Dienst hatte sie auch ein Jahr zuvor gehabt, als in der Silvesternacht im Kreiskrankenhaus Schotten außergewöhnlich viel zu tun gewesen war. »Ein gerechter Ausgleich!«, sagte sie nun augenzwinkernd.

Erstmeldung: Ein Einsatz nach dem anderen - so lautete am frühen Morgen die Neujahrsnacht-Bilanz der Polizei Mittelhessen, die auch für die Wetterau zuständig ist. Etwas Spektakuläres sei aber nicht passiert, hieß es gegen 5.40 Uhr auf Nachfrage dieser Zeitung. Vielmehr seien es eher Anrufe aus den Kategorien Streit oder Beschwerden über Ruhestörung gewesen. »Es hat durchgehend geklingelt.«

Besonders dringlich war allerdings die Suche nach einer 77-jährigen aus Bad Nauheim. Sie wurde seit dem Silvestertag um 17 Uhr aus einem Seniorenheim vermisst. Gegen 9 Uhr am Neujahrsmorgen wurde sie von einer Polizeistreife in Bad Nauheim aber angetroffen und wohlbehalten in das Seniorenheim zurückgebracht.

Wie die Polizei am frühen Morgen mitteilte, war bei der Suche nach der Frau eine Hundestaffel im Einsatz gewesen, das Knallen von Böllern habe die Hunde aber sehr gestört.

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