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Neben Original von Keith Haring

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Von: Harald Schuchardt

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»Es ist, als hätten wir heute eine Schulkasse hier«, begann Kunstvereinsvorsitzender Joachim Albert seine Begrüßung zur Eröffnung der Sonderausstellung »Augustiner Reflection Art« am Freitagabend in den Kunstvereinsräumen in der Haagstraße 17. Tatsächlich waren zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Ehemalige und Lehrkräfte der Augustinerschule unter den Gästen.

»Es ist, als hätten wir heute eine Schulkasse hier«, begann Kunstvereinsvorsitzender Joachim Albert seine Begrüßung zur Eröffnung der Sonderausstellung »Augustiner Reflection Art« am Freitagabend in den Kunstvereinsräumen in der Haagstraße 17. Tatsächlich waren zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Ehemalige und Lehrkräfte der Augustinerschule unter den Gästen.

Die Werke einiger Jugendlicher werden, neben denen von Künstlern, in der etwas anderen Ausstellung anlässlich des 475-jährigen Bestehens der Schule gezeigt. Die Schülerarbeiten korrespondieren mit Originalen von Jens Andres, Ankabuta, Michael Fieseler, Keith Haring, Egon Schrick, Annette Schröter und Kinki Texas, von denen die Mehrzahl schon im Kunstverein ausstellte.

Seit neun Jahren besuchen zehn bis 15 Schulklassen die Ausstellungen des Kunstvereins. Oft gaben diese Besuche und die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunst Anregungen für eigene Arbeiten der Schülerinnen und Schüler.

Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt aus den Schülerarbeiten der letzten Jahre, wie die Auseinandersetzung mit den surrealen Landschaften von Michael Fieseler, den Drahtarbeiten von Ankabuta oder den Scherenschnitten von Katharina Meister. Die oft fast brutalen und zerstörend wirkenden Zeichnungen von Kinki Texas, der letztes Jahr seine Werke im Kunstverein zeigte, faszinierten Ruth Saltzwedel.

Kinki Texas ist begeistert

Die 16-Jährige übernahm für ihre Zeichnung die Augen aus einer Kinki-Texas-Figur und den Körper aus einer anderen Zeichnung des Künstlers. »Die rechte Hand erinnerte mich sofort an die verwandelten Menschen mit ihren Krallenhänden aus dem Manga »Tokio Ghoul«, erzählt die junge Friedbergerin, deren Zeichnung nun mit drei Werken von Kinki Texas korrespondiert.

Die Schülerin nahm sogar Kontakt mit dem Künstler auf. »Es entwickelte sich ein reger E-Mail-Verkehr. Kinki Texas war von den Zeichnungen der Schülerinnen und Schüler begeistert,« sagte Volker Bunte, Mitinitiator der Kooperation zwischen Augustinerschule und Kunstverein und Sprecher des Fachs Kunst.

»Diese Ausstellung zeigt nur einen kleinen Teil, eine Momentaufnahme des Miteinanders«, erklärte Bunte, der auch auf das Engagement von Lukas Melzig einging. Der 17-Jährige, der im kommenden Jahr sein Abi anstrebt, ist Mitglied der Event-AG der Schule und dreht anspruchsvolle Dokumentarfilme über die Ausstellungen des Kunstvereins, die auf Youtube gezeigt werden.

Schulleiter Martin Göbler freute sich über die Ausstellung als Start in das Jubiläumsjahr: »Unsere Schüler profitieren enorm von dieser Zusammenarbeit.«

»Es ist toll, dass hier Schülerarbeiten neben einem Original von Keith Haring hängen«, meinte Kunstlehrerin Maren Leinert. Dass dies möglich wurde, ist der Galerie am Dom in Wetzlar zu verdanken, die die Ausstellung mit Leihgaben unterstützt ebenso wie die Galerie Maurer in Frankfurt und die Galerie Mainzer Kunst.

Dass dieses Format sehr erfolgreich sein kann, wird durch die aktuelle Sonderausstellung auf eindrucksvolle Weise deutlich.

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