Im künstlerischen Kosmos
Schon in der Antike beschäftigten sich Künstler mit Heldenfiguren. Im 20. Jahrhundert sind diese Darstellungen aus der Malerei nahezu völlig verschwunden. Stattdessen findet man heute solche Darstellungen in anderen Medien, wie Filmen, Fotografien, Comics oder PC-Spielen.
Schon in der Antike beschäftigten sich Künstler mit Heldenfiguren. Im 20. Jahrhundert sind diese Darstellungen aus der Malerei nahezu völlig verschwunden. Stattdessen findet man heute solche Darstellungen in anderen Medien, wie Filmen, Fotografien, Comics oder PC-Spielen.
Der 1969 in Bremen geborene Künstler Kinki Texas hat ein besonderes Interesse an Helden aller Art, seien es Cowboys oder Politiker. Ende der 1980er begann er, Helden zu zeichnen oder zu malen und somit in die Kunstwelt zurückzuholen. Genau in diese Anfangszeit des renommierten Künstlers, der in seiner Heimatstadt Philosophie und Kunstwissenschaften studiert hat, führt die Ausstellung »Early Kinki Texas Space«, mit der der Kunstverein am Freitagabend ins neue Jahr startete.
Bismarck und die Cowboys
In den beiden Ausstellungsräumen in der Haagstraße wird das Frühwerk von Kinki Texas mit drei großformatigen Leinwänden sowie 120 Zeichnungen im A4-Format gewürdigt. Nahezu alle Exponate sind überwiegend in den 1990er Jahren entstanden.
»Diese Ausstellung ist schon etwas ganz Besonderes«, sagte Kunstvereinsvorsitzender Joachim Albert bei der Vernissage, zu der auch Vorsitzender Klaus Ritt vom befreundeten Kunstverein Bad Nauheim gekommen war. Albert und Mitkurator René Ludwig kennen den Künstler schon etliche Jahre.
Beide bemühten sich lange um eine Präsentation mit Werken von Kinki Texas, der inzwischen überwiegend auf großen Leinwänden malt und sich darüber hinaus mit Videoinstallationen und Musikvideos beschäftigt.
»Nicht ganz ohne Umwege« (Albert) kam es schließlich zu der Ausstellung mit Frühwerken, wozu auch viele Darstellungen von Cowboys gehören. Doch auch eine Auseinandersetzung mit Bismarck findet der Betrachter auf einer der Zeichnungen. Kinki Texas - dieser Künstlername ist nach einem Missverständnis von Pressevertretern bei einer Ausstellung entstanden: Damals fand man keine Unterschriften unter seinen Bildern. Eine frühere Ausstellung trug den Namen »Kinky Texas Graffitis«, was als Graffiti von Künstler Kinky Texas interpretiert wurde.
Der Künstler kam aus dem sogenannten Untergrund, bevor er schließlich Ende der 1980er Jahre in die Kunstwelt eintauchte. »Es geht ihm nicht um sich, es geht ihm immer um seine Protagonisten«, sagte Albert. Dieser »Space« steht bei Kinki Texas für dessen gesamten Kosmos.
So malt oder zeichnet der Künstler ein Motiv immer wieder neu und beschäftigt sich mit dem Thema ausführlich. Die Motive verändern sich so von Bild zu Bild. Oft übermalt der Bremer seine Bilder im Laufe der Jahre neu und mit jeder Farbschicht verändert sich die Bildaussage. Kinki habe ihm einmal gesagt, dass jedes Bild vor ihm nicht sicher sei, so lange es sich in seinem Atelier befindet, erzählt Albert.
Als Beispiel für diese Schaffensweise nannte Albert das großformatige Bild »Samael«, das erstmals Ende der 1990er Jahre ausgestellt wurde. Inzwischen hat sich Kinki Texas mehrmals mit dem Bild beschäftigt und dieses verändert.
Die Ausstellung »Early Kinki Texas Space« ist bis einschließlich 12. März, dienstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Zur Ausstellung ist eine Begleitbroschüre erschienen. Zudem besteht die Möglichkeit, gegen eine Spende einen frühen Katalog zu erwerben. Die Ausstellung lässt mit QR-Codes erstmals auch digital erschließen Infos auf www.kinki-texas.com.