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Kreis plant in Friedberg zwei Bürger-Sonnenkraftwerke

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Friedberg (prw). Im Bad Nauheim existiert bereits ein Bürgersonnenkraftwerk. Bald können Bürger auch in Friedberg Sonnenstrom ernten und damit Klimaschützer werden.

Auf Vorschlag von Landrat Joachim Arnold hat der Kreistag des Wetteraukreises »15 Schritte gegen den Klimawandel« beschlossen. Ziel ist es, die ambitionierten Ziele von Bund und EU noch zu übertreffen. Zwei neue Solar-Anlagen sollen dies möglich machen: eine auf dem Dach der Augustinerschule und eine auf dem Dach der Kreisverwaltung.

Ein Aspekt bei den »15 Schritten gegen den Klimawandel« ist es, die kreiseigenen Gebäude auf ihre Tauglichkeit für den Bau von Solaranlagen zu überprüfen. 31 Dächer, vor allem von Schulgebäuden, sind schon mit Solaranlagen bestückt. Auf dem Dach der Berufsschule in Bad Nauheim arbeitet bereits ein Bürger-Sonnenkraftwerk, also eine Anlage, an der sich auch Bürger bei der Finanzierung beteiligt haben. Jetzt sollen auch in Friedberg zwei Anlagen entstehen bei denen die Beteiligung der Bürgerschaft ermöglicht wird, teilte Landrat Arnold mit. »Mit Solaranlagen auf unseren Schuldächern können wir einen wirksamen Beitrag zur Verminderung des CO2-Ausstoßes und der Erderwärmung leisten«, ergänzt Schuldezernent Helmut Betschel-Pflügel.

Der Verein »Sonneninitiative« hatte bei einer Ausschreibung des Wetteraukreises um die Sonnenstrom-Produktion mitgeboten. Das Konzept der Bürgerbeteiligung und der Einbindung regionaler Unternehmen überzeugte den Kreis. Dies führt dazu, dass auf einem Dach der Augustinerschule und auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes B der Kreisverwaltung Bürgersonnenkraftwerke gebaut werden. »Dass die Bundesregierung die Photovoltaik weiterhin fördern wird, ist ein Grund zur Freude für Sonnenfreunde, denn durch die neuen Regelungen bei der Vergütung von Solarstrom ist das Engagement für die Sonnenenergie für jeden gut berechenbar«, teilt der Kreis mit.

Noch im Sommer werden die beiden Bürgersonnenkraftwerke gebaut. Auf dem Dach der Augustinerschule werden die Photovoltaikanlagen (PV) eine Spitzenleistung von 78 Kilowatt (kWp) erreichen und den klimaschonenden Sonnenstrom direkt ins Hausnetz der Schule einspeisen. Die PV-Anlagen auf dem Kreisverwaltungsgebäude am Europaplatz sollen rund 44 kWp leisten. Die teilnehmenden Bürger, die Eigentümer der Photovoltaikanlagen sind, können durch ihre beiden Bürger-Sonnenkraftwerke in Friedberg die Atmosphäre jährlich um rund 85 Tonnen des Klimagases Kohlendioxid entlasten. Bürger, die selbst zu Sonnenstromproduzenten werden wollen, können sich jetzt beim Verein melden (Internet: www.sonneninitiative.org, Telefon: 0 64 20/83 99 02). Schon eine Photovoltaikanlage mit der Leistung von einem Kilowatt reiche aus, um den eigenen Strombedarf komplett aus Sonnenkraft zu erzeugen, so der Landrat.

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