Kaiserstraße: Rot-Grün für Kreisel an Ockstädter Straße
Friedberg (ütz). Nach Beratungen und dem Sammeln von Meinungen und Ideen in den Ausschüssen und in einer Bürgerversammlung sollen bei der geplanten Kaiserstraßen-Umgestaltung nunmehr Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Die rot-grüne Koalition wird für die nächste Stadtverordnetensitzung am 28. Juni den Magistrat beauftragen, eine detaillierte Ausführungsplanung vorzunehmen.Zentrale Forderungen der Koalition sind nach Abschluss ihrer Beratungen der weitgehende Erhalt des Baumbestands sowie ein Kreisverkehr im Süden an der Ockstädter Straße und ein auffällig gestalteter Fußgängerüberweg auf der Gießener Straße vor der Burg.
Mit der Umgestaltung begonnen werden soll im nächsten Jahr, wie Bürgermeister Michael Keller berichtet. Zunächst wäre dann der Elvis-Presley-Platz an der Reihe unter Einbeziehung der Wolfengasse und der Haagstraße. Danach soll es weitergehen bis zum Ockstädter Kreuz; abschließend würde das Teilstück zwischen Wolfengasse und Burg folgen.
Die Koalition bezieht sich in ihrem Beschlussantrag zwar auf das im Februar 2011 vom Stadtparlament beschlossene Entwurfskonzept. Ihr Antrag enthält allerdings zusätzlich knapp 20 Abweichungen von der vom Stadtbauamt damals vorgelegten Planung, wie die Fraktionsvorsitzenden Marion Götz (SPD), Horst Weitzel (Grüne) und SPD-Pressesprecher Michael Klaus erläutern.
Eine zentrale Forderung des Friedberg-Forums, das zwei Kreisel vor der Wolfengasse und Haagstraße wünscht, findet dabei keine Berücksichtigung. Vielmehr spricht sich die Koalition für einen Kreisverkehr auf der Kreuzung Kaiserstraße/Ockstädter Straße aus. Wichtig auch: Der Baumbestand entlang der Kaiserstraße soll weitgehend erhalten bleiben und Fällungen nur vorgenommen werden, wenn dies aus technischen Gründen erforderlich sein sollte. Und: Auf Fußgängerampeln soll im gesamten zur Umgestaltung anstehenden Kaiserstraßenabschnitt verzichtet und dafür Fußgängerüberwege geschaffen werden.
Außerdem soll ein auffällig gestalteter Fußgängerüberweg in der Kurve vor der Burg gebaut werden.
Die Vorschläge, so die drei Sprecher, seien neben anderen das Ergebnis der unter großer Bürgerbeteiligung geführten öffentlichen Diskussion, der die Koalition mit ihrem Beschlussantrag Rechnung trage.
Gegen die zwei vom Friedberg-Forum geforderten Kreisel spreche, so Klaus, dass ein permanenter Parkplatzsuchverkehr durch ständiges Drehen und Wenden von Fahrzeugen auf der Kaiserstraße erzeugt würde, der nicht gewollt sein könne. Außerdem würde ein Kreisel vor der Haagstraße die Umgestaltung des Elvis-Presley-Platzes und seine beabsichtigten Nutzungsmöglichkeiten beeinträchtigen. Demgegenüber erscheine ein Kreisel an der Ockstädter Straße sinnvoll: Ein Kreisverkehr dort markiere aus Richtung Süden den Beginn eines neuen Straßenabschnitts und verlangsame die Einfahrgeschwindigkeit in den umgestalteten Bereich.
Wieso die Koalition keine Fußgängerampeln mehr auf der Kaiserstraße haben will, begründen Götz, Weitzel und Klaus damit, dass sie »den positiven Eindruck der Umgestaltung beeinträchtigen« würden. Es würden aber Leerrohre verlegt, um für den Fall gerüstet zu sein, dass sich im Nachhinein doch Ampeln als notwendig erweisen sollten. Klaus: »Sie könnten dann errichtet werden, ohne dass erneut größere Umbaumaßnahmen vorzunehmen sind.«
Den Fußgängerüberweg vor der Burg will die Koalition deshalb auffälliger gestaltet wissen, weil für Fahrzeuge, die über die Gießener Straße die Kaiserstraße anfahren, frühzeitig und deutlich erkennbar sein müsse, dass sich der Straßencharakter ab hier ändert.
Besonders Ortsfremde sollten erkennen können, die autogerecht ausgebaute Gießener Straße sich plötzlich in eine Straße verändere, »in der Fußgänger und Radfahrer nicht die benachteiligten Verkehrsteilnehmer sein sollen«, erläutern Götz, Weitzel und Klaus in ihrer gemeinsamen Erklärung.
+++ Zum Beschlussantrag von Rot-Grün