Joh-Gebäude in Friedberg: Das sind die neuen Pläne

Im Dezember kündigte die Politik dem Joh-Investor die Zusammenarbeit auf. Nun hat sich ein neuer potenzieller Investor vorgestellt, der das Gebäude in der Stadtmitte von Friedberg entwickeln will.
Friedberg - Als die Stadtverordneten im Dezember den städtebaulichen Vertrag mit dem Joh-Investor 3 V Invest aus Grünwald bei München ablehnten, war klar, dass nun ein neues Kapitel in der Geschichte des ehemaligen Kaufhauses aufgeschlagen wird. Das Gebäude steht zum Verkauf, es gibt dem Vernehmen nach mehrere Kaufinteressenten.
Bürgermeister Dirk Antkowiak (CDU) dringt auf eine Lösung, will weiteren Ärger aber vermeiden. Deshalb beziehe er die politischen Gremien frühzeitig in die Entscheidung ein, sagte er der WZ. Im Ausschuss für Stadtentwicklung am Donnerstagabend stellten nun Uwe Werkmann von der Werkmann GmbH & Co. KG aus Dietzenbach und Andreas Schmitt vom Friedberger Architekturbüro BLFP ihre Ideen vor. Beide Partner errichten momentan in der benachbarten Haagstraße das »City-Quartier«. Obgleich es nach ihren Ausführungen keine Diskussion gab, waren die Sitzungsteilnehmer beeindruckt.
Joh-Gebäude in Friedberg: 1200 Quadratmeter für Einzelhandel
Das zentrale Element der Planungen ist der Aufbruch des massigen Gebäudes. Zwei Innenhöfe sollen entstehen, mit Bänken und Begrünung. Im Untergeschoss werden die zuletzt verworfenen Tiefgaragen-Pläne mit 42 Stellplätzen wieder aufgenommen, dazu kommen acht oberirdische Parkplätze. Das Erdgeschoss soll nach den Worten Schmitts öffentlich zugänglich bleiben. 1200 Quadratmeter stehen hier für einen Lebensmittelmarkt bereit.
In den oberen Stockwerken sollen 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen entstehen, auf dem Dach soll der Wunsch von Bürgermeister Antkowiak wahr werden: ein Dachcafé mit Blick auf die Stadtkirche und den Vogelsberg. Das neue Gebäude soll nicht höher als das alte werden, zur Schnurgasse hin verringern sich die Stockwerke; hier soll auch der Trafo versetzt werden. Zur (engen) Färbergasse hin soll sich die Gebäudefront öffnen. Die Wohnfläche beträgt 5000 Quadratmeter.

»Unsere Beharrlichkeit war gerechtfertigt. Dieser Entwurf kann die Stadtentwicklung voranbringen«, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Rack. »Damit lösen wir das Stellplatzproblem und beleben die Innenstadt.« Es war die SPD-Fraktion gewesen, die sich vehement gegen den städtebaulichen Vertrag mit dem bisherigen Investor ausgesprochen hatte. Rack: »Die neuen Ideen sind zukunftsweisend.«