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„Herbst Feelings“ in Friedberg: Kleiner Familienbummel auf der Seewiese

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Von: Harald Schuchardt

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Der zweijährige Avi hat sich auf die Fahrt mit dem Raketenflieger gefreut, Papa Sören Gläsel ist der Co-Pilot: Die »Herbst Feelings« versprechen viel Spaß.. © Loni Schuchardt

Der Herbstmarkt fällt wegen Corona aus? Macht nichts, es gibt ja die »Friedberger Herbst Feelings«: Die Fahrgeschäfte und Buden auf der Seewiese erfreuen sich bei Familien großer Beliebtheit.

Eigentlich würde bis morgen auf der Seewiese der traditionelle Herbstmarkt stattfinden. Corona-bedingt fällt das beliebte Volksfest zum zweiten Mal in Folge aus. Doch im Gegensatz zum Vorjahr gibt es mit den »Herbst Feelings« einen Ersatz - und der läuft besser als von den Schaustellern erwartet.

Verantwortlich für das bunte Treiben mit fünf Fahrgeschäften, knapp 20 weiteren Beschickern und einem Gastrobereich zeichnen die Stadt Friedberg und die von den beiden heimischen Schaustellern Peter Roie (Altenstadt) und Alex Köhler (Florstadt) initiierte »AG Herbst Feelings«.

»Unser Konzept umfasst 45 Seiten, es funktioniert bestens«, freut sich Roie beim Zwischenfazit am Freitagnachmittag im Gastrobereich. »Wir bekommen nur positive Resonanz. Das erste Wochenende war super«, sagt Köhler.

Zufrieden ist auch Barbara Feldhoff, die mit ihrer »Weinkiste« im Gastrobereich steht. »Ich war im Sommer drei Monate in der Darmstädter Innenstadt, da war mein Bereich abgegrenzt,« sagt die Darmstädterin. Auf der Seewiese ist das anders. Die Fahr- und Verkaufsgeschäfte stehen alle in großem Abstand voneinander entfernt. Das begeistert auch Sascha Kalbfleisch, der mit seinem Auto-Scooter am südlichen Ende des Marktgeländes steht: »Wir waren bisher in Kassel, Marburg und Fritzlar, das waren alles eingezäunte Pop-up-Märkte mit Einlasskontrollen und strengen Hygieneregeln.«Solche Regeln gibt es bei den Herbstfeelings auch, etwa Maskenpflicht bei Gedränge oder das gebot, Abstand zu halten. »Die Besucher haben das verinnerlicht«, freut sich Roie.

In Ortenberg leider nicht umsetzbar

»Es ist ein tolles Konzept, dass sich leider in Ortenberg nicht umsetzen lässt,« sagt Erhard Zahn. Der Marktmeister des Kalten Markts, der auch für dieses Jahr abgesagt werden musste, war auf die Seewiese gekommen, um sich über die Umsetzung des Konzepts zu informieren.

Doch nicht nur die Schausteller und Gastronomen sind zufrieden. »Wir sind schon zum dritten Mal hier und gönnen uns jedes Mal die leckere Bauernbratwurst«, sagt Thomas Winter, der mit Ehefrau Sabine nur lobende Worte für den etwas anderen »Abstands-Herbstmarkt« findet. »Wir sind froh, dass es so gekommen ist. Nur das Zelt fehlt uns schon«, meint Ehefrau Sabine und prostet mit einem Glas Wein ihrem Ehemann zu. Der hebt sein Glas mit frisch gezapftem Bier hoch.

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jw_Herbstfeeling1_200921_4c © Loni Schuchardt

»Ganz ehrlich: Ohne meinen Sohn wäre ich wohl nicht hier. Aber für Familien ist das Fest ideal«, meint Sören Gläsel. Der Bad Nauheimer war schon am letzten Wochenende mit seinem zweieinhalb Jahren Sohn Avi auf der Seewiese. »Ich finde es sehr angenehm, dass die Geschäfte und Buden weit auseinander stehen und nirgendwo Gedränge herrscht«, sagt Gläsel auf dem Weg zum Raketenflieger der Fuldaer Schaustellerfamilie Suermann. Avi will unbedingt wieder Rakete fliegen, natürlich zusammen mit dem Papa, der als Vorsichtsmaßnahme eine Gesichtsmaske aufsetzt.

Dickes Lob für die Marktmeisterin

»Für uns ist die Wetterau die zweite Heimat, schließlich stammt mein Mann aus Bad Nauheim«, erzählt Astrid Suermann. Sie ist glücklich, dass die Familie zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie ihren Raketenflieger aufbauen konnte. Suermann: »Das ist für uns wie eine Wiedergeburt. Wir sind so dankbar, auch den vielen Besuchern, die bisher gekommen sind.«

Ähnlich sehen dies Norbert Winter vom Mandel- und Süßwarenstand Kalbfleisch-Winter sowie Stiefsohn Steven Zey, der Soft-Eis und Slush-Getränke anbietet. Zey: »Es läuft besser als wir gedacht haben.«

Wie alle anderen Schausteller loben die beiden das Engagement von Melanie Block, die im Ordnungsamt der Stadt für das Marktwesen zuständig ist. Alex Köhler: »Sie hat für uns gekämpft, da sind sogar Tränen geflossen.«

Die »Herbstfeelings« sind noch von kommendem Mittwoch, 22. September, bis Sonntag, 26. September, täglich von 14 bis 22 Uhr geöffnet. Am Samstag, 25. September, beginnt um 21 Uhr ein Feuerwerk, initiiert von den Schaustellern. »Wir sind sehr froh, dass wir die Genehmigung erhalten haben«, sagen Roie und Köhler. Auch beim Feuerwerk gilt die Abstandsregel. Genügend Platz ist dafür auf der Seewiese ja vorhanden.

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