Wetterauer hat Stadion von Eintracht Frankfurt aus Lego nachgebaut

Ein Traum wird wahr: Der Ockstädter Jens Müller darf ausgewählte Lego-Bauten ausstellen. Das Highlight ist das gerade fertig gebaute Frankfurter Stadion.
Friedberg – 8000 Teile und 40 Stunden später: Das Heimstadion von Eintracht Frankfurt ist fertig. Ganz aus Lego. Gebaut von dem Ockstädter Jens Müller. Noch im Februar hat Müller der WZ erzählt, dass es sein Traum wäre, seine Lego-Bauten zusammen mit denen seiner Kinder auszustellen. In zwei Wochen ist es soweit: Am Samstag, 14. August, wird das neugebaute Modell des »Waldstadions« - so hieß das Frankfurter Stadion, bevor es in »Commerzbank-Arena« und im Juli vergangenen Jahres dann in »Deutsche-Bank-Park« umbenannt worden ist. Bei den Fans der Eintracht sei es eben noch immer das »Waldstadion«, weshalb Müller sich für diesen Schriftzug entschieden habe - zusammen mit seinen Lego-Bauten der Ockstädter St. Jakobus Kirche und dem Rosbacher Fitnessstudio »Peoples« beim Rosbacher Kultursommer ausgestellt. Doch wie ist es dazu gekommen?
Wetterauer will die Leidenschaften Lego und Fußball verbinden
Ausgangspunkt sei das bereits für März 2020 geplante Blütenfest gewesen, sagt Adnan Dangir, Vorsitzender des Rosbacher Lego-Vereins »Bricks4Kids«, das jedoch coronabedingt abgesagt wurde. »Als Ersatz bietet die Stadt Vereinen die Möglichkeit, sich beim Kultursommer vorzustellen. Dort wollten wir auch Lego-Bauten ausstellen. Am liebsten etwas zum Thema Fußball.« Durch den WZ-Artikel über Müller sei Dangir auf den Ockstädter aufmerksam geworden. Fußball ist eine weitere Leidenschaft und Verbindung der beiden: Müller ist Trainer der E-Jugend vom SV Germania Ockstadt. Ein Freund von ihm trainiert beim FC Ober-Rosbach, wo auch Dangir Trainer der E-Jugend ist. Über den gemeinsamen Freund war schnell der erste Kontakt hergestellt, und die Planung hat begonnen.

Das ist jetzt zwei Monate her. Müller hat nicht nur viel Erfahrung mit Lego, sondern auch schon mit dem Bauen von Lego-Fußball-Stadien. So hat er bereits zwei Stadien vom BVB gefertigt. »Die Planung des Eintracht-Stadions habe ich nur mit Hilfe von Bildern gemacht«, sagt Müller. Ein Computerprogramm habe er dabei nicht gebraucht. »Als erstes habe ich das Spielfeld konstruiert. Dann die Tribünen.« Nach und nach seien die Details dazugekommen: Wie der Frankfurtschriftzug und der Adler in den Tribünen. »Dafür musste ich einige der blauen Stühle wieder ausbauen und durch weiße ersetzen«, sagt Müller. Von den 8000 Teilen sind allein 2300 Teile Stühle.
Lego-Stadion Unterstützung von Wetterauer Unternehmen
Die Details sind vielfältig: So gibt es auch kleine Lego-Figuren für die Sponsoren, denn für den Bau des Stadions wurden Müller und der Verein »Bricks4Kids« von den Bad Nauheimer Unternehmen Stockbrotmanufaktur Feuer & Flamme und dem Garten- und Landschaftsbau Maximilian Bock sowie den Friedberger Unternehmen Premiumcircle Deutschland GmbH und der Wetterauer Stickerei unterstützt. »Die Stickerei hat mir alle Teile bedruckt«, erzählt Müller. Das komme in Zukunft auch seinen weiteren Bauten zugute, so seien schon die ersten Teile für das Ockstädter Sportheim, das Müller noch bauen will, bedruckt. Dann gibt es noch die Türme, Fahnen, das Wellendach - das sogar beliebig abgenommen und wieder draufgesetzt werden kann - und natürlich den Würfel. »Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass Frankfurt hier 5:1 gegen Bayern gewinnt«, sagt der Ockstädter und lacht.
Hoffen auf Versteigerung von Eintracht-Frankfurt-Stadion aus Lege
Doch zwei Kleinigkeiten des Baus weichen vom Stadion in Frankfurt ab: Zum einem der Schriftzug »Waldstadion«. Zum anderen hat sich auch die Farbe der Treppen seit der Umfirmierung von gelb auf weiß verändert, doch in Müllers Nachbau sind die Treppen noch gelb. Das Modell steht auf einer Platte von 77 mal 77 Zentimetern. Das Stadion selbst ist 55 mal 57 Zentimeter groß. »An einem Sonntag habe ich einmal 13 Stunden daran gearbeitet«, sagt Müller.

Doch das Stadion ist nicht nur für die Ausstellung von »Bricks4Kids« gebaut worden. »Wir wollen es für eine Zeit in das Eintracht-Museum entleihen«, sagt Dangir. Dazu gebe es aber noch keine konkreten Absprachen. Hinzu kommt noch ein weiterer Wunsch: »Wir haben die Hoffnung, das Stadion irgendwann bei einer Eintracht-Benefiz-Gala zu versteigern.« Von dem Erlös sollen dann neue Materialien für die Kinder gekauft werden. Je nachdem wie hoch der Verkaufspreis sei, wolle der Verein dann auch an andere gemeinnützige Vereine wie der Kinderkrebshilfe spenden. Doch wie ist es für den Erbauer, sein Stadion abzugeben? »Es tut weh, doch es ist für einen guten Zweck, und ich brauche den Platz.«
Wetterau: »Bricks4Kids« beim Rosbacher Kultursommer
Am Samstag, 14. August, stellt sich der Lego-Verein beim Kultursommer an der Wasserburg in Rosbach vor. Der Verein wolle dort mehr Leute zum Thema Lego bringen und zeigen, wie mit Lego auch Jugendarbeit gelingen kann, sagt Adnan Dangir, der Vorsitzende.
Dort können nicht nur die Lego-Werke von Jens Müller bestaunt werden, sondern eine »Kinder-Disco« und ein Familien-Picknick von »Bricks4Kids« besucht werden. Weitere Infos sowie eine Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter: office@bricks4kids-rosbach.de