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Burgkirche: Außen hui, innen noch nicht ganz fertig

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Friedberg (hw). Nach vier Jahren Bauzeit erstrahlt die Evangelische Burgkirche in Friedberg äußerlich wieder in neuem Glanz. In drei Bauabschnitten wurden seit 2007 insgesamt 920 000 Euro verbaut.

War zunächst nur vorgesehen, die Außenfassade rundum und das Dach am Turmansatz zu sanieren, wo Feuchtigkeitsschäden für jedermann sichtbar festzustellen waren, so kamen während der Maßnahmen umfangreiche Schäden im Dachstuhl zum Vorschein. Auch im Inneren der Kirche bleibt noch viel zu tun, allerdings wird dies aus finanziellen Gründen nicht in diesem Jahr möglich sein, teilt der Förderkreis Burgkirche mit.

Bei den Bauarbeiten zeigte sich: Die Auflagen der Deckenbalken und der Sprengwerke des Dachstuhls waren weitgehend verfault. Die Kirche musste sogar zeitweise aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Die gesamte Dachkonstruktion musste hydraulich angehoben werden, um schadhafte Hölzer austauschen zu können.

Der Förderkreis Burgkirche konnte einen zusätzlichen Zuschuss bei der EKD-Stiftung »KiBa« in Anspruch nehmen. Die Stiftung legte nach dem Prinzip »aus zwei mach drei« zu jedem gespendeten Euro einen dazu, sodass insgesamt während der Laufzeit der Förderung im Jahr 2008 knapp 60 000 Euro eingingen. Ein Drittel der Gesamtkosten muss die Kirchengemeinde über Spenden finanzieren. Als Großspender trat Jahr für Jahr die Freie Ritterschaft in Erscheinung, die ihre Erlöse aus den Mittelaltermärkten zur Verfügung stellte.

Im letzten Jahr wurde auch noch Pilzbefall festgestellt und im Dachreiter, der die Vater-Unser-Glocke beherbergt, Fäulnis entdeckt. Der Dachreiter musste komplett abgetragen, neu aufgebaut und verschiefert werden. Hinzu kamen rundum umfangreiche Natursteinarbeiten. »All das hat über fünf Jahre hinweg viel Nerven und Geld gekostet, wobei sich innen noch gar nichts verändert hat«, teilt der Förderkreis mit. Die schadhafte Decke und die unansehnlichen Säulen an der Altarwand störten die Besucher nach wie vor.

Kita-Neubau hat Vorrang

Da in der Kirchengemeinde zunächst aber der Neubau der Kindertagesstätte Kaiserstraße Vorrang hat, wird die weitere Sanierung der Burgkirche etwas auf sich warten lassen. Zumindest 2012 sind keine weiteren Verschönerungen machbar. Sorge bereitet die Decke, die eine grundlegende Sanierung – auch aus Sicherheitsgründen – nötig hat. Sobald Klarheit über die Nutzungsänderung der Kirche über den Gottesdienst hinaus besteht, wird auch eine Wärmedämmung vorgenommen, bevor dann die optische Verschönerung des Innenraumes in Angriff genommen werden kann.

Der Kirchenvorstand und der Förderkreis Burgkirche, der sich maßgebend um das Einwerben der Spenden kümmert und mit vielen werbewirksamen Maßnahmen an die Öffentlichkeit getreten ist, sind auf alle Fälle froh über das bisher Geleistete. Wenn das Engagement der Spender weiter anhalte, sei davon auszugehen, dass die Gemeinde auch die weiteren Sanierungen an ihrer Burgkirche bewältigen könne. »Aber es ist noch viel zu tun.« Spenden können überwiesen werden auf das Konto 570 001 12 bei der Sparkasse Oberhessen, BLZ 518 500 79.

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