Ampel-Ärger in Fauerbach
Friedberg (hed). In der B 275-Ortsdurchfahrt Fauerbach stehen die Autos derzeit an gleich mehreren Baustellenampeln. Einige Leser haben sich an die Redaktion gewandt. Was wird hier gemacht? Und warum wurde die Öffentlichkeit nicht über die Baustelle informiert? Antworten waren auch für die WZ nur schwer in Erfahrung zu bringen.
Nach dem ersten Telefonat verweist das Ordnungsamt der Stadt Friedberg auf seine Nicht-Zuständigkeit und weiter an Hessen Mobil. Es sei ja eine Bundesstraße. Hessen Mobil verweist zurück an die Stadt Friedberg. Es handele sich um eine Maßnahme der Telekom für den Breitbandausbau. Bei der Stadt Friedberg horcht man noch einmal genau in der Fachabteilung nach und betont schließlich: Der Kreis ist zuständig. Man sei sogar von ihm informiert worden – »ausnahmsweise«, meint der Sachbearbeiter. Das Hin-und-Herschieben der Zuständigkeiten sei ein seit Längerem gern gespieltes Spiel.
Verständnislosigkeit beim Wetteraukreis: Es sei eine Maßnahme der Telekom in Absprache mit der Stadt Friedberg. Daran gebe es kein Vertun. Nächster Anruf in Friedberg: »Da erspare ich mir jeden Kommentar«, heißt es am anderen Ende der Leitung.
Letztlich ist es die Telekom, die der WZ Auskunft geben kann. Tatsächlich habe der Wetteraukreis die Baustellen genehmigt – und dabei hohe Auflagen gemacht, wie Sprecher George-Stephen McKinney sagt.
Die Telekom will ihren derzeitigen und potenziellen Kunden in Fauerbach künftig VDSL-Tarife mit Download-Geschwindigkeiten zwischen 50 und 200 Mbit/s anbieten. Deshalb verlegt das Unternehmen Leerrohre für Glasfaserkabel unter der B 275. »Wir haben ein Zeitfenster bis zum 12. September. Aber wollen natürlich früher fertig sein. Tiefbau ist teuer.«
Das wäre sicher auch im Interesse der Autofahrer. Schließlich saniert Hessen Mobil derzeit (und noch bis Mitte November) die Usabrücke. Außerdem ist Fauerbach eine wichtige Umleitungsstrecke für die B 45-Baustelle bei Nieder-Wöllstadt.