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Altstadt entgeht nur knapp der Brand-Katastrophe

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Friedberg (har/jw/dpa). Zwei Fachwerkhäuser sind am Montagabend in der Friedberger Altstadt bei einem Brand beschädigt worden. Das Feuer sei vermutlich auf einem von beiden Häusern genutzten Holzbalkon ausgebrochen und habe dann auf die Gebäude übergegriffen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Friedberg.

60 Einsatzkräfte brachten die Flammen unter Kontrolle. Ein Haus ist schwer, das andere Haus nur leicht beschädigt worden. Der Sachschaden liegt nach Polizeiangaben jedoch deutlich im sechsstelligen Bereich. Die Bewohner wurden evakuiert, verletzt wurde niemand. Die Ursache das Brandes war am Dienstag noch unklar.

»Die Altstadt entging nur knapp einer Katastrophe«, fasste Stadtbrandinspektor Michael Stotz das Geschehen zusammen. Es war kurz nach 22.50 Uhr, als der Brand im Dachgeschoss im hinteren Teil des Hauses Usagasse 13 ausbrach. »Wir haben großes Glück im Unglück gehabt«, sagte Bürgermeister Michael Keller, der eine halbe Stunde nach dem Sirenenalarm in der östlichen Altstadt eintraf. Das bestätigte später ein Feuerwehrmann, der berichtete, dass im Giebel eines Nachbarhauses eine Gastherme installiert ist.

Die ersten Einsatzfahrzeuge der Kernstadt-Feuerwehr waren wenige Minuten nach der Brandmeldung vor Ort. Der Balkon zwischen den Häusern brannte zu diesem Zeitpunkt lichterloh. Auch die Feuerwehr Ockstadt und der Atemschutz-Gerätewagen aus Bad Nauheim wurden alarmiert. Dank der Drehleiter aus der Kurstadt konnten die Dachstühle von zwei Seiten aus gelöscht werden. Die Feuerwehr verhinderte durch ihr schnelles Handeln das Übergreifen der Flammen auf andere Häuser.

Die genaue Adresse des Brandortes war zunächst unklar, da es sich um einen Anbau in Richtung Kleine Klostergasse handelt. In der eng bebauten Altstadt war der Brand von der Usagasse aus kaum zu sehen. Die Brandbekämpfung erfolgte von der Augustinergasse und der Kleinen Klostergasse aus. Der Mieter einer Garage in der Augustinergasse 2 hatte das Tor zum großen Hof des Anwesens geöffnet; so konnte die Wehr von hier aus gegen den Brand vorgehen.

Unklar war für kurze Zeit auch, ob sich noch Personen im Haus befinden. Die Rede war von zwei Kindern, doch nach Auskunft einer Mitarbeiterin der Hausverwaltung leben diese nicht mehr bei ihrer Mutter, die sich ebenso in Sicherheit bringen konnte wie der Mieter der Dachgeschosswohnung. Im Untergeschoss des Hauses befand sich bis vor einem Monat eine Pizzeria. »Es ist niemand mehr im Haus«, versicherte Wehrführer Bernd Wagner. Feuerwehrleute hatten das Haus zuvor mit Atemschutzgeräten durchsucht.

17 Personen mussten vorübergehend in andere Unterkünfte gebracht werden. Jürgen Schlerf und Martina Fritzel vom Ordnungsamt leiteten dies in die Wege. Die Bewohner der betroffenen Häuser kamen bei Verwandten und Bekannten unter, einige wurden in der Stadthalle einquartiert. Alle blieben unverletzt. Eine ältere Nachbarin klagte über Herzschmerzen und wurde von Mitarbeitern der Johanniter-Unfallhilfe versorgt. Da die Leitstelle »Menschenleben in Gefahr« gemeldet hatte, wurden mehrere Rettungswagen sowie Kreisfeuerwehrarzt Dr. Klaus Ratthey, Rettungsdienstleiter Dr. Reinhold Merbs und Notfallseelsorger Mathias Fritsch alarmiert; der stellvertretende Kreisbrandinspektor Michael Kinnel unterstützte die Einsatzleitung.

Das Großaufgebot an Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen lockte viele Schaulustige an. Mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizei sorgten dafür, dass es zu keinen Behinderungen kam. Die Feuerwehr aus Bauernheim übernahm die Brandwache. Am Mittwochmorgen war die Kernstadt-Feuerwehr noch einmal vor Ort, um Glutnester zu löschen. Um die Ursache des Brandes zu ermitteln, wurde die Friedberger Kripo eingeschaltet.

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