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Zeitweise über 3000 Wasservögel

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Von: Dagmar Bertram

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»Auch für einen solchen Anblick setze ich mich fürs Bingenheimer Ried ein«, sagt Hanns-Jürgen Roland. Zeitweise halten sich dort über 3000 Wasservögel auf. © pv

Echzell (dab). 2022 sei das Jahr mit den größten menschlichen Eingriffen im Bingenheimer Ried gewesen, die es dort jemals gegeben habe, schreibt Hanns-Jürgen Roland auf seiner Internet-Seite, die er diesem Naturschutzgebiet gewidmet hat: www.bingenheimer-ried.de. Nur der Bau der Horloffbahn Ende des 19. Jahrhunderts, bei dem die Horloff von der Aue getrennt wurde, sei ein ähnlich großer Eingriff gewesen.

Zur Erinnerung: 2022 wurde ein neuer Zaun gebaut, der die Bodenbrüter im Ried vor Fressfeinden schützen und einen Populationszuwachs ermöglichen soll. Nicht nur Roland sieht das Gebiet dadurch massiv verändert und behält einen kritischen Blick auf Maßnahmen im Ried.

Doch es geben auch Schönes zu berichten, schreibt Roland in einer Mail an die Redaktion, der er aktuelle Bilder aus dem Naturschutzgebiet beigefügt hat. »Zeitweise halten sich über 3000 Wasservögel im Gebiet auf.« Darunter sind Bläßgänse, Tundrasaatgänse, Pfeifenten, Krickenten - und zwei Singschwäne. »Das sind seltene Gäste, die überwiegend im hohen Norden und Sibirien brüten und bei uns in Hessen nur selten überwintern. Meist ziehen sie die Küstenbereiche und das norddeutschen Tiefland vor.« Ein Besuch im Ried lohnt also. Roland rät aber zur Vorsicht: »Die beiden Singschwäne haben eine erheblich größere Fluchtdistanz als die Höckerschwäne, in deren Nähe sie sich meist aufhalten. Wenn sie die Hälse recken, sollte man nicht mehr näher gehen und sofort umkehren.«

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