Neuer Aufbruch in die Musik

Echzell (arc). Abendlieder kommen eigentlich zum Ende eines Konzertes hin, möchte man denken. Doch war der »Evening Song« mehr eine Hymne als ein echtes Abendlied. Mit dieser Hymne von C. C. Scholefield eröffnete der Musikverein Echzell sein diesjähriges Adventskonzert. Der mächtige Klang in einer Musik, die nach vorn drängte, vermittelte das Stück mehr den Eindruck eines Aufbruchs.
Solisten und Solistengruppen
Nach zwei Jahren Zwangspause durch Corona konnte man dieses Konzert durchaus als neuen Aufbruch in die Musik sehen. Das Thema von »Liebe und Hoffnung«, mit dem der Verein den Abend überschrieben hatte, passte nicht nur zur Adventszeit, sondern inhaltlich auch zum Tagesgeschehen in Europa - etwa mit dem »Song of Hope«, in dem Johan Nijs seine Hoffnung auf Frieden und Liebe vertonte.
Durch das Programm führten Birgit Galonska und Thomas Reitz, die zu jedem Werk Informationen boten und außerdem den roten Faden spannten, der die Stücke endgültig unter dem Motto verband. In fast jedem Stück hatte der Musikverein Echzell Solisten oder Solistengruppen zu bieten. Neben vielen swingenden amerikanischen Weihnachtsliedern wie »Merry Christmas everyone« oder das Medley »All you want for Christmas«, das bekannte Lieder wie »Driving Home for Christmas« und »All I Want for Christmas Is You« vereinte, stimmte das Orchester auch das spanische »Feliz Navidad« an. Auch einige Spirituals wie »Amazing Grace«, »O happy day« und »Amen« waren im Medley »Bye bye Spiritual« von Luigi di Ghisallo dabei.
Deutscher Weihnachtsklassiker
Natürlich durfte auch der deutsche Weihnachtsklassiker »Küss mich, halt mich, lieb mich« aus »Drei Nüsse für Aschenbrödel« nicht fehlen.
Der runde Orchesterklang unter Kapellmeister Andreas Heil kam in der hohen evangelischen Kirche gut zum Tragen. Doch gerade bei sanften Melodien wie Leonard Cohens »Halleluja« war der Klang zu mächtig. Vielleicht hatten die Musiker nach zwei Jahren Zwangspause aber auch einfach zu große Lust, wieder konzertieren zu dürfen. Das Publikum honorierte jedes einzelne Stück des kurzweiligen Konzerts mit Applaus und ging spätestens nach Irving Berlins »White Christmas« mit Weihnachtsstimmung in das erste Adventwochenende.